Einst hatte fast jeder Hersteller eine Baureihe in der Mittelklasse. Doch dann kam der große SUV-Boom und große Namen sind in Europa verschwunden: Mitsubishi Galant, Honda Accord oder in letzter Zeit Ford Mondeo, Opel Insignia und Renault Talisman. Immerhin: Der Mazda 6 als Erbe des 626 darf noch weiterleben, wird aber motorisch ausgedünnt.
Ohne gewerbliche Zulassungen würde die Mittelklasse noch schlechter dastehen: In Deutschland machten Mittelklasse und Obere Mittelklasse zuletzt nur noch gut 13 Prozent der Neuzulassungen aus. Wir stellen zehn "Überlebende" vor.
Nicht vergessen wollen wir die Elektromodelle des Segments, etwa das bald überarbeitete Tesla Model 3 oder der ganz neue VW ID.7. Grenzfälle sind Fahrzeuge wie der Opel Astra ST, der Seat/Cupra Leon ST oder der Skoda Octavia. Sie sind von der Abmessungen her eigentlich Mittelklasse, werden aber zur Kompaktklasse gerechnet.
VW Passat

Er ist der Volkswagen mit der am längsten existierenden Modellbezeichnung: Nach 50 Jahren fährt der Passat in die neunte Generation. Allerdings nur noch als Variant, die kaum nachgefragte Limousine wurde schon beim B8 eingestellt. Noch ist der neue VW Passat getarnt, aber bald fallen die Hüllen. Auf den Markt kommt er im ersten Quartal 2024.
Der neue Passat Variant wird mit Turbodieselmotoren (TDI), Turbobenzinern (TSI), Mild-Hybrid-Turbobenzinern (eTSI) und Plug-in-Hybridsystemen (eHybrid) angeboten. Wer einen rein elektrischen Passat will, muss zum ID.7 greifen.
Skoda Superb

Zeitgleich zum VW Passat wird auch der Skoda Superb erneuert. Kein Wunder, nutzen beide doch die gleiche Plattform und laufen künftig im gleichen Werk vom Band. Im Gegensatz zum VW gibt es den Superb aber auch weiterhin als Limousine mit großer Heckklappe und Kombi.
Beide wachsen in der Länge auf rund 4,90 Meter, der Kofferraum fasst im Fall des Superb Combi gigantische 690 Liter. Manuelle Getriebe gibt es künftig nicht mehr, nur noch DSG. Die Kunden haben die Wahl zwischen drei Benzinmotoren, zwei Dieselmotoren, einem neuen Plug-in-Hybrid mit erhöhter elektrischer Reichweite sowie erstmals in dieser Baureihe einem Mildhybrid.
Peugeot 508

Vermutlich das schickste Angebot in der Mittelklasse ist der Peugeot 508. Ihn gibt es als Limousine mit Fließheck und als Kombi mit dem Kürzel SW. Seit Mai 2023 ist das Facelift auf dem Markt. Die Flaggschiff-Baureihe der Löwenmarke hat eine komplett neue Schnauze mit einem aggressiveren Kühlergrill erhalten, dessen schwarze Lamellen sich um die gesamte Frontpartie ziehen.
Keine Neuigkeiten gibt es bei den Motoren: Das Angebot des 508 besteht weiterhin aus dem 1,2-Liter-PureTech-Benziner mit 130 PS und dem 1,5-Liter-BlueHdi-Diesel mit 130 PS, die beide an das Achtgang-Automatikgetriebe EAT8 gekoppelt sind. Ebenfalls im Programm sind die Plug-in-Hybride mit 180, 225 und 360 PS.
Citroën C5 X

Noch Kombi oder schon SUV? Citroën führt die C5-Baureihe mit einer Art Crossover fort, der auf den Namen C5 X hört. Das Flaggschiff der Marke erhielt kürzlich mit dem 180 Stop&Start ë-EAT8 eine neue, noch effizientere Hybrid-Einstiegsmotorisierung. Sie leistet 133 kW (180 PS) und ergänzt die bereits bestehende elektrifizierte Motorenpalette rund um den Plug-in-Hybrid Stop&Start 225 ë-EAT8.
Einen Diesel gibt es nicht, wer einen reinen Verbrenner möchte, muss zum 130-PS-Benziner greifen.
Alfa Romeo Giulia

Bella Macchina: Seit 2016 ist die Alfa Romeo Giulia bereits auf dem Markt, allerdings nur als Limousine. Das hält auf einigen Märkten den Verkaufserfolg in Grenzen, wenngleich Optik und Fahrdynamik absolut überzeugen. Seit Kurzem gibt es die Giulia mit einem leichten Facelift.
Im neuen Modelljahr (seit Februar 2023) stehen Giulia und Stelvio mit folgenden Antriebsvarianten zur Wahl: 2.0 Turbo Q4, 206 kW (280 PS), Allradantrieb und 2.2 Diesel Q4, 154 kW (210 PS), Allradantrieb. Eine Achtgang-Automatik ist stets serienmäßig. Auf anderen Märkten gibt es noch einen 160-PS-Diesel mit Hinterradantrieb. Topmodell bleibt die Giulia Quadrifoglio: Der von einem Ferrari-V8 abgeleitete 2,9-Liter-Biturbo-V6 leistet dort jetzt 520 statt 510 PS.
Volvo S60/V60

Ein Geheimtipp aus Schweden ist die 60er-Baureihe von Volvo. 2018 kam sie auf den Markt, 2022 erfolgte eine Überarbeitung. Der Buchstabe S kennzeichnet die Limousine, das V den Kombi. Etwas verwirrender sind die Motorenkennzeichnungen: B steht sowohl für Benziner und Diesel.
Im V60 und dem rustikaler auftretenden V60 Cross Country gibt es Benziner mit 163, 197 und 250 PS, der Diesel leistet 197 PS. Ihn gibt es beim in den USA gebauten und hauptsächlich für den dortigen Markt gedachten S60 nicht, dafür einen Plug-in-Hybrid namens T8 mit 455 PS Systemleistung.
Audi A4

Die nächste Generation der Audi A4 Limousine und des A4 Avant dreht bereits Testrunden. Sie wird zum Namen A5 wechseln. Das noch aktuelle Modell ist seit Ende 2015 auf dem Markt, 2019 erfolgte ein Facelift.
Für fast jeden ist etwas im Programm: Auf Wunsch Allrad, Benziner von 150 bis 450 PS, Diesel zwischen 136 und 341 PS und sogar den g-tron für den Betrieb mit CNG. Plug-in-Hybride wird es hingegen erst beim Nachfolgemodell geben.
BMW 3er-Reihe

Zu den wichtigsten Baureihen der Marke BMW zählt ohne Frage seit 1975 der 3er. Die siebte Generation ist seit 2019 auf dem Markt, 2022 bekam sie ein Facelift. Im Programm sind die Limousine und der Touring genannte Kombi. Die Motorenpalette ist immens: Von 156 PS im 318i bis zu 510 PS im M3 Competition auf Benziner-Seite, zwischen 150 und 340 PS bei den Dieseln. Wer einen Plug-in-Hybrid möchte, hat die Wahl zwischen 204 und 292 PS.
Mercedes C-Klasse

Auch die C-Klasse von Mercedes ist ein echter Klassiker: Was 1982 noch als 190 begann, wurde vor 30 Jahren zum C. Wie beim 3er-BMW mangelt es auch hier nicht an Motorenmöglichkeiten. Von 170 bis 408 PS bei den reinen Benzinern, die Plug-in-Hybride reichen von 313 bis zu 680 PS im C 63. Diesel gibt es von 163 bis 265 PS. Karosserieseitig gibt es eine Limousine und den Kombi namens T-Modell.
Jaguar XE

Kaum jemand hat den Jaguar XE auf dem Schirm. In der Tat ist sein Design etwas unauffällig, zudem ist der XE schon beinahe 10 Jahre alt. Ebenso fehlt eine Kombiversion. Wer dennoch Lust auf ein britisches Auto hat: Es gibt zwei Benziner mit 250 respektive 300 PS, der Diesel bietet 204 PS.