Sie benötigen im Auto viel Platz für Familie und Hobbies? Nun, Vans sind so gut wie tot und selbst bezahlbare Kombis werden immer weniger. Bleiben also bald nur noch SUVs übrig? Zum Glück nicht! Die Lösung heißt Hochdachkombi, auch LPV oder MPV abgekürzt.
Diese Fahrzeuge basieren auf Kastenwagen, ähneln inzwischen aber vor allem innen ganz normalen Autos, etwa im Cockpit. Einzig gewisse technische Dinge wie zumeist eine Starrachse hinten verweisen auf die Verwandtschaft zum Nutzfahrzeug. Ihr großer Vorteil gegenüber etwa einem VW T7 Multivan: Sie sind günstiger und kompakter, aber schlucken dank viel Höhe fast genauso viel.
Das aktuelle Angebot bei den Lademeistern mit hohem Dach teilt sich in drei Familien auf, da solche Autos viele Hersteller gemeinsam entwickeln: Erstens die Stellantis-Modelle um den Citroën Berlingo. Zweitens die Renault-Fraktion mit Kangoo und Co. und drittens VW Caddy und Ford Tourneo Connect. Als Zwitterwesen listen wir zudem noch den Dacia Jogger mit auf.
Ein Hinweis zu den Preisen: Diese beziehen sich auf den deutschen Markt, Stand 20. März 2023. In Nachbarländern wie etwa Österreich kann das Modellangebot abweichen, dort gibt es etwa den Berlingo auch noch mit Verbrenner.
Citroën ë-Berlingo
Ende 1996 kam der erste Berlingo auf den Markt und gilt als einer der Pioniere im Bereich Hochdachkombis. Mittlerweile gibt es ihn und seine Konzernbrüder nur noch rein elektrisch mit 100 kW (136 PS) Leistung und bis zu 280 Kilometer Reichweite. Zur Auswahl stehen zwei Längen: M mit 4,40 Meter und XL mit 4,75 Meter. Hier passen ohne hintere Sitze 4.000 Liter Gepäck hinein. Preis: ab 37.790 Euro.
Dacia Jogger
Der noch recht neue Dacia Jogger ist 20 Zentimeter niedriger als ein VW Caddy und damit nur ein halber Hochdachkombi. Trotzdem bietet keiner mehr Platz für weniger Geld: Bis zu 1.817 Liter, um ganz genau zu sein. Diesel gibt es keine, aber seit kurzem auch einen Hybrid mit 140 PS Leistung und Automatik. Zudem kündigt Dacia einen Einbau mit Bett als Zubehör an, da die Ladelänge im Jogger zwei Meter beträgt. Preis: ab 16.900 Euro.
Fiat E-Doblo
Der rein elektrische Fiat E-Doblo kam Mitte 2022 als Teil eines fast baugleichen Quartetts um den Citroën ë-Berlingo auf den Markt. Deshalb bietet auch er 136 PS Leistung und gut 280 Kilometer Reichweite. Allerdings gibt es den Fiat nur in der 4,40 Meter langen Normalversion. Preis: ab 39.990 Euro.
Ford Tourneo/Grand Tourneo Connect
Trotz anderer Frontpartie braucht man nicht lange, um die Verwandtschaft des neuen Ford Tourneo Connect zu erkennen: Es handelt sich um den aktuellen VW Caddy. 4,50 Meter ist der normale Tourneo Connect lang, mit dem Zusatz "Grand" davor streckt er sich auf 4,85 Meter (siehe Bild). In den Gepäckraum passen je nach Ausführung zwischen 2.600 und 3.100 Liter im Maximum.
Das Motorenangebot ist breit gefächert: Der 1,5 Liter Turbobenziner leistet 114 PS, die 2,0-Liter-Diesel 102 respektive 122 PS. Für die stärkere Version ist sogar Allrad erhältlich. Preis: ab 31.140 Euro.
Mercedes-Benz T-Klasse
Um die Pkw-Version des Mercedes-Benz Citan deutlicher vom Nutzfahrzeug abzuheben, bekommt sie die Bezeichnung T-Klasse. Die Marke mit dem Stern hat sich bemüht, die T-Klasse nobler zu gestalten als den Renault Kangoo, auf dem sie basiert. Bald folgt zudem ein vollelektrischer Mercedes EQT mit 285 Kilometer Reichweite sowie eine Langversion mit sieben Sitzen.
Das Verbrenner-Angebot bietet zwei Benziner mit 102 und 131 PS, die Diesel leisten 95 respektive 116 PS. 4,50 Meter ist die T-Klasse übrigens lang. Preis: ab 31.094 Euro.
Nissan Townstar
Als Geheimtipp innerhalb des Trios aus Renault Kangoo, Mercedes T-Klasse und Nissan Townstar kann der Nissan gelten. Kaum jemand hat ihn auf dem Schirm, obwohl seine Eckdaten durchaus überzeugen: 4,49 Meter lang, 775 bis 3.500 Liter Gepäckraum, 1.500 Kilogramm Anhängelast.
Motoren? Ein Turbobenziner mit 130 PS sowie rein elektrisch 122 PS und 300 Kilometer Reichweite im Townstar EV. Preis: ab 26.600 Euro.
Opel Combo e-Life
Nachdem Opel "französisch" wurde, war der Opel Combo eines der ersten Modelle mit PSA-Gleichheit. Er ist baugleich mit seine Brüdern von Citroën, Peugeot, Toyota und mittlerweile auch Fiat. Inzwischen gibt es auch den Combo nur noch vollelektrisch: 100 kW (136 PS), 285 km Reichweite. Wie beim Berlingo ist auch eine 4,75 Meter messende Langversion erhältlich. Preis: ab 43.050 Euro.
Peugeot e-Rifter
Noch einer aus dem Stellantis-Quartett: Auch den Peugeot e-Rifter gibt es in zwei Fahrzeuglängen und ausschließlich rein elektrisch. Leistung wie gehabt: 100 kW (136 PS), Reichweite um 280 km. Preis: ab 41.240 Euro.
Renault Kangoo
Als erster Hochdachkombi punktete der Renault Kangoo anno 1997 mit bis zu zwei seitlichen Schiebetüren. Seit Mitte 2021 ist die dritte Generation auf dem Markt, 4,49 Meter ist der aktuelle Kangoo lang.
Der Antrieb erfolgt beim Kangoo E-Tech rein elektrisch mit 90 kW (122 PS) Leistung und knapp 290 Kilometer Reichweite. Hier passen bis zu 2.500 Liter Gepäck hinein. Die Verbrenner-Versionen setzen auf einen Benziner mit 101 oder 130 PS respektive Diesel mit 95 oder 115 PS. Preis: ab 25.950 Euro.
Toyota Proace City Verso
Nur Profis wissen um die Existenz des Toyotas Proace City Verso, der in Zusammenarbeit mit Stellantis gebaut wird. Anders als dort gibt es hier aber nicht nur eine reine Elektroversion, sondern auch einen 110-PS-Benziner und zwei Diesel mit 102 respektive 130 PS Leistung. Optional kann zudem die 4,75 Meter lange L2-Version gewählt werden. Preis: ab 25.580 Euro.
VW Caddy
1979 begann der VW Caddy seine Karriere noch als Pick-up, zum richtigen Hochdachkombi wurde er aber erst ab 2003. Ende 2020 kam die fünfte Caddy-Generation auf den Markt. 4,50 Meter ist die Normalversion lang, 4,85 Meter der Caddy Maxi mit bis zu 3.105 Liter Kofferraumvolumen. Nur ihn gibt es auf Wunsch mit Erdgas, dann leistet er 131 PS. Preis: ab 28.780 Euro.
Die anderen Motoren finden sich auch im fast baugleichen Ford Tourneo Connect: 1.5 TSI mit 114 PS, 2.0 TDI mit 102 oder 122 PS, lezterer auch mit Allrad. Unter dem Namen "California" wurde zudem ein Camper-Modell angekündigt.