Wir hätten ehrlich gesagt nie gedacht, dass dieser Tag kommen würde, aber es gibt Indizien dafür, dass Lancia tatsächlich neue Autos auf den Markt bringt. Die Muttergesellschaft Stellantis hat geschworen, in den nächsten 10 Jahren in alle ihre angeschlagenen Marken zu investieren.

Und es scheint, dass der erste Auftrag darin besteht, den archaischen Ypsilon zu ersetzen. Das Stadtauto, das seit 2011 in dritter Generation auf dem Markt ist, hat schon einige Facelifts hinter sich und braucht dringend eine Generalüberholung.

Automotive News Europe berichtet, dass nicht weniger als drei komplett neue Autos auf der Agenda stehen, mit einem Kleinwagen an der Spitze, das den Ypsilon ersetzen soll. Der nächste Ypsilon soll Mitte 2024 auf den Markt kommen und Lancias erstes Elektroauto werden, aber angeblich ist auch eine Benzinversion in Planung. Womöglich kommt dann schon die nächste Generation des Elektro-Baukastens von PSA respektive Stellantis zum Einsatz.

Bildergalerie: Lancia Ypsilon Facelift (2021)

Im ersten Quartal 2026 wird ein kompaktes SUV folgen, der ganz auf den Verbrennungsmotor verzichtet und ausschließlich mit Elektroantrieb angeboten wird. Ähnlich wie die stadttaugliche Schräghecklimousine wird der Crossover wahrscheinlich mit anderen Autos im Konzern gepaart, um die Entwicklungskosten zu verteilen. Darüber hinaus könnten mögliche äquivalente Versionen anderer Stellantis-Marken in denselben Fabriken gebaut werden, was eine weitere kostensenkende Geschäftsentscheidung darstellt.

ANE weiß aus zuverlässiger Quelle, dass auch ein weiteres SUV auf der Agenda steht, aber während die anderen beiden Autos den sprichwörtlichen Stempel der Zustimmung erhalten haben, wurde für das größere Fahrzeug noch kein grünes Licht gegeben. Offenbar macht Lancia derzeit Hochrechnungen, ob die Kundennachfrage ausreicht, um die Investition in einen C-Segment-Crossover zu rechtfertigen, der gegen Ende 2027 auf den Markt kommen würde.

Es versteht sich von selbst, dass Lancia daran interessiert ist, auf anderen Märkten zu konkurrieren und nicht eine rein italienische Angelegenheit zu bleiben. Hoffen wir, dass es mehr Erfolg haben wird als beim letzten Mal, als das Rebadging von Chrysler-Modellen nicht ganz geklappt hat.

Erinnern Sie sich an den Flavia auf Basis des 200, den Thema auf Basis des 300C oder den Voyager-Van? Die waren nicht gerade ein Verkaufsschlager und wurden schnell wieder vom Markt genommen ...

Zum Schluss noch eine Anmerkung: Der aktuelle Ypsilon schlägt sich (relativ) stark und hat im Jahr 2021 bis Mai 22.783 Verkäufe erzielt, obwohl er ein veraltetes Produkt ist und nur in Italien angeboten wird. Nach Angaben der Handelsgruppe ACEA hat er in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 die gesamte Alfa Romeo-Palette in Europa überholt.