Im Jahr 2020, also in zwei Jahren, will die Marke VW 150.000 Elektroautos verkaufen, darunter 100.000 "ID."-Modelle. Nun stellen die Wolfsburger ihren Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) vor, der Grundlage dieser Modelle ist. Bekannt sind bisher nur Studien des kompakten I.D., des Crossoverfahrzeugs I.D. Crozz , des Oberklasseautos I.D. Vizzion , des Transporters I.D. Buzz. und des Rennfahrzeugs I.D. R Pikes Peak.

In der Gläsernen Manufaktur Dresden wurde jetzt das Herzstück des MEB gezeigt: der fahrbare Unterbau ohne Karosserie und Interieur, exakt so wie er im Serienmodell zum Einsatz kommen wird. Alleine in der ersten Welle sollen weltweit rund zehn Millionen Konzernfahrzeuge auf dem MEB basieren. So soll durch Skaleneffekte das Elektroauto endlich zum bezahlbaren Massenprodukt werden. Die kürzlich vorgestellten Modelle Mercedes EQC, Audi e-tron sowie der seit Sommer erhältliche Jaguar I-Pace kosten allesamt über 60.000 Euro und treten damit preislich im Oberklassesegment an. Wie günstig die neuen ID.-Modelle werden, teilt VW allerdings noch nicht mit.

"Der MEB ist eines der wichtigsten Projekte der VW-Geschichte – ein Technologiesprung wie vom Käfer zum Golf.“

E-Mobilitäts-Vorstand Thomas Ulbrich: „Wir werden das E-Auto populär machen und möglichst viele Menschen dafür begeistern. Der MEB ist eines der wichtigsten Projekte in der Geschichte von Volkswagen – ein Technologiesprung wie vom Käfer zum Golf.“ Der MEB ist laut VW keine modifizierte Verbrenner-Plattform, sondern zu 100 Prozent auf Elektro ausgelegt. Ulbrich: „Bis Ende 2022 starten wir weltweit die Produktion von 27 MEB-Fahrzeugen für vier Konzernmarken, die Bandbreite reicht vom Kompaktauto bis zum Lifestyle-Bulli.“ Alle Mitglieder der ID.-Familie werden schnellladefähig sein. So kann die Batterie in rund 30 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden. Grundlage dafür ist ein komplett neues, deutlich leistungsfähigeres Batteriesystem, das vom Unternehmensbereich "Volkswagen Konzern Komponente" entwickelt wurde.

Volkswagen MEB
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Als erstes Serienfahrzeug auf MEB-Basis wird der Volkswagen ID. (bisher I.D., jetzt nur noch mit einem Punkt) ab Ende 2019 in Zwickau gebaut. An der Entwicklung und Produktion der MEB-Autos sind die meisten VW-Standorte in Deutschland beteiligt. In Wolfsburg wird der ID. erdacht und entwickelt. Hier wird er derzeit als Vorserienmodell gebaut und auf dem nahe gelegenen Prüfgelände Ehra-Lessien getestet. Die Serienmodelle der ID.-Familie werden in Zwickau und Dresden gebaut. In Braunschweig wird das Batteriesystem gefertigt und in Salzgitter startet noch 2018 die Vorserienfertigung von Rotor und Stator für die MEB-Elektromotoren. Das Werk Kassel schließlich soll ab Ende 2018 die Produktion des neuen MEB-Antriebs übernehmen.

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