Es ist amtlich: In einem Interview mit der britischen Zeitschrift "Autocar" hat VW-Markenchef Thomas Schäfer bestätigt, dass die Tage von Seat als Autohersteller gezählt sind. Zwar werden noch einige Jahre Autos mit dem S im Grill verkauft, aber neue Modelle sind nicht mehr geplant.

Die Zukunft heißt Cupra. Der sportlich-dynamische Ableger von Seat punktet mit schnittig gestalteten Modellen, zudem gibt es dort mit dem Born und bald dem Tavascan auch Elektroautos. Knapp über 60.000 Neuzulassungen konnten Seat und Cupra im ersten Halbjahr auf dem deutschen Markt verbuchen. Cupra wird noch nicht separat gelistet, doch bezeichnend ist die Tatsache, dass der Cupra Formentor mit fast 15.000 Fahrzeugen an der Spitze liegt.

Seat Modelle 2023

Seat Modelle 2023

1950 wurde Seat gegründet, vor 70 Jahren lief mit dem Seat 1400 der erste Wagen vom Band. Populär wurde der kleine 600. Bis 1984 basierten die Pkw der Marke auf Fiat-Lizenzen (daher auch die Namensähnlichkeit Fiat/Seat), den Wendepunkt markierte der erste Ibiza. Seit 1986 gehört Seat zum Volkswagen-Konzern.

Aber die "Sociedad Española de Automóviles de Turismo", so die Abkürzung von SEAT, scheint mehr Fans zu haben als gedacht. Das zeigen die Reaktionen auf unseren Artikel zum Aus für die Marke. Und die Bestandszahlen in Deutschland: Gut 1,5 Millionen Seat-Pkw existieren hierzulande, Cupra mit eingerechnet. Was hat Seat auf dem deutschen Markt aktuell im Angebot? Wir verschaffen Ihnen einen Überblick.

Seat Ibiza

Bildergalerie: Seat Ibiza (2021) im Test

Den Einstieg in die Seat-Welt markiert der Ibiza. Mit fast 40 Jahren handelt es sich um den traditionsreichsten Modellnamen der Spanier. 2017 kam die aktuelle Generation des Kleinwagens auf den Markt, 2021 erfolgte eine Modellpflege. Aber was heißt hier klein? Der auf dem VW Polo basierende Seat Ibiza ist 4,06 Meter lang und bietet 355 Liter Kofferraum. Die Preise starten bei 18.685 Euro für ein 1,0-Liter-Turbobenziner mit 95 PS. Maximal sind 150 Benzin-PS möglich, einen Diesel gibt es schon länger nicht mehr. 

Seat Arona

Bildergalerie: Seat Arona (2021) im Test

Sie wollen ihren Ibiza lieber als SUV? Bitte sehr: Der seit 2017 existierende Seat Arona basiert auf der Plattform des VW T-Cross. Motoren für das 4,15 Meter lange Fahrzeug? Benziner mit 95, 110 oder 150 PS. Diesel: Fehlanzeige. Die Erdgas-Version wurde Anfang 2023 aus dem Programm genommen. Preise: ab 20.590 Euro.

Seat Leon

Bildergalerie: Seat Leon FR (2020) im Test

Die vierte Generation des Seat Leon ist eng mit dem VW Golf 8 verwandt und kam 2020 auf den Markt. Analog zum Golf dürfte auch der Leon im Jahr 2024 eine Modellpflege erhalten. 4,37 Meter ist der Fünftürer lang, er bietet 380 Liter Kofferraum. Die Motoren setzen zum Teil auf Mildhybrid-Technik, die besonders starken Versionen laufen als Cupra Leon. Unter dem Seat-Logo gibt es Benziner von 110 bis 150 PS sowie Diesel mit 115 oder 150 PS und einen Plug-in-Hybrid mit 204 PS Systemleistung. Preise? Ab 27.130 Euro.

Seat Leon Sportstourer

Bildergalerie: Seat Leon Sportstourer (2020) On Location

Das gleiche Motorenprogramm wie beim Leon Fünftürer gibt es auch beim Kombi, den Seat "Sportstourer" getauft hat. Er streckt sich auf 4,64 Meter Länge, was für 620 bis 1.600 Liter Laderaum sorgt. Im Fall des Plug-in-Hybrid sinkt der Wert auf 470 bis 1.450 Liter. Preislich geht es beim Leon ST ab 28.665 Euro los.

Seat Ateca

Bildergalerie: 2020 Seat Ateca

Dank des Marktstarts im Jahr 2016 ist der Ateca das älteste Modell im Seat-Programm. Das 4,38 Meter lange SUV teilt sich die Plattform mit dem Skoda Karoq und dem VW T-Roc. 2020 erfolgte ein Facelift. 510 bis 1.604 Liter Kofferraumvolumen können sich sehen lassen, mit optionalem Allradantrieb sind es 485 bis 1.579 Liter. Motoren? Benziner mit 115 und 150 PS, alles darüber steht bei Cupra. Der einzig verbliebene Diesel leistet 150 PS. Preise: ab 27.830 Euro. Fun Fact: In China läuft der dem Ateca sehr ähnliche Jetta VS5 vom Band.

Seat Tarraco

Bildergalerie: Seat Tarraco Xperience (2022)

Als echter Geheimtipp kann der sehr geräumige Seat Tarraco gelten, für den sich im ersten Halbjahr 2023 nur gut 3.200 deutsche Neuwagenkäufer entschieden. Dabei punktet der 4,74 Meter lange Cousin des VW Tiguan Allspace und (bald alten) Skoda Kodiaq mit viel Kofferraum: 760 bis 1.920 Liter sind es beim Fünfsitzer, ideal für Hundebesitzer.

Im Angebot ist auch ein Siebensitzer, während der Plug-in-Hybrid im Frühjahr 2023 aus dem Programm fiel. Übrig geblieben sind ein Benziner mit 150 PS Leistung und ein gleichstarker Diesel. Auch Allrad ist inzwischen nicht mehr erhältlich. Im Übrigen gibt es den Tarraco nicht als Cupra. Die Preise beginnen bei 37.770 Euro.