Mercedes war bisher brutal ehrlich, was seine neue Modellstrategie betrifft. Diese lautet in Kurzform: Ausdünnung der kompakten Einstiegsangebote und deutlich verstärkter Fokus auf die größeren, teureren Autos mit höheren Margen.

Das Lineup wird künftig in drei Kategorien eingeteilt (Entry Luxury, Core Luxury und Top-End Luxury), aber der Großteil zukünftiger Investitionen bleibt den Fahrzeugen ab der C-Klasse aufwärts vorbehalten. Die Änderungen sollen helfen, Mercedes zur "weltweit wertvollsten Luxus-Automarke" zu machen.  

Konsequenterweise wird Entry Luxury von derzeit sieben auf nur noch vier Modelle eingedampft. Bisher hielt sich der Stern zurück, wenn es um potenzielle Streichkandidaten ging. Angeblich wurde nun aber entschieden, welche Modelle nicht mehr fortgeführt werden. Das Handelsblatt bezieht sich hier auf Mercedes-Insider, die sagen, dass A-Klasse und B-Klasse nach 2025 nicht mehr weitergeführt werden.

Sowohl das A-Klasse Schrägheck als auch die Limousine sollen in gut drei Jahren eliminiert werden. Die gleiche Quelle gibt an, dass der coupéhafte CLA überleben wird. Überraschenderweise soll das auch für den CLA Shooting Brake gelten. Unklar bleibt, ob die A-Klasse Limousine in China am Leben gehalten wird. Dort wird das Auto lokal produziert und tritt gegen die BMW 1er Limousine an. 

Weil die weltweite Kundschaft nach wie vor einen unstillbaren Durst nach Crossovern und SUVs hat, werden GLA und GLB selbstverständlich eine Neuauflage erhalten. Die genannten vier Survival-Experten dürften voraussichtlich von der aktuellen MFA-Plattform auf die kommende MMA-Architektur wechseln. 

Die Stuttgarter haben bereits einen kleinen Teaser ihres ersten MMA-Autos gezeigt. Es handelt sich dabei allem Anschein nach um eine sehr schnittige Limousine im Stile des jetzigen CLA. 

Aber noch ist es nicht so weit und das Leben muss ja auch bis dahin irgendwie weitergehen. Das tut es demnächst mit einem Facelift für die komplette Kompaktwagen-Brut. Geht man nach den bisherigen Erlkönig-Fotos, werden die Veränderungen eher moderat ausfallen. Vermutlich will Mercedes nicht haufenweise Geld in eine Plattform investieren, die ohnehin in wenigen Jahren vor der Ablöse steht. 

Bildergalerie: Mercedes A-Klasse (2018)