Mit großer Wahrscheinlichkeit kennen Sie den Mazda RX-8. Das Sportcoupé, das von 2003 bis 2012 mit Wankelmotor auf Kundenfang ging. Und mit noch größerer Wahrscheinlichkeit kennen Sie den Mazda MX-5. Den überaus erfolgreichen Roadster des japanischen Herstellers. Aber sagt Ihnen der Mazda Kabura etwas? Wir mussten auch etwas überlegen und deshalb ist er heute unsere vergessene Studie.

Premiere auf der Detroit Auto Show 2006

Wie beim RX-8 oder beim MX-5 sollte auch beim Kabura puristischer Fahrspaß im Vordergrund stehen. Seine Premiere feierte die Designstudie vom 12. bis 22. Januar 2006 auf der Detroit Auto Show, wo damals kleine und gemeine Sportcoupés Hochkonjunktur hatten.

Bildergalerie: Mazda Kabura (2006)

Deshalb hatte der Kabura kurze Radüberhänge, eine lange Motorhaube und ein knackiges Hinterteil. Auffällige Details waren die L-förmigen Scheinwerfer und Rückleuchten, sowie die im Mittelteil gläserne Motorhaube, durch die der rot lackierte Zylinderkopfdeckel schimmerte.

Hinter den B-Säulen befand sich eine zweiteilige, gläserne Heckklappe. Ihr oberer Teil lag normalerweise flach. Wurde er durch einen Elektromotor aufgestellt, diente er als Dachspoiler und vergrößerte gleichzeitig den Innenraum für die Passagiere auf der Rückbank. Ein weiteres Highlight waren die integrierten Solarzellen, die zur Senkung der Innenraumtemperatur beitrugen und deren Strom für die Servoantriebe im Fahrzeug genutzt werden konnten.

Der Designer, der zu Tesla ging

Das Design stammte dabei aus dem kalifornischen Designstudio von Mazda und aus der Feder von Franz von Holzhausen, der ein paar Jahre zuvor schon durch den Audi TT für Aufsehen sorgte und später der Vater des Tesla Model S werden sollte.

Mazda Kabura (2006)
Mazda Kabura (2006)

Neben seiner sehenswerten Außenhaut bot Mazda im Kabura interessante Lösungen für den Innenraum an. So verfügt das kompakte Fahrzeug über ein 3+1-Sitzlayout, bei dem der Beifahrersitz im Vergleich zum Fahrersitz um 15 Zentimeter nach vorne rückte. Als Folge erhielt der dahinter sitzende Passagier nahezu gleich viel Beinfreiheit wie sein Vordermann. Der Platz hinter dem Fahrer dient hingegen nur als Notsitz. Um zugleich den Einstieg nach hinten so angenehm wie möglich zu gestalten, bekam der Kabura auf der Beifahrerseite eine zweite Tür.

Mazda Kabura (2006)

Noch ein paar Daten gefällig? Der Mazda Kabura war 4,05 Meter lang, 1,68 Meter breit und lediglich 1,28 Meter hoch. Damit war er nur etwas größer als der damalige MX-5 und deutliche 38 Zentimeter kürzer als der RX-8.

150 PS und keine Infos zum Gewicht

Angetrieben wurde des Showcar von einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner, der mit 16-Ventil-Technik arbeitete und 150 PS entwickelte. Über ein 6-Gang-Schaltgetriebe gelangte die Kraft dann an die Hinterräder, die mit 245/35 R20-Reifen bestückt war. Interessant: An der Vorderachse waren 19 Zöller verbaut. Zum Gewicht machte der Hersteller damals keine Angaben.

Obwohl das Konzept viele spannende Detail enthielt, war sich die Presse schon damals relativ einig, dass "eine Serienfertigung des rassigen Roadsters kaum zu erwarten" sei. Vielmehr diente der Kabura für Mazda als Vorschau für so manche Lösung, die es später mit anderen Modellen in die Serienfertigung geschafft hat. Und so geriet diese Studie sehr schnell in Vergessenheit. Bis jetzt.