Sommer und Sonne: Wer wünscht sich da kein Cabrio? Gefühlt ist es noch nicht so lange her, dass fast jede Marke irgendein offenes Modell im Programm hatte. Man denke an die Inflation der optisch nicht immer hübschen kleinen Klappdach-Cabrios zurück. Aber sie waren bezahlbar. Doch inzwischen sind Cabriolets und Roadster eine aussterbende Gattung. Die Hersteller denken maximal profitorientiert, auch weil diese Gewinne in die Elektro-Wende fließen.

Unsere Übersicht für den deutschen Markt im August 2024 weist nur noch 27 Modelle mit Verdeck oder Klappdach aus. Nach dem Ende von TT, R8 und dem A5 Cabriolet hat Audi nichts mehr im Programm, das VW Golf Cabrio ist schon seit einigen Jahren Geschichte.

Bildergalerie: Cabriolets und Roadster auf dem deutschen Markt (2024)

Inzwischen ist das Fahren unter freien Himmel zumeist eine teure Angelegenheit, sofern man einen Neuwagen will. Auf Preisangaben verzichten wir aber an dieser Stelle, da dieser Punkt zu volatil ist. Bei den meisten Modellen kann man sich die vielen Nullen eh denken ...

Aston Martin

Der DBS steht mit der 770 Ultimate Edition vor dem Abschied, die Roadster-Fahne hält bei Aston Martin künftig der DB12 Volante hoch. Mit 680 PS ein rasanter Fön. 

Aston Martin DB12 Volante
Aston Martin

Aston Martin DB12 Volante

Bentley

Offen und britisch, das passst bei Bentley seit Jahrzehnten zusammen. Der Plug-in-Hybrid im neuen Continental GTC Speed setzt sich zusammen aus einem 4,0-Liter-Biturbo-V8 mit 600 PS Leistung und 800 Nm maximalem Drehmoment. Hinzu gesellt sich ein E-Motor mit 190 PS und 450 Nm. Die Systemleistung gibt Bentley mit 782 PS und 1.000 Nm an. 

Bentley Continental GTC Speed
Bentley

Bentley Continental GTC Speed

BMW

In München hält man bei BMW noch wacker an drei offenen Modellen fest. Von Ihnen ist das kürzlich leicht überarbeitete 4er Cabriolet noch am nachgefragtesten, während Z4 und 8er Cabriolet lediglich Nischenprodukte sind. Daher bleibt fraglich, ob diese beiden (auch schon gut sechs Jahre alten) Modelle einen Nachfolger erhalten. Das 2er Cabriolet verschied übrigens bereits 2021.

BMW Z4 M40i
BMW

BMW Z4 M40i

BMW 8er Cabriolet
BMW

BMW 8er Cabriolet

BMW 4er Cabriolet (2024)
BMW

BMW 4er Cabriolet (2024)

Bugatti

1.600 PS, 420 km/h Spitze: Mehr Roadster als im Bugatti W16 Mistral geht kaum. Kostenpunkt? Offiziell fünf Millionen Euro plus Steuern. Einer der 99 Bauplätze wurde aber schon für über acht Millionen Euro gehandelt.

Bugatti W16 Mistral
Bugatti

Bugatti W16 Mistral

Caterham

Kein anderes Auto ist derart radikal leicht und offen wie der Caterham. Und das schon seit 1973, als man die Produktion des Lotus Seven fortführte. Aktuelles Einstiegsmodell ist der Seven 170, bei dem 84 PS auf nur 440 Kilogramm treffen. In gerade einmal 3,4 Sekunden beschleunigt der 241 PS starke Seven 485 auf 100 km/h.

Caterham 485 Final Edition
Caterham

Caterham 485 Final Edition

Chevrolet

Betracht man sich die offene Variante der Corvette C8, ist man fast geneigt, von einem Targa zu sprechen. In Europa gibt es aktuell einzig die Stingray mit "nur" 482 PS starkem 6,2-Liter-V8.

Chevrolet Corvette C8 Convertible
Chevrolet

Chevrolet Corvette C8 Convertible

Ferrari

In Maranello produziert man noch einiges an Frischluft-Vergnügen. Ferrari bietet solventen (und ausgesuchten) Kunden den Roma Spider, den 296 GTS und den extremen SF90XX Spider an. Letzter bringt es auf 1.030 PS Systemleistung.

Ferrari Roma Spider
Ferrari

Ferrari Roma Spider

Ferrari 296 GTS
Ferrari

Ferrari 296 GTS

Ferrari SF90XX Spider
Ferrari

Ferrari SF90XX Spider

Fiat

Grazie, Fiat! Dort hält man die Fahne der bezahlbaren Cabrios noch hoch. Wobei "Cabriolet" beim 500C und dessen großen Rolldach relativ zu sehen ist. Den 500C Benziner gibt es nur noch aus Restbeständen, inzwischen hat die Elektroversion das Zepter übernommen. 2025 könnte aber eine 48V-Hybrid-Version den Preis deutlich senken.

Fiat 500C Elektro
Fiat

Fiat 500C Elektro

Ford

Die Cabrio-Fahne hält bei Ford schon seit geraumer Zeit ein US-Modell hoch: der Ford Mustang. Die jüngste Generation ist hierzulande seit Februar 2024 auf dem Markt. Unter der Haube befindet sich ein 5,0-Liter-V8 mit 446 PS Leistung. Man hat die Wahl zwischen einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder einer 10-Gang-Automatik. 

Ford Mustang Convertible (2024)
Ford

Ford Mustang Convertible (2024)

Lamborghini

Lamborghini befindet sich derzeit im Umbrauch: Den Revuelto gibt es bislang nicht offen, der Huracan Spyder ist ein Auslaufmodell. Das Nachfolgemodell erscheint in Kürze, es wird wohl Temerario heißen.

Lamborghini Huracan Spyder
Lamborghini

Lamborghini Huracan Spyder

Lexus

Eine seltene Erscheinung ist hierzulande das Lexus LC Cabriolet. Kein Hybrid übrigens, sondern mit 464 PS starkem 5,0-Liter-V8 und 10-Gang-Automatik unter dem Blech.

Lexus LC Convertible
Lexus

Lexus LC Convertible

Maserati

Einen interessanten Ansatz verfolgt Maserati bei der Neuauflage des GranCabrio. Zunächst wurde die Baureihe (intern Tipo M189 genant) nur als Trofeo mit einem 3,0-Liter-V6-Ottomotor (Nettuno) mit 404 kW (550 PS) vorgestellt. Die Präsentation der rein elektrisch angetriebenen Version Folgore mit 560 kW (761 PS) Leistung folgte am 15. April 2024.

Maserati GranCabrio Folgore
Maserati

Maserati GranCabrio Folgore

Mazda

Es gibt ihn immer noch, zum Glück: Seit fast zehn Jahren hält die ND-Generation des Mazda MX-5 am Konzept des kleinen leichten Roadsters fest. Der große 2,0-Liter-Skyactiv G-Motor mit 184 PS wird aber europaweit (außer UK) in Kürze eingestellt. Obwohl er 2023 hierzulande in 89 Prozent aller verkauften MX-5 steckte. Es klingt wie ein schlechter Scherz, aber natürlich sind mal wieder die EU-Emissionsregularien schuld. 

Mazda MX-5 (2024)
Mazda

Mazda MX-5 (2024)

Mercedes

Mercedes-Benz bleibt dem offenen Wagen in guter Tradition treu. Doch man hat aus Kostengründen die Cabriolets von C- und E-Klasse im neuen CLE zusammengefasst. Neben Plug-in-Hybrid und Benzinern gibt es hier auch einen 220er-Diesel. Der neue Mercedes-AMG SL hingegen ist quasi der offene Ableger des neuen AMG GT

Mercedes CLE Cabriolet
Mercedes-Benz

Mercedes CLE Cabriolet

Mercedes-AMG SL
Mercedes-Benz

Mercedes-AMG SL

MG

Roadster, aber elektrisch. Der neue MG Cyberster ist Geschenk der Marke zum 100. Geburtstag und eine Art Rückkehr zu den Wurzeln. Wie der MG 4 basiert der Cyberster auf der Modular Scalable-Plattform (MSP) von SAIC Motor. Eine Version mit Allradantrieb wird von je einem Elektromotor pro Achse angetrieben. Die maximale Leistung wird mit 400 kW (544 PS) und 725 Nm für das Spitzenmodel mit zwei E-Motoren angegeben. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h und knapp über drei Sewkunden von null auf 100 km/h.

MG Cyberster
MG

MG Cyberster

Mini

Was wird aus dem offenen Mini? Vor einiger Zeit brachte man eine Elektroversion des Cabrios in begrenzter Auflage. Ob sie auch im Nachfolgemodell kommt? Dieses wird vermutlich wie beim Mini Fünftürer eine sehr große Modellpflege mit neuer Optik sein.

Mini Cooper SE Cabriolet
Mini

Mini Cooper SE Cabriolet

Morgan

Der Morgan Plus Four ist ein klassischer Sportwagen, der im Prinzip seit 1950 nahezu unverändert gebaut wird. Im Jahr 2020 erlebte das Modell den radikalsten Schnitt seiner Geschichte, als es von einem betagten Stahlchassis auf einen modernen Aluminium-Unterbau umgestellt wurde.

Dabei änderte sich der Name auch von "Morgan Plus 4" in "Plus Four", um diesen für den Hersteller einschneidenden Schritt zu verdeutlichen. Angetrieben wird der kürzlich deutkich überarbeitete Plus Four nach wie vor von einem Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner von BMW, der 258 PS und 350 Nm Drehmoment leistet. Die Kraft wird ausschließlich auf die Hinterräder übertragen, wobei theoretisch die Wahl zwischen einem manuellen Sechsganggetriebe oder einem ZF-Achtgang-Automatikgetriebe besteht.

Morgan Plus Four (2024)
Morgan Motor

Morgan Plus Four (2024)

Polestar

Polestar zeigte beim Goodwood Festival of Speed seine erweiterte Modellpalette, darunter der Elektro-Roadster Polestar 6 als Studie. Das Highlight war jedoch die Weltpremiere des Polestar Concept BST.

Wie beim Polestar 6 handelt es sich um einen Elektro-Roadster mit Hardtop, allerdings mit sportlichen Attributen. Dazu gehören ein Frontsplitter, eine Fronthaube mit Lufteinlässen und ein auffälliger Heckflügel. Die weiter ausgestellten Kotflügel werden von 22-Zöllern gefüllt. Das Auto soll 2026 in Serie gehen. Es handelt sich um die offene Version des Polestar 5, dessen Start für 2025 geplant ist.

Polestar 6 Concept (2024)
Polestar

Polestar 6 Concept (2024)

Porsche

Der 718 Boxster ist tot, es lebe der 718! Allerdings wird der für 2025 geplante Nachfolger ähnlich wie beim Macan rein elektrisch sein. Wer als Fan der Marke Porsche dann noch dem Offenahren mit Verbrenner frönen will, muss zum 911 Targa oder 911 Cabriolet greifen. Beide erhielten kürzlich eine große Modellpflege mitsamt Hybridantrieb im neuen GTS. 

Porsche 718 Boxster
Porsche

Porsche 718 Boxster

Porsche 911 Carrera Cabriolet
Porsche

Porsche 911 Carrera Cabriolet

VW

Halten Sie sich lieber die Augen zu: Das meistverkaufte "echte" Cabriolet abseits des Fiat 500C ist ein SUV. Und zwar der offene VW T-Roc. Er trat an die Stelle des Golf Cabrio. Einen Nachfolger auf Grundlage des neuen T-Roc soll es nicht geben, aber das T-Roc Canrio hat noch eine Bestandsgarantie bis 2026. Wie es dann bei VW mit offenen Autos weitergeht, ist bislang unbekannt.

VW T-Roc Cabriolet
Volkswagen

VW T-Roc Cabriolet