Welches VW-Modell wurde im Jahr 2019 am häufigsten gebaut? Spontan würde man "Golf" rufen, doch weit gefehlt: Mit 910.926 Exemplaren hat der Tiguan alle abgehängt. In über 80 Prozent aller Länder weltweit wird das Kompakt-SUV verkauft. Über sechs Millionen Fahrzeuge wurden seit 2007 gebaut.
Zurück zum aktuellen Tiguan: Die 4,49 Meter lange Normalversion läuft in Wolfsburg und im russischen Kaluga vom Band. In den USA und China erfreut sich der 4,70 Meter lange Tiguan mit 11 Zentimeter mehr Radstand und optionalen sieben Sitzen großer Beliebtheit. Gebaut wird er in Puebla (Mexiko, von dort kommt auch "unser" Tiguan Allspace) und in Shanghai.
Im Sommer 2020 bekommt die seit 2016 gebaute zweite Generation des Tiguan eine große Modellpflege, "Produktaufwertung" nennt es Volkswagen offiziell. Überraschend kommt das nicht, schließlich wurden bereits diverse, fast ungetarnte Erlkönige erwischt.
Ein erstes Teaserbild und die Grundzüge des Facelifts wurden jetzt von VW preisgegeben. Zu sehen ist zwar im Wesentlichen nur die Frontpartie, sie orientiert sich künftig optisch am T-Roc und Golf 8. LED-Scheinwerfer sind künftig serienmäßig. Auch innen soll sich das Design sichtbar ändern.

Wenig überraschend ist die Ankündigung neuer Antriebe, unter anderem dank Twindosing-Technik besonders saubere Diesel, wie es sie im Golf 8 bereits gibt. Von ihm übernimmt der Tiguan vermutlich auch die Benziner mit Mildhybrid-Technik. Für Ende 2020/Anfang 2021 hat VW einen Tiguan Plug-in-Hybrid bestätigt. Ob es sich um die Version mit 204 PS oder mit 245 PS Systemleistung (wie im Golf GTE) handelt, lassen die Wolfsburger allerdings noch offen. Rein elektrisch wird es den Tiguan nicht geben, diese Rolle übernimmt der ID.4.
Bildergalerie: VW Tiguan 2020 Rendering
Neuer Tiguan R als Erlkönig
Was kommt noch Neues? Ein intern "MIB 3" genannter, neuer Infotainment-Baukasten und weitere Assistenzsysteme. Als Erlkönig bereits gesichtet wurde ein VW Tiguan R. Für ihn sind bis zu 330 PS im Gespräch. Auf der Performance-Seite werde man zeitnah etwas machen, heißt es dazu vage seitens Volkswagen. Man werde sich zu gegebener Zeit dazu äußern.
Bildergalerie: VW Tiguan R auf neuen Erlkönigfotos
Die Erlkönigbilder zeigen den Tiguan R auf dem Nürburgring. Viel Tarnung ist nicht mehr dran - wie schon beim kürzlich erwischten Facelift des normalen Tiguan. Bis auf die Farbe sieht der Wagen so aus wie auf unseren letzten Erlkönigbildern vom Tiguan R.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, hat der Wagen eine Tarnung. Sie verschleiert die Größe der Luftöffnungen an der Front. Die vier Auspuffenden sind ein Merkmal der R-Version. Zwei davon sind allerdings dunkler gehalten, damit man sie nicht gleich bemerkt. Die Bilder zeigen auch etwas wie einen Überrollkäfig; der Prototyp wird also wirklich im Grenzbereich getestet.
Ähnlich wie das Facelift den normalen Tiguan näher an den Golf VIII rückt, dürfte auch der Tiguan R die Technik vom nächsten Golf R übernehmen, der 333 PS bekommen soll. Damit die Sonderstellung des Golf R erhalten bleibt, sind aber auch 300 PS wie im Cupra Ateca oder 310 PS wie im neuen Cupra Leon denkbar. Trotz der Erlkönige dürfte das Debüt des Tiguan R wegen der Corona-Krise frühestens Ende des Jahres 2020 erfolgen.
Quelle: Carpix, Automedia