Das Festival of Speed im britischen Goodwood bekommt zunehmend den Charakter einer Automesse. Wobei: So ganz stimmt das nicht. Es handelt sich um eine Mischung aus Automesse, Jahrmarkt und Demonstrationsfahrten. Nirgendwo sonst kann man die zumeist sportlichen Premieren auch gleich in Aktion erleben. 2023 waren diese elektrischer denn je ...

Alpine A290_ß

Alpine A290_β

Beim Alpine A290_β handelt es sich um die Sportversion des elektrisch angetriebenen Renault 5. Der Alpine A290 (so dürfte das Serienmodell heißen) basiert auf Basis der Konzernplattform CMF-B-EV und soll ab 2024 im französischen Douai in der "ElectriCity" von Renault gebaut werden.

BMW i5

BMW i5

Die neue 5er-Reihe von BMW wurde in Goodwood an mehreren Stellen als rein elektrischer i5 präsentiert. Zwei Motorisierungen werden angeboten, ein eDrive40 mit 250 kW und ein Performance-Modell namens M60 xDrive mit einem 442 kW starken Allradsystem. Beide erhalten die gleiche 81-kWh-Batterie für Reichweiten von bis zu 582 km.

Caterham EV Seven Concept

Caterham Electric Seven

Eigentlich sind die puristischen Sportflitzer von Caterham für ihr extrem niedriges Gewicht bekannt. Geht da Elektro? Caterham sagt, dass das EV Seven Concept nur etwa 70 Kilogramm mehr wiegt als der Seven 485. Die Gesamtmasse des Fahrzeugs liegt bei knapp 700 kg. Leistung? 177 kW (240 PS).

Eccentrica Lamborghini Diablo Restomod

Eccentrica Lamborghini Diablo Restomod

Dieser Diablo stammt nicht direkt von Lamborghini: Der Eccentrica ist ein auf dem Diablo basierender Prototyp, der jetzt in Mailand enthüllt wurde. Initiiert vom Unternehmer und Lamborghini-Sammler Emanuel Colombini soll er ein moderneres Fahrerlebnis bieten. Er behält das klassische Design des Originalfahrzeugs bei, verwendet aber Verbundwerkstoffe und ein verstärktes sowie gehärtetes Stahlrohrchassis.

Ford Mustang Mach-E Rally

Ford Mustang Mach-E Rally

Auf dem Goodwood Festival of Speed 2023 zeigte Ford den neuen Mustang Mach-E Rally. Das Modell ist der erste Serien-Mustang in nahezu sechs Jahrzehnten, der mit dem Rallye-Sport in Verbindung gebracht wird.  

Ford schickt den Mustang also dorthin, "wo die Straßen im besten Fall keinen Asphalt kennen". Wie genau man das tut, das erfahren wir leider nicht. Der Hersteller hat noch keine brauchbaren technischen Details zum dreckigsten aller Mach-Es veröffentlicht.

Ford Mustang Dark Horse

Ford Mustang Dark Horse

Mit 507 PS und 567 Nm Drehmoment ist der Dark Horse das momentane Spitzenmodell der neuen Mustang-Generation. Die vierte Generation des Coyote V8 ist der stärkste frei saugende Serien-5,0-Liter-V8, den Ford jemals angeboten hat. Zu den optimierten Innereien zählen geschmiedete Pleuelstangen, eine spezielle Kurbelwelle und verstärkte Nockenwellen.

Genesis G90

Genesis G90

Angriff auf Mercedes S-Klasse und BMW 7er: Genesis bringt sein Flaggschiff G90 nach Europa. Und zwar mit zwei Radständen, wobei der SWB vier oder fünf Sitze haben wird, während der LWB ausschließlich als Viersitzer erhältlich sein wird. Die Luxusvariante erhält beheizbare und belüftete Einzelsitze im Fond mit Massagefunktion sowie Bein- und Fußstützen. Im Vergleich zum SWB bietet die verlängerte Variante 190 Millimeter mehr Beinfreiheit für die Passagiere im Fond.

Gunther Werks

Gunther Werks

Das vergangene Wochenende war für Gunther Werks – ein Porsche-Spezialist aus Kalifornien – sehr wichtig. Die Tuning-Firma feierte ihren ersten Messeauftritt außerhalb der USA und stellte außerdem ihr erstes komplettes Projektfahrzeug für den europäischen und britischen Markt vor. Der rosafarbene Porsche 911 der 993-Generation ist darum auch das erste rechtsgelenkte Fahrzeug des Unternehmens.

HiPhi Z

HiPhi Z

Futuristisch: Der elektrische HiPhi Z aus China ist 5,04 Meter lang. Die hinteren Türen öffnen sich gegenläufig. Leistung der beiden E-Motoren im Paket? 494 kW und 820 Nm. Damit beschleunigt das recht strömungsgünstige Auto (mit einem cW-Wert von 0,27) in 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Reichweite: 555 km. Die europäische Kundschaft kann zwischen einem Viersitzer mit zwei luxuriösen Einzelsitzen im Fond und einem Fünfsitzer mit Dreier-Rückbank wählen. Der Fünfsitzer kostet 105.000 Euro, der Viersitzer 107.000 Euro.

Hyundai Ioniq 5 N

Hyundai Ioniq 5 N

Auch wenn der neue Hyundai Ioniq 5 N in zehn Außenfarben erhältlich sein wird, ist der Farbton Performance Blue wahrscheinlich erste Wahl. Ihn gibt es exklusiv in einer glänzenden und in einer matten Ausführung. Die größeren E-Motoren an Vorder- und Hinterachse kommen jetzt auf eine Gesamtleistung von 650 PS (478 kW), das maximale Drehmoment liegt bei 770 Nm. 0-100 km/h? 3,4 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit? 258 km/h. Letzterer Wert allerdings noch unter Vorbehalt. Der Homologationsprozess läuft nämlich noch.

Ineos Grenadier Quartermaster

Ineos Grenadier Quartermaster

Was Land Rover nicht vermocht hat, schafft die Firma Ineos: Den würdigen Nachfolger des alten Defender zu bauen. Beim Grenadier Quartermaster handelt es sich um einen fünfsitzigen Pick-Up mit Doppelkabine, der parallel zum Grenadier Station Wagon entwickelt wurde. Beim Quartermaster wächst der Radstand auf insgesamt 3.227 Millimeter und es ergibt sich außerdem eine große Ladefläche, die sich mit einer Länge von 1.564 Millimetern und einer Breite von 1.619 Millimetern hinter der Rücksitzwand ausbreitet. Eine Standard-Europalette mit 1.200 x 800 Millimetern kann also untergebracht werden.

Kia EV9

Kia EV9

Der 5,01 Meter lange EV9 ist der bislang geräumigste Pkw von Kia und nach dem EV6 das zweite Modell der Marke, das auf der Elektroplattform E-GMP basiert. Der EV9 ist 1,98 Meter breit, 1,75 Meter hoch und hat einen Radstand von 3,10 Metern. Sein Akku hat eine Speicherkapazität von 99,8 kWh. Ob es sich dabei um den Netto- oder den Brutto-Wert handelt, lässt Kia offen. Damit wird eine Reichweite von bis zu 541 Kilometern nach WLTP-Norm möglich.

Lamborghini SC63

Lamborghini SC63

Auf den ersten Blick würde man dieses Auto nicht als Lamborghini erkennen. LMDh-Rennwagen müssen nämlich Regeln befolgen. Aber es gibt zumindest Lambo-ähnliche Lichtsignaturen. Der riesige Flügel und die vertikale Heckflosse am Heck sind ebenfalls nicht zu übersehen. Und dann ist da noch die Farbe – Verde Mantis. Vorhang auf für den Lamborghini SC63 LMDh, der im kommenden Jahr auf die Rennstrecke geht.

Lotus Emira und Eletre

Lotus Emira und Eletre

Heimspiel für Lotus: Neben dem mächtigen Elektro-SUV Eletre zeigt die britische Marke fast eine Art Gegenentwurf. Und zwar den Emira mit Vierzylinder, hier links im Bild. Lotus wird mit der Auslieferung des Einsteiger-Emira dann noch in diesem Jahr beginnen. Genauer gesagt im Herbst 2023. Die First Edition kostet 95.995 Euro. Eine lange Wartezeit, denn eigentlich wurde der Wagen schon vor zwei Jahren mit zwei Antriebsoptionen vorgestellt – einem von Toyota stammenden V6-Kompressormotor und einem aufgeladenen Vierzylinder von Mercedes-AMG. Mit 400 beziehungsweise 360 PS.

Mercedes-AMG GT (2024)

Mercedes-AMG GT 2024 Prototyp

Noch ist er gut getarnt, aber der Betrachter kann es sich trotzdem denken: Das hier ist der neue Mercedes-AMG GT, seines Zeichens eine Ableitung des SL mit festem Dach. Die Motoren dürften daher auch vom SL übernommen werden. Unglücklicherweise prallte der Prototyp beim "Hill Climb" in einen Strohballen, passiert ist zum Glück nicht viel.

MG Cyberster

MG Cyberster

Offene Elektroautos sind noch Mangelware. In diese Lücke will ab 2024 der MG Cyberster stoßen. Der gut 4,50 Meter lange Elektro-Roadster weist Scherentüren und bis zu 335 PS Leistung auf. Ob der anvisierte Preis von 50.000 Pfund (rund 58.000 Euro) bis zum Marktstart zu Halten sein wird? Wir sind gespannt.

MG4 Electric XPower

Vorhang auf für den leistungsstärksten MG aller Zeiten –  den neuen MG4 Electric XPOWER. Das neue Modell verfügt über einen Dualmotor-Antriebsstrang und damit über Allradantrieb. Er generiert 320 kW (435 PS) Gesamtleistung und bis zu 600 Nm Drehmoment. Dabei liefert der vordere Elektromotor 150 kW, während der hintere 170 kW beisteuert. Den Standardsprint von 0 auf 100 km/h absolviert der XPOWER in 3,8 Sekunden. Preis: Attraktive 44.312,50 Euro.

Polestar 3 und 5

Polestar 3 und 5

Die Volvo-Tochter Polestar erweitert ihr Portfolio: Im ersten Halbjahr 2024 soll die Produktion des SUVs Polestar 3 starten. Das 4,90 Meter lange Elektro-SUV startet in der Version Long Rang Dual Motor mit 360 kW; mit einem optionalen Performance Pack lässt sich die Leistung auf 380 kW erhöhen. Beide Varianten bekommen eine 107-kWh-Batterie für 610 km Reichweite. Der Sportwagen Polestar 5 soll noch stärker werden, er zielt auf den Porsche Taycan.

Porsche 911 Dakar

Porsche 911 Dakar

Apropos Porsche: Die Marke feierte in Goodwood mit großem Aufwand ihren 75. Geburtstag. Zu den Neuheiten zählte der höhergelegte 911 Dakar. Er nutzt ein neu kalibriertes Fahrwerk, das den Wagen 50 Millimeter anhebt. Mit einem speziellen Lift-System lassen sich weitere 30 Millimeter hinzugewinnen. 80 Millimeter kommen also maximal hinzu und damit liegt dieser Porsche 911 auf SUV-Niveau. Der zusätzliche Lift steht allerdings nur bis 170 km/h zur Verfügung. Der Preis für das limitierte Modell beginnt bei 222.020 Euro.

Porsche 930 TAG Turbo

Porsche 930 TAG Turbo

Das Kürzel TAG werden Formel-1-Fans noch vom McLaren-Team der 1980er-Jahre kennen. Das TAG-Turbotriebwerk wurde damals in einem Porsche 911 Turbo (930) erprobt. In Anlehnung daran hat die Firma Lanzante diesen Restomod mit 1,5-Liter-Biturbo-V6 und gut 500 PS gebaut. Der Motor stammt von 1986.

Singer 911 DLS Turbo Concept

Singer 911 DLS Turbo Project

Und noch ein 911-Restomod: Singers neuestes Projekt verbindet die Baureihe 964 nun mit dem rennsportlichen Erbe des Porsche 934/5 Rennwagens aus den 1970er-Jahren. Das Ergebnis nennt sich Dynamics & Lightweighting Study (DLS) - Turbo. Unabhängig davon, ob Sie sich für ein wildes oder noch wilderes Styling entscheiden, erhalten alle Versionen einen von Singer entworfenen 3,8-Liter-Twin-Turbo-Sechszylinder mit Luft-Wasser-Ladeluftkühlung, der über 700 PS leistet und über 9.000 U/min dreht.

Toyota Mirai Sport Concept

Toyota Mirai Sport Concept

Gib Stoff! Wasserstoff. Toyota verpasst dem Mirai eine sportliche Optik. Zu den Modifikationen gehört ein sportlicherer, entchromter Stoßfänger mit einer neuen Anordnung der Kühlergrills. Es gibt einen aggressiv wirkenden unteren Kühlergrill in glänzendem Schwarz und einen dezenteren oberen Grill. Am Heck erhält der Stoßfänger eine Art Diffusor und einen kleinen Spoiler. Zu guter Letzt ist das gesamte Exterieur in mattem Grau gehalten, das vom Toyota GR Corolla stammt.

Bildergalerie: Goodwood Festival of Speed 2023 - Neuheiten