Weltweit agierende Autokonzerne passen ihr Modellangebot je nach Markt an. Ob Volkswagen, Toyota oder Ford: In Regionen außerhalb Europas gibt es meist komplett andere Modelle. Und bei deren Anblick denken wir uns nicht selten, dass solch ein Auto auch hierzulande seine Chancen hätte.

Nehmen wir etwa den Ford Territory. Zwischen 2004 und 2016 gab es die erste Generation des SUV auf dem australischen Markt. 2018 wurde der Modellname wiederbelebt, dieses Mal für ein kleineres SUV in China, welches es dort sogar als reines Elektroauto gibt. Die Basis liefert der Yu Sheng S330.

Seit 2021 wird der Ford Territory als Benziner mit 145 PS Leistung auch in Brasilien verkauft. Mit 4,58 Meter ist das Fahrzeug ungefähr so groß wie ein Kuga, aber deutlich kantiger im Design. Welcher der beiden hübscher ist? Urteilen Sie selbst. 

Ford Territory 2021

Fest steht: Der Territory verkauft sich in Brasilien nur in homöopathischen Dosen, obwohl er günstiger ist als ein Bronco Sport. Zum Modelljahr 2023 hat Ford die Preise erhöht, nun startet der Territory bei 216.120 Reals, fast 42.000 Euro. Eine Menge Holz im Land am Zuckerhut.

Diese Merkmale wirken sich letztendlich auf den Umsatz beider Fahrzeuge aus. Von Januar bis Juli dieses Jahres wurden vom Ford Territory nur 640 Fahrzeuge verkauft, im Juli waren es sogar nur 67 Stück. Vom Bronco Sport wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 2022 949 Einheiten verkauft, während es im letzten Monat 162 Fahrzeuge waren.

Ansonsten bleibt der Territory unverändert, einschließlich des 1,5-Turbo-Vierzylinders, der 150 PS bei 5.300 U/min und 225 Nm Drehmoment zwischen 1.500 und 4.000 U/min leistet und nur mit Benzin betrieben werden kann. Nicht aber mit dem in Brasilien populäre Ethanol-Kraftstoff. Der Motor arbeitet immer mit einem CVT-Automatikgetriebe mit acht simulierten Gängen und Vorderradantrieb zusammen.

Der Territory wird nur in der Titanium-Version angeboten, die mit einem 8-Lautsprecher-Soundsystem, einem kabellosen Ladegerät für Smartphones, einer digitalen 10-Zoll-Instrumententafel, einem elektrisch verstellbaren Fahrersitz, einem adaptiven Tempomat, einer Einparkautomatik, einem Toter-Winkel-Sensor und vielem mehr ausgestattet ist.

Trotzdem erprobt Ford einen neuen Ford Territory in Brasilien, der getarnt auf den Straßen von Campos do Jordão (SP) gesichtet wurde. Auf dem chinesischen Markt wird er als Equator Sport verkauft, während er in Ländern wie den Philippinen und Kambodscha unter dem Namen Territory angeboten wird, was auch für den brasilianischen Markt gelten dürfte.

Novo Ford Territory em testes no Brasil
Neuer Ford Territory bei Tests in Brasilien

Optisch unterscheidet sich die Neuauflage deutlich vom namensgleichen Vorgänger. Das Design ist vom Ford Evos und dem neuen chinesischen Mondeo inspiriert, mit einem größeren Grill und schmalen LED-Leuchten oben. Außerdem ist er mit einer Länge von 4,63 Meter, einer Höhe von 1,75 Meter und 2,72 Meter Radstand größer als der aktuelle Territory mit 4,58 Meter Länge und 2,71 Meter Achsabstand.

Bildergalerie: Ford Equator Sport

Der Innenraum ist sicherlich der interessanteste Teil des neuen SUV, denn er verzichtet auf die viele Knöpfe des aktuellen Modells. Die meisten Informationen sind auf den 12,3-Zoll-Bildschirmen der digitalen Instrumententafel und des Multimedia-Centers konzentriert, die - wie in den Mercedes-Modellen üblich - nebeneinander angeordnet sind. In China verfügt der SUV über Ausstattungen wie adaptive Geschwindigkeitsregelung, Panorama-Schiebedach, Toter-Winkel-Assistent und Spurhalteassistent.

Neben dem völlig anderen Aussehen ändert sich auch der Motor. An die Stelle des 1.5 Turbo mit 150 PS, der eine verbesserte Version eines alten Antriebs von Mitsubishi war, tritt ein neuer 1.5 Turbo, aber jetzt mit 170 PS und mehr Drehmoment. Auch das Getriebe ist neu: Ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ersetzt die alte CVT-Automatik.