Der e-tron ist das erste Elektroauto von Audi. Das SUV ist ein Konkurrent des Jaguar I-Pace und Mercedes EQC und wurde nun in San Francisco vorgestellt. Zwei Elektromotoren sorgen für einen Allradantrieb. Die Maximalleistung liegt bei 408 PS, das maximale Drehmoment bei 664 Newtonmeter. Im WLTP-Zyklus soll der Wagen über 400 Kilometer Reichweite bieten.

Den Tempo-100-Sprint schafft der Audi e-tron in 5,7 Sekunden und erreicht eine Spitze von 200 km/h. Ähnlich wie beim Allradantrieb mit Ultra-Technologie wird beim e-tron normalerweise nur eine Achse angetrieben. Hier ist es die Hinterachse. Die Vorderachse kann prädiktiv aktiviert werden.

Das passiert, wenn der Fahrer mehr Leistung benötigt, als der hintere Elektromotor liefern kann, oder proaktiv, bevor die Beweglichkeit aufgrund von geringer Fahrbahnhaftung oder durch Kurvenkräfte reduziert wird.

Die Batterien befinden sich unter der Passagierkabine und liegen zwischen den Achsen. Der Schwerpunkt liegt daher niedriger als bei einem konventionell angetriebenen SUV. Mit einer Gewichtsverteilung von etwa 50:50 ist auch die Lastverteilung ausgewogen.

Mit 4,90 Meter Länge und 2,93 Meter Radstand liegt der e-tron näher am Q7 als am Q5. Die Höhe von 1,62 Meter ist jedoch vier Zentimeter geringer als beim Q5 (und deutlich niedriger als beim Q7).

Der Kofferraum fasst 660 Liter, 60 Liter davon trägt das Zusatzfach unter der Fronthaube bei. Hier sind die Bordwerkzeuge und das Ladekabel untergebracht. Mit umgeklappter Fondlehne steigt die Ladekapazität auf 1.725 Liter.

Die Rekuperation (Energie-Rückgewinnung) trägt bis zu 30 Prozent zur Reichweite bei. Das Elektro-SUV entscheidet je nach Situation, ob es die Motorbremse verwendet, rekuperativ bremst oder die Scheibenbremsen einsetzt – oder eine Kombination davon.

Bei Verzögerungen bis zu 0,3 g, was etwa 90 Prozent der Fälle ausmacht, werden nur die Elektromotoren zur Verzögerung eingesetzt. Oberhalb von 0,3 werden auch die mechanischen Bremsen benutzt. Maximal können 220 Kilowatt an Bremsenergie zurückgewonnen werden.

Mit den Lenkradwippen kann der Fahrer das Niveau der Energierückgewinnung in drei Stufen variieren. In der höchsten Stufe soll man den e-tron allein mit dem Gaspedal fahren können, das Bremspedal wird nur in Notfällen bedient.

Man kann die Wahl der Rekuperationsstärke aber auch dem prädiktiven Effizienzassistenten überlassen. Der legt die Rekuperationsstärke unter Berücksichtigung der Route und der Verkehrsverhältnisse fest. Das System erkennt dabei durch Radarsensoren und Kameradaten, Navigationsdaten und Car-to-X-Informationen, wie stark der Verkehr ist.

Ebenso wichtig für die Reichweite wie die Rekuperationsstrategie ist die Aerodynamik. Denn ein um 0,01 geringerer cW-Wert erhöht die Reichweite um etwa fünf Kilometer. So gibt es den e-tron optional auch mit Kamera-Rückspiegeln.

Bildergalerie: Audi e-tron: Außenspiegel-Kameras

Die Bilder der Außenkameras werden auf Sieben-Zoll-OLED-Displays angezeigt, die zwischen Armaturenbrett und Tür angebracht sind. Insgesamt ergibt sich beim e-tron so ein cW-Wert von 0,27. Das ist nochmal etwas niedriger als beim Mercedes EQC.

Zur Effizienz trägt auch die serienmäßige Wärmepumpe bei. Sie nutzt die Restwärme der elektrischen Komponenten und nutzt bis zu drei Kilowatt Leistung für die Heizung und Klimatisierung des Fahrgastraumes.

Je nach Fahrgeschwindigkeit und Fahrstil variiert außerdem die serienmäßige Luftfederung die Bodenfreiheit. Auf der Autobahn wird durch das Absenken die Aerodynamik und damit die Reichweite verbessert.

Im Offroad-Modus wird die Bodenfreiheit um 35 Millimeter im Vergleich zum Standard-Setup erhöht. Durch eine Lifting-Funktion kann der Fahrer die Karosserie um weitere 15 Millimeter anheben.

Der Akku befindet sich unter der Fahrgastzelle und ist 2,28 Meter lang, 1,63 Meter breit und 34 Zentimeter hoch. Er besteht aus 36 Modulen, von denen jedes so groß wie ein Schuhkarton ist. Die Batterie speichert 95 Kilowattstunden bei einer Spannung von 396 Volt. Das Gesamtgewicht des Akkus einschließlich der Anti-Crash-Strukturen beträgt etwa 700 Kilo.

"Aufladen lässt sich der Audi e-tron mit Leistungen bis 150 Kilowatt."

Aufladen lässt sich der Audi e-tron über seinen CCS-Port mit bis zu 150 Kilowatt Gleichstrom. So ist der e-tron in weniger als einer halben Stunde wieder auf 80 Prozent aufgeladen. Alternativ kann man das Elektro-SUV auch mit Wechselstrom aufladen.

Die Ladeleistungen reichen bis elf Kilowatt oder optional mit einem zweiten Ladegerät mit 22 kW. Zu Hause wird entweder an der 230-Volt-Steckdose (bis zu 2,3 kW) oder an einer 400 Volt-Drehstromdose (bis zu 11 kW) geladen. Im letztgenannten Fall lädt sich der Akku in rund achteinhalb Stunden komplett auf.

Audi E-Tron Sportback Live Image

Innen gibt es zwei große Displays in der Mittelkonsole. Das obere misst 10,1 Zoll, das untere 8,6 Zoll. Über den oberen Bildschirm steuert der Fahrer Infotainment, Telefonie, Navigation und die elektrospezifischen Einstellungen wie den Lade-Timer.

Mit dem unteren Display werden Texte eingegeben und die Komfort- und Klimatisierungsfunktionen gesteuert. Das Anzeige- und Bedienkonzept wird durch ein Instrumentendisplay (Virtual Cockpit mit zwei Anzeigemodi oder Virtual Cockpit Plus mit drei Modi) ergänzt. Optional gibt es auch ein Head-up-Display.

Der e-tron wird im Audi-Werk in Brüssel gebaut. Markteinführung ist noch im Jahr 2018, also etwa ein halbes Jahr vor dem Mercedes EQC. Der Grundpreis liegt bei 79.900 Euro.

Bildergalerie: Audi e-tron Vorstellung