Mercedes stellt den EQT vor, allerdings nicht in der normalen Version, sondern in Form von zwei Campingvarianten. Die Langversion wird als Camping-Designstudie mit dem Namen Concept EQT Marco Polo präsentiert. Bei der zweiten gezeigten Version mit einem Camping-Modul handelt es sich um die Version mit normalem Radstand, wenn die Bilder nicht täuschen. 

Die Normalversion des elektrischen Kleintransporters soll "in naher Zukunft" bestellbar sein. Die Preise beginnen bei rund 49.000 Euro. Dafür erhält man den EQT mit 90 kW starkem Elektromotor in der Standardlänge. Diese ist 4.498 Millimeter lang, 1.859 Millimeter breit und 1.819 Millimeter hoch. Die Variante mit langem Radstand folgt 2023.

Mercedes EQT mit Marco-Polo-Modul

EQT mit normalem Radstand

Mercedes Concept EQT Marco Polo

EQT mit langem Radstand (Studie mit Aufstelldach)

Das Auto soll so variabel und hochwertig daherkommen wie die T‑Klasse – so heißt das fossil angetriebene Schwestermodell. Zu den weiteren Vorteilen soll die niedrige Ladekante gehören. Schiebetüren gibt es auf beiden Seiten; die Öffnungen sind jeweils 61 mal 106 Zentimeter groß. Auf der Rückbank finden bis zu drei Kindersitze Platz.

Für den Antrieb sorgt der vom baugleichen Renault Kangoo Electric bekannte 90-kW-Motor (122 PS) mit 245 Nm Drehmoment. Der ebenfalls eng verwandte eCitan hat dagegen nur 75 kW. Die Batterie des EQT speichert 45 kWh netto. Aufgeladen wird mit 22 kW Wechselstrom oder mit bis zu 80 kW Gleichstrom. Damit soll sich der Akku in 38 Minuten von 10 auf 80 Prozent bringen lassen. Der EQT ist ein Nasenlader; der Ladeanschluss befindet sich unter dem Mercedes-Stern.

Bildergalerie: Mercedes EQT mit Marco-Polo-Modul

Marco-Polo-Modul: Die kleine Camping-Lösung

Das blau lackierte Fahrzeug ist offenbar die EQT-Version mit normalem Radstand. Hierbei handelt es sich nicht um eine Studie, das Exterieur dürfte also das der Serienautos sein. Innen freilich ist das ein- und ausbaubare Marco-Polo-Modul integriert.

Zu dem Modul gehört serienmäßig eine Betteinheit mit einer 200 mal 115 cm großen Liegefläche mit einer zehn Zentimeter dicken Matratze. Während der Fahrt befindet sich beides im Kofferraum, zum Schlafen wird es nach vorne ausgezogen. Serienmäßig gibt es manuell anzubringende Verdunklungselemente für die Fenster und ein Belüftungsgitter mit Insektenschutz, das zwischen Scheiben und Rahmen geklemmt wird. Ebenfalls serienmäßig sind zwei Fenstertaschen zwischen C- und D-Säule.

Optional gibt es dazu eine Kücheneinheit, die ein Spülbecken mit 12-Liter-Wassertank, eine 15-Liter-Kompressor-Kühlbox und einen Gaskartuschenkocher umfasst. Weitere Schubladen bieten Platz für Besteck, Geschirr und Lebensmittel. Darüber hinaus sind zwei Campingstühle und ein Tisch erhältlich. Sollte Bett- und/oder Kücheneinheit nicht benötigt werden, sollen sich die Komponenten mit wenigen Handgriffen ausbauen lassen. Das Marco-Polo-Modul soll bald bei den Mercedes-Händlern bestellbar sein; den Preis verrät Mercedes noch nicht.

Bildergalerie: Mercedes-Benz Concept EQT Marco Polo

Langversion: Concept EQT Marco Polo

Die erwähnte Camping-Studie namens Concept EQT Marco Polo soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 in Serie gehen. Die nun gezeigte Studie basiert auf der EQT‑Variante mit langem Radstand.

Zur Ausstattung gehört ein Aufstelldach mit Scherenkonstruktion. Bei aufgestelltem Dach ist ausreichend Platz, um aufrecht zu stehen. Das Aufstelldach lässt sich per Reißverschluss rundum oder in Fensterform öffnen. Das Dachbett verfügt über eine 197 mal 97 Zentimeter große Liegefläche. Zudem gibt es ein Klappbett im Fond (200 mal 115 cm). In der zweiten Sitzreihe hinter dem Fahrersitz ist ein Element mit versenkter Spülmöglichkeit und einer ebenfalls versenkten, 16 Liter fassenden Kompressor-Kühlbox integriert. Direkt daneben befindet sich eine von zwei Sitzbänken.

Eine weitere Sitzgelegenheit befindet sich auf der linken Fahrzeugseite. Das hier eingebaute Schubladensystem bietet Stauraum für Campingzubehör. Hier findet sich auch ein Induktionskochfeld sowie eine nach außen ausziehbare Schublade mit Gaskartuschenkocher, so dass man gleich zwei Möglichkeiten zum Kochen hat. Auf der rechten Fahrzeugseite befindet sich ein ausklappbarer und elektrisch höhenverstellbar Tisch. Auch weitere Staufächer sind hier integriert. Die ganze Innenraum-Einrichtung soll sich in weniger als fünf Minuten durch zwei Personen ausbauen lassen. 

Im Innenraum sorgt eine Ambientebeleuchtung für Stimmung. Hinzu kommen ein dunkel gehaltener Dachhimmel sowie LED-Beleuchtung im Bereich des Dachbetts. Darüber hinaus befinden sich insgesamt sieben USB-Anschlüsse im Fahrzeug, davon ein USB-Anschluss im Bereich des Dachbetts und zwei Anschlüsse im Wohnbereich. Außen ist die Studie in einem Silberton lackiert; dazu gibt es schwarze Akzente und ein sandfarbenes Aufstelldach.

Für die Stromversorgung sorgen ein Solarpanel auf dem Aufstelldach und eine zusätzliche Batterie, die in der Sitzbank untergebracht ist und zum Aufladen entnommen werden kann. Besonderer Clou: Die Fond-Fenster lassen sich auf Knopfdruck dunkel tönen, so dass keine Vorhänge nötig sind.

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