Den neuen Ford Kuga haben wir bereits als Plug-in-Hybrid und als Mildhybrid Diesel getestet. Jetzt war es Zeit für einen Verbrauchstest der Vollhybrid-Version. Diese kombiniert einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit einem Elektromotor zu einer Systemleistung von 190 PS. Eine CVT-Automatik ist Serie, wir haben uns für die Allradversion entschieden.

Das in Spanien gebaute SUV brauchte auf unserer 360-km-Standardstrecke 5,40 Liter/100 km. Bei einem deutschen Benzinpreis von derzeit durchschnittlich 1,61 Euro pro Liter entspricht das Spritkosten von 8,69 Euro pro 100 Kilometer.

Ähnlicher Verbrauch wie bei anderen Allrad-Hybrid-SUVs

Damit liegt der Ford Kuga 2.5 Duratec FHEV AWD im unteren Mittelfeld unseres Testergebnis-Rankings in der Kategorie der Vollhybride. Der Kuga liegt knapp vor dem Hyundai Tucson Hybrid Automatik 2WD (5,45 Liter) und schlägt andere SUVs mit Allradantrieb wie den Hyundai Santa Fe Hybrid Automatik 4WD (6,10 Liter) und den Honda CR-V Hybrid AWD (ebenfalls 6,10 Liter).

Besser als der Kuga waren der Toyota RAV4 Hybrid AWD-i (4,40 Liter) und der kleinere Hyundai Kona Hybrid mit Frontantrieb (ebenfalls 4,40 Liter).

Ford Kuga

Groß und bequem

Die hohe Systemleistung von 190 PS, das großzügige Platzangebot für die Passagiere und der hohe Fahrkomfort machen den Ford Kuga Vollhybrid zu einem sehr angenehmen Fahrzeug. Dazu kommen noch die reichhaltige Ausstattung der getesteten Ausstattung ST-Line X sowie die gute Traktion des Allradantriebs, der die Kraft automatisch auf die Achsen verteilt.

Ford Kuga

Auch die Fahrposition, die praktische und ergonomische Gestaltung der wichtigsten Bedienelemente und die gute Materialqualität haben uns gefallen. Der getestete Wagen bot neben der Serienausstattung noch das Technologiepaket, das Fahrerassistenz-Paket, ein Winterpaket und einige weitere Extras. Ohne diese Zutaten kostet der Kuga Hybrid AWD ST-Line X in Deutschland knapp 44.000 Euro.

Ford Kuga

Erhöhter Verbrauch in der Stadt und auf der Autobahn

Bei den übrigen Tests in verschiedenen Verkehrssituationen zeigte der Ford Kuga Vollhybrid eine leichte Tendenz zu einem höheren Kraftstoffverbrauch, wenn das Gaspedal nicht sehr vorsichtig betätigt wird. Besonders in der Stadt und auf der Autobahn steigt der Verbrauch ein wenig.

Der Spritverbrauch ist jedoch für ein fast 1,7 Tonnen schweres und 4,62 Meter langes SUV mit Allradantrieb und stufenlosem Automatikgetriebe angemessen. Der 54 Liter fassende Benzintank sorgt für eine hohe Reichweite, die manchmal auch über 800 km liegt.

Hier unsere Ergebnisse im Einzelnen:

  • Stadtverkehr (Rom): 6,6 l/100 km, 815 km Reichweite
  • Stadt-Umland-Mix: 6,2 l/100 km, 869 km Reichweite
  • (Italienische) Autobahn: 7,1 l/100 km, 502 km Reichweite
  • Spritspartest: 4,3 l/100 km, 1.252 km Reichweite
  • Maximaler Verbrauch: 23,6 l/100 km, 226 km Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm CO2-Emissionen
(NEFZ)
Verbrauch
(NEFZ)
Ford Kuga Hybrid 2.5 Duratec (FHEV) AWD Benzin 190 PS Euro 6d-ISC-FCM 119 g/km 5,2 l/100 km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Ford Kuga Hybrid 2.5 Duratec (FHEV) 190 PS AWD ST-Line X
Deutscher Listenpreis: 43.950 Euro
Testdatum: 21. Dezember 2021
Wetter (Abfahrt/Ankunft): veränderlich, Regen, 11 Grad / heiter, 5 Grad
Während der Tests insgesamt gefahren: 2.110 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 76 km/h
Reifen: Hankook Winter i*cept evo3 X - 225/60 R18

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 5,2 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 5,6 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 5,40 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,61 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 8,69 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% Mwst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

Bildergalerie: Ford Kuga (2019)