Seit Beginn des Jahres gibt es weniger Förderprämie für Elektroautos, Plug-in-Hybride gehen sogar völlig leer aus, hier bleibt nur der Vorteil bei der Dienstwagen-Besteuerung. Die Effekte zeigen sich auf dem deutschen Pkw-Markt bei den Zulassungszahlen im Januar 2023. Autos mit Stecker verlieren deutlich.
Im Januar 2023 verzeichneten die Neuzulassungen von Personenkraftwagen (Pkw) mit 179.247 Einheiten einen Rückgang von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. 122.431 Neuwagen und damit 68,3 Prozent (plus 2,5 %) wurden für gewerbliche Halter zugelassen, die Anzahl privater Zulassungen (56.700 Pkw) ging um 12,1 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 31,6 Prozent.
10,1 Prozent der Neuzulassungen waren Elektro-Pkw (BEV). Mit 18.136 Neuwagen verlor diese Antriebsart minus 13,2 Prozent gegenüber dem Ergebnis des Vorjahresmonats. Noch deutlicher sind die Verluste beim Plug-in-Hybrid: Minus 53,2 Prozent gegenüber dem Januar 2022. Hier scheint sich besonders stark das Auslaufen der Prämie auszuwirken, viele Fahrzeuge wurden offenbar noch bis Jahresende 2022 zugelassen, um Geld vom Staat mitzunehmen.
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Zunächst ein temporärer Mitnahmeeffekt also. Ob sich die Zurückhaltung bei Pkw mit Stecker weiter fortsetzt, müssen die kommenden Monate zeigen. Die Neuzulassungen von 69.922 Pkw mit Benzinmotoren bedeuten hingegen ein Plus um 3,5 Prozent, ihr Anteil betrug 39,0 Prozent.
39.230 Pkw waren mit der Kraftstoffart Diesel ausgestattet. Nach einem Rückgang von 1,2 Prozent erreichten sie einen Anteil von 21,9 Prozent. Ein Anteil von 0,1 Prozent entfiel auf Pkw mit der Kraftstoffart Erdgas. 1.068 flüssiggasbetriebene Neuzulassungen führten bei dieser Antriebsart zu einem Rückgang von 32,7 Prozent und einem Anteil von 0,6 Prozent.
Unter den deutschen Marken erreichten Porsche (+19,3 %), Mercedes (+14,5 %), Ford (+3,4 %/) und VW (+1,3 %) Zulassungssteigerungen. Die weiteren deutschen Marken verbuchten gegenüber dem Vergleichsmonat Rückgänge, die bei Mini (-54,3 %), Smart (-39,1 %), Opel (-34,4 %) und BMW (-24,7 %) am deutlichsten ausfielen. Mit 20,7 Prozent war VW erneut die anteilstärkste deutsche Marke.
Tesla Model 3
Dacia Duster "Mat Edition" (2023)
Von den Importmarken mit einem Neuzulassungsanteil von 2,0 Prozent und mehr erreichte Tesla mit plus 912,2 Prozent den größten prozentualen Zuwachs, der Marktanteil betrug 2,4 Prozent. Auch für Dacia (+42,1 %/3,2 %), Toyota (+28,3 %/3,6 %) und Skoda (+12,6 %/7,7 %) zeigte der Januar eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Rückgänge verzeichneten hingegen Seat, Renault, Hyundai und Fiat. Skoda war mit einem Neuzulassungsanteil von 7,7 Prozent die stärkste Importmarke. Mit einem Anteil von 27,0 Prozent waren die meisten Neuwagen den SUVs zuzuordnen (-5,5 %). Die Kompaktklasse erreichte trotz eines Rückgangs von 12,5 Prozent einen Anteil von 15,8 Prozent und war damit das zweitstärkste Segment.
Im Berichtsmonat Januar 2023 zeigte sich in sieben Segmenten ein Wechsel des zulassungsstärksten Modells. Bei den Kleinwagen war der Toyota Yaris das meist zugelassene Modell. Die Kompaktklasse wurde vom VW Golf, die Mittelklasse von der Mercedes C-Klasse und das Segment der Oberen Mittelklasse vom Audi A6 angeführt.
In der Oberklasse dominierte die Mercedes S-Klasse, bei den SUVs war es der VW T-Roc. Im Segment der Sportwagen erreichte der Porsche 911 die meisten Neuzulassungen. In den weiteren Segmenten zeigten sich die zulassungsstärksten Modelle des Vormonats.
Bei den Elektrofahrzeugen (BEV) stand im Berichtsmonat Januar 2023 das Tesla Model Y an erster Stelle, bei den Plug-in-Hybriden war es der Seat Leon. Die Voll-Hybride wurden wie im Vormonat vom Toyota Yaris und Fahrzeuge mit der Kraftstoffart Gas (insgesamt) vom Dacia Sandero angeführt. Für die Antriebsart Wasserstoff wurden keine Neuzulassungen registriert.