Ford stellt den neuen E-Transit vor, die Elektroversion des Transit. Mit dem emissionsfreien Transporter will Ford seinem Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 näherkommen. Damit präsentiert der Hersteller das zweite Nutzfahrzeug mit Elektroantrieb nach dem Transit Custom Plug-in Hybrid (einem seriellen Hybrid, bei dem der Verbrenner die Räder nur indirekt antreibt).

Der Elektromotor des E-Transit bringt stattliche 198 kW (269 PS) und ein Drehmoment von 430 Newtonmetern. Für gute Traktion im beladenen Zustand sorgt der Hinterradantrieb. Mit dem flüssigkeitsgekühlten 67-kWh-Akku (netto) soll sich eine Reichweite von etwa 350 Kilometern im WLTP-Zyklus ergeben. Damit eignet sich der E-Transit vor allem für städtische Umgebungen.

Um Laderaum und Zuladung zu optimieren, wurde die Hinterradaufhängung neu konstruiert. Die Batterie befindet sich unter der Karosserie. So bietet der Laderaum bis zu 15,1 Kubikmeter Volumen, was dem Wert eines Diesel-Transit mit Hinterradantrieb entspricht. Die Nutzlast liegt bei bis zu 1,6 Tonnen für den Transporter und bis zu zwei Tonnen für die Fahrgestell-Kabinen-Modelle.

In Europa will Ford 25 verschiedene Konfigurationen anbieten, mit Van-, Doppelkabinen-Van- und Chassis-Fahrerhaus-Karosserien, mehreren Längen und Dachhöhen sowie einem Gesamtgewicht von bis zu 4,25 Tonnen.

Der E-Transit bietet drei Modi: Normal, Rutschig und Eco. Dabei soll der Eco-Modus (mit eingeschränkter Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung und Klimatisierung) den Stromverbrauch um rund zehn Prozent senken. Auch die Vorklimatisierung während des Ladens erhöht die Reichweite.

Aufgeladen wird der E-Transit entweder mit Wechselstrom über den 11,3-kW-Bordlader (etwa 8 Stunden für 0-100%) oder mit bis zu 115 kW Gleichstrom (rund 35 Minuten für 15-80 %).

Optional gibt es das Pro Power Onboard, mit dem sich der E-Transit in eine mobile Stromquelle verwandelt, die bis zu 2,3 kW für den Betrieb von Werkzeugen auf der Baustelle bereitstellt - das heißt, der Ford-Transporter beherrscht das bidirektionale Laden.

Das Cockpit des Ford E-Transit

Stolz ist Ford auch auf die Vernetzung. Das serienmäßige FordPass-Connect-Modem hilft über ein Ford-eigenes Telematiksystem bei der Verwaltung der Flotte. An Bord ist auch das Infotainmentsystem SYNC 4 mit einem 12-Zoll-Touchscreen und optional einer cloudbasierten Navigation. Over-the-Air-Updates halten die Software aktuell.

Außerdem bietet der E-Transit eine Verkehrszeichenerkennung und einen Geschwindigkeitsbegrenzer. Die Unfallgefahr senken auch ein Antikollisionssystem, ein Totwinkelwarner, ein 360-Grad-Rundumsichtsystem und ein Abstandstempomat. Laut Ford hat der E-Transit zudem wegen niedrigerer Wartungskosten bis zu 40 Prozent niedrigere Betriebskosten als ein Verbrenner-Modell. 

Der E-Transit für Europa wird im türkischen Otosan Kocaeli gebaut, wo auch der Transit Custom Plug-In Hybrid entsteht. Das Fahrzeug für Nordamerika wird in Claycomo (Missouri) produziert. Ab 2021 will Ford Flottenversuche mit dem E-Transit in Europa durchführen. Bei den europäischen Kunden soll der E-Transit erst Anfang 2022 ankommen.

Bildergalerie: Ford E-Transit (2022)