Nach der Verringerung der sogenannten Umweltprämie für Elektroautos rechneten viele Beobachter mit einem Rückgang der Nachfrage auf dem deutschen Markt. Doch dem ist nicht so, wie die Zulassungszahlen des Februar 2023 zeigen. Offenbar greifen insbesondere gewerbliche Kunden weiterhin zu, ehe hier die Prämie im September 2023 gänzlich entfällt.

Sehen wir uns die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes im Detail an: 206.210 Personenkraftwagen (Pkw) wurden im Februar 2023 neu zugelassen und damit 2,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Die Anzahl der gewerblichen Neuzulassungen nahm um 6,5 Prozent zu, ihr Anteil betrug 67,1 Prozent, private Neuzulassungen gingen hingegen um 4,1 Prozent zurück. Die Bilanz der ersten beiden Monate des Jahres wies bei den Pkw-Neuzulassungen insgesamt einen Anstieg um 0,2 Prozent aus.

Bildergalerie: Tesla Model Y (2023)

Porsche wies unter den deutschen Marken mit +36,9 Prozent den stärksten Zuwachs auf und erreichte einen Neuzulassungsanteil von 1,3 Prozent. Bei Mercedes stiegen die Pkw-Neuzulassungen um +17,1 Prozent, der Anteil lag damit bei 10,5 Prozent, gefolgt von Audi (+11,6 %/8,9 %) und VW (+7,1 %/19,2 %).

Rückläufige Neuzulassungszahlen verzeichneten Smart (-35,6 %/0,4 %), Mini (-20,3 %/1,4 %), Opel (-17,6 %/4,7 %), BMW (-4,7 %/7,2 %) und Ford (-2,6 %/4,3 %).

Unter den Importmarken mit einem Neuzulassungsanteil von 2,0 Prozent und mehr erreichte Tesla mit +29,7 Prozent den größten Zuwachs, der Marktanteil betrug im Februar 3,7 Prozent. Bei Peugeot stiegen die Neuzulassungen um 19,1 Prozent, gefolgt von Dacia mit +18,6 Prozent.

Skoda brachte im Berichtsmonat 7,9 Prozent mehr Neuwagen auf die Straße und erzielte unter den Importmarken mit 6,7 Prozent den größten Neuzulassungsanteil. Kia lag um 12,8 Prozent unterhalb des Ergebnisses des Vorjahresmonats. Rückläufige Neuzulassungen verzeichneten auch Seat (-10,5 %), Hyundai (-5,5 %), Fiat (-1,7 %) und Toyota (-1,2 %).

Der größte Neuzulassungsanteil entfiel mit 29,6 Prozent auf das Segment der SUVs, die im Berichtsmonat um +11,5 Prozent zulegten, gefolgt von der Kompaktklasse (+1,7 %/17,0 %) und den Kleinwagen (-8,8 %/11,8 %). Rückläufig waren die Neuzulassungen im Februar bei der Mittelklasse (-12,1 %) und der Oberklasse (-6,0 %).

Bildergalerie: Opel Corsa A (1983) und Opel Corsa F 40 Jahre Edition im Vergleich

Die Neuzulassungszahlen der Elektro-Pkw (BEV) legten im Berichtsmonat mit 32.475 Einheiten um 14,7 Prozent zu. Ihr Anteil betrug 15,7 Prozent und lag damit deutlich über dem Anteil der Plug-in-Hybride, der mit 11.916 Neuzulassungen 5,8 Prozent betrug. 36,5 Prozent der Neuzulassungen waren den Benzinern zuzurechnen, deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,9 Prozent zunahm. Die Neuzulassungen der Diesel-Pkw gingen um 7,3 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 18,6 Prozent. 839 Neuwagen verfügten über einen Flüssiggas- (0,4 %) und 110 Pkw über einen Erdgasantrieb (0,1 %).

Der Opel Corsa wies im Segment der "Kleinwagen" die meisten Neuzulassungen auf und das Segment "SUVs" wurde vom Tesla Model Y angeführt. Insgesamt führt wie gehabt der VW Golf mit 7.655 Neuzulassungen im Februar. Doch dahinter folgt bereits das Tesla Model Y mit 6.442 Einheiten. Dahinter rangieren der VW T-Roc (5.462), der Tiguan (4.640) und der Skoda Octavia (4.631).

Interessant ist übrigens auch das andere Ende der Statistik, so wurde im Februar 2023 ein einziger Morgan neu zugelassen. Hier die Übersicht der seltenen Marken:

DS 114
Genesis 109
Lamborghini 90
Bentley 54
Lada 36
Rolls-Royce 33
Aston Martin 32
Cadillac 19
Alpine 17
Nio 13
Lotus 12
GWM 10
Ineos 8
BYD 7
Morgan

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Zur Einordnung muss aber gesagt werden, dass Marken wie Ineos oder GWM erst unmittelbar vor dem Marktstart stehen. Noch scheint von China-Herstellern keine allzu große Gefahr auszugehen. Doch die 1.330 Neuzulassungen von MG im Februar zeigen das Potenzial.