Gestern lud Stellantis zur Pressekonferenz, um die Verkaufszahlen für das erste Halbjahr 2021 zu veröffentlichen. Wir wollen Sie an dieser Stelle nicht mit Unmengen an Zahlen langweilen, stattdessen fokussieren wir uns lieber auf ein paar andere interessante Aspekte aus dem überaus umfangreichen Dokument.
Wie Sie sich vorstellen können, ist "Elektrifizierung" das unangefochtene Schlagwort, wenn ein Autohersteller über seine Zukunftspläne spricht und genauso war es auch beim inzwischen viertgrößten Autobauer der Welt, als er verkündete, was er für seine drei Premiummarken im Köcher hat.
Die drei künftigen Stellantis-Aushängeschilder Lancia, DS und Alfa Romeo werden sich in den nächsten Jahren hauptsächlich in Richtung elektrisches Portfolio verändern. Lancia, das aktuell nur den Ypsilon verkauft (und das ausschließlich in Italien) wird ab 2024 "100% elektrifiziert". Das bedeutet in diesem Fall einen Mix aus Hybriden und vollelektrischen Fahrzeugen.
DS soll ab 2024 nur noch elektrische Autos auf den Markt bringen. Das bedeutet allerdings nicht, dass aktuell noch existierende Autos mit Verbrennungsmotor gestanzt werden.

Was Alfa Romeo betrifft, arbeitet der Mutterkonzern Stellantis an einem Plan, die ikonische Sportmarke "100% BEV (batterieelektrisch) in 2027 in Stützpunkten des erweiterten Europa, Nordamerika und China zu machen." Alfas Lineup besteht aktuell aus gerade mal zwei Modellen - Giulia und Stelvio -, wird aber 2022 um einen kompakten Crossover namens Tonale erweitert. Ein noch kleinerer, vollelektrischer Crossover, der Brennero heißen könnte, soll etwas später folgen.
Stellantis hat sich dazu bekannt, für die nächsten zehn Jahre in alle seine Marken zu investieren. Das bedeutet, dass die beiden italienischen Problemkinder endlich neue Produkte erhalten. Sie haben vielleicht darüber gelesen, dass das große Mutterschiff allen seinen 14 Marken neue Mottos verpasst hat, um deren elektro-orientierten Intentionen Ausdruck zu verleihen. Die wenigsten davon wirken besonders gelungen.
Alfa neuer Claim lautet etwa (übersetzt) "Von 2024 an wird Alfa Romeo zu Alfa e-Romeo". Bei Lancia heißt es "Die eleganteste Art, den Planeten zu schützen". DS wiederum darf sich mit "Die Kunst des Reisens, vergrößert." herumschlagen.
Unterdessen wurde ebenfalls verkündet, dass Fiat mit einem neuen Punto ins europäische B-Segment zurückkehrt. Der letzte Punto wurde von 2005 bis 2018 gebaut. Der Nachfolger soll 2023 auf einer "gemeinsamen Plattform" erscheinen, was bedeutet, dass er sich aus Kostengründen aus dem inzwischen doch recht gewaltigen Konzernregal bedienen wird.
Die Stellantis-Präsentation enthüllte darüber hinaus, dass Maserati seinen neuen Luxus-Crossover Grecale (sitzt unterhalb des Levante) gerne im vierten Quartal dieses Jahres vorstellen möchte. Elektrische Versionen sollen 2022 und 2023 folgen. Zusätzlich erfahren wir, dass Stellantis 20 elektrifizierte Modelle innerhalb der kommenden 24 Monate auf den Markt bringen will. Die Hälfte davon rein elektrisch, neun davon als PHEVs und ein Modell mit beiden Antriebsarten.
Bildergalerie: Stellantis electrification roadmap
Quelle: Stellantis