Nach dem virtuellen Debüt des Golf 8 GTI infolge des abgesagten Genfer Autosalons im März, sieht Volkswagen nun offenbar die Zeit gekommen, uns mit deutlich mehr Informationen zu seinem neuen Kompaktsportler zu versorgen. Während eines (wiederum virtuellen) Interviews mit diversen Medienvertretern erklärten hochrangige Entwickler einige der wichtigsten Performance-Features des neuen Autos.

Der Antrieb

Das Herz des 8er GTI ist eine überarbeitete Version des bekannten EA888-Zweiliter-Turbo-Benziners, der nun schon in der Basisvariante 245 PS und damit so viel wie der Golf 7 GTI Performance leistet. Das Drehmoment liegt bei 370 Nm. Gegenüber dem Vorgänger ist das eine Verbesserung von 15 PS und 20 Nm.

Natürlich bleibt es beim Frontantrieb, als Getriebe-Alternativen wird es wie bisher eine manuelle Sechsgangbox und eine Siebengang-Doppelkupplung geben. Laut VW haben sich beim 7er GTI 40 Prozent der Kunden für das Schaltgetriebe entschieden - es gibt also mehr als gute Gründe, die Menschen auch weiterhin selber rühren und an ihrer Hacke-Spitze-Technik feilen zu lassen. 

Das Fahrwerk

Die Basis des Golf 8 GTI ist im Prinzip nicht anders als beim Vorgänger. Auch das neue Auto steht auf der MQB-Plattform, dennoch hat man Fahrwerks- und Chassis-seitig einiges verbessert. Der steifere, geringfügig leichtere Aluminium-Hilfsrahmen stammt vom glorreichen GTI Clubsport S der letzten Generation. Die Federrate vorne ist um fünf Prozent straffer und auch weitere Fahrwerkskomponenten wurden neu abgestimmt. Die Hinterachse erhält unter anderem neue Lager und eine um 15 Prozent straffere Federrate.

Offenbar soll es fünf Rad-Optionen für den neuen GTI geben. Das beinhaltet die Größen 17, 18 und 19 Zoll. Alle verfügen serienmäßig über Bridgestone-Pneus, allerdings wird VW als Option auch Michelin Pilot Sport Cup 2 Reifen anbieten.

Mit dem DSG soll der Golf 8 GTI in knapp über sechs Sekunden von 0-100 km/h sprinten. Wichtiger ist aber sicher, dass er auf dem 3,3 Kilometer langen Handlingkurs auf VWs Teststrecke in Ehra-Lessien vier Sekunden schneller ist als der Golf 7 GTI Performance. Das soll übrigens ohne die Cupbereifung passiert sein.

Die Elektronik

Verbesserungen (hauptsächlich Software) hat man auch bei der Progressivlenkung, den Bremsen, der elektronisch kontrollierten Vorderachs-Differenzialsperre, der optionalen adaptiven Chassis Control sowie dem ESP gemacht. Alles Systeme melden nun an einen zentralen "Vehicle Dynamics Manager" (VDM), der beispielsweise die Dämpfung eines einzelnen Rades bis zu 200-mal pro Sekunden anpassen kann. 

Auch neu: Das DCC (die adaptiven Dämpfer) des Golf 8 GTI haben 15 verschiedene Einstellmöglichkeiten. Es gibt Comfort, Normal und Sport, aber wenn Sie wollen können sie es über "Comfort" hinaus noch wattiger haben. Oder eben noch härter als im Sport-Modus. 

VWs Leiter Fahrdynamik Karsten Schebsdat (verantwortlich unter anderem für den ersten Ford Focus und beteiligt an den GT3-Modellen des Porsche 997) merkt an: "Wenn Sie kleine Drifts wollen, sollten Sie den Slider weiter nach rechts auf Position 15 ziehen (über Sport hinaus), wo das Auto einen höheren Spaßfaktor bietet."

Wie es weiter geht

Der neue GTI wird noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Das Modell "Performance" entfällt. Dafür wird es später eine sportlichere Version mit um die 300 PS geben, die vermutlich wieder Clubsport oder TCR heißen wird. Zudem steht das Debüt des Golf 8 R kurz bevor. Er dürfte ebenfalls noch 2020 zu den Händlern rollen. 

 

Bildergalerie: 2020 Volkswagen Golf GTI