Es ist eine traurige Nachricht für alle Fans des Wankelmotors: Mazda hat mit Ablauf des Jahres 2010 den Verkauf des RX-8 auf dem deutschen Markt eingestellt. Der Grund ist das Scheitern des viertürigen Sportlers an der Euro-5-Abgasnorm.

Verbrauch in der Kritik
Noch 2009 bekam das Fahrzeug mit den gegenläufig öffnenden Türen eine Überarbeitung spendiert und leistete 231 PS. Seitdem war der RX-8 nur auf Bestellung lieferbar, im Jahr 2010 wurden exakt 43 Fahrzege neu zugelassen. Zum Marktstart anno 2003 standen noch zwei Varianten mit 192 und 231 PS bereit. Gelobt wurde das sportliche Handling, in der Kritik stand aber stets der Verbrauch, da der Wankelmotor auf hohe Drehzahlen angewiesen ist. Selbst mit sanftem Gasfuß waren Werte unter zehn Liter nicht machbar. Doch es gibt Trost für RX-8-Fans: Das Wankel-Unikum ist gebraucht günstig zu haben, zudem wird er in Übersee, etwa den USA, weiterhin angeboten.

Lange Wankel-Tradition bei Mazda
Schon seit Beginn der Wankelmotorentwicklung stand die Abgasproblematik im Brennpunkt. Pikant: Anfang der 1970er-Jahre waren die Wankel-Mazda in den USA wegen ihrer für damalige Verhältnisse geringen Emissionen gefragt. Bereits 1961 hatte Mazda eine Wankel-Entwicklungslizenz von NSU erworben und begab sich mit Eifer an die Arbeit. So konnte schon im Jahr 1967 der Mazda Cosmo Sport mit Zwei-Scheiben-Motor knapp vor dem NSU Ro 80 debütieren. Nach der Ölkrise sah man die Zukunft des Wankels im Sportwagen, der 1978 vorgestellte RX-7 wurde in den USA zum Verkaufsschlager. Der größte Wankel-Erfolg von Mazda war der Sieg beim berühmten 24-Stunden-Rennen in Le Mans anno 1991.

Fortsetzung folgt
Zu Grabe getragen wird die Idee von Felix Wankel (1902-1988) bei Mazda aber nicht. In der Entwicklung ist der so genannte Renesis-16X-Motor, welcher für den RX-8-Nachfolger vorgesehen ist. Basierend auf dem RX-8-Aggregat, wurden die Breite der Rotoren vergrößert, das Rotorgehäuse reduziert und der Hub der Exzenterwelle erhöht. Dadurch steigt das Kammervolumen auf 2-mal 800 Kubikzentimeter statt bisher 654 Kubikzentimeter an. Erstmals kommt eine Direkteinspritzung zum Zuge, was durch den daraus resultierenden Kühleffekt für eine bessere Füllung sorgt. Die Seitengehäuse des 16X bestehen aus Aluminium. Laut Mazda zielen die Maßnahmen darauf, den thermischen Wirkungsgrad und die Drehmomentausbeute des Triebwerks über das gesamte Drehzahlband zu verbessern. Auch bei Audi gibt es Bestrebungen, den Wankelmotor einzusetzen, wie die Studie A1 e-tron zeigt.

Bildergalerie: Aus für den Wankel