Die große Mehrheit der Autos auf unseren Straßen ist meist nur mit einer Person besetzt. Braucht es dafür wuchtige SUVs oder schwere Elektroautos? Als Alternative am anderen Spektrum kommt die sogenannte Mikromobilität ins Spiel: Kleinstwagen der Kategorien L5e bis L7e, die rechtlich nicht einmal als Autos gelten und deshalb auch nicht so massiv wie Elektroautos gefördert werden.

Aber es gibt auch vollwertige Mini-Mobile wie den Smart Fortwo EQ, dessen Tage jedoch schon gezählt sind. Wir stellen 10 sehr kleine Fahrzeuge vor, die alle ihren besonderen Reiz haben. Zumal in diesen Zeiten, in denen Sprit immer teurer wird. Denn denken Sie daran: Weniger ist oft mehr.

Elektrische Microcars

e.Go e.Wave X

3,35 Meter ist der seit 2019 in Aachen produzierte e.Go Life lang. Als neue Version soll nun der e.Wave X die Verkäufe ankurbeln. Das Wägelchen basiert auf der "nächsten Generation der e.Wave-Elektroauto-Plattform". Die Optik ist der des e.Go Life sehr ähnlich, es wurden aber offenbar noch einige Anbauteile hinzugefügt, die den Look wohl mehr in Richtung SUV verschieben sollen.

Dazu gehören aufgesetzte Zusatzleuchten vorne, dicke Plastik-Karosserieschutzleisten und eine Dachreling. Die Leistung des Motors beträgt 80 kW (109 PS), als Reichweite für die Stadt gibt man bis zu 240 km an.

Elektrische Microcars

Elaris Pio

Die konstruktive Grundlage für den kleinen Elaris Pio bilden der Zhidou D2 respektive Zotye E20 aus China. 2,81 Meter Länge, 1,54 Meter Breite, 1,55 Meter Höhe und ein Radstand von 1,76 Meter sind ungefähr Smart-Fortwo-Niveau. 

Ein Akku mit 27 kWh Kapazität versorgt den 36 kW (49 PS) starken Elektromotor mit Strom, auf 9,7 kWh pro 100 km/h beziffert Elaris den Verbrauch, 225 Kilometer soll die WLTP-Reichweite betragen. Mehr als 105 km/h schafft der 895 Kilogramm leichte Zhidou aber nicht. Geladen werden kann nur per Typ-2-Kabel, was acht Stunden für eine komplette Ladung erfordert. 

Elektrische Microcars

Elaris Finn

Der Elaris Finn ist mit 2,87 Meter etwas länger als der Pio und soll etwas mehr Komfort bieten. Die Breite beträgt 1,56 Meter, die Höhe 1,57 Meter. Recht würfelartig also, hinzu kommt ein Radstand von 1.765 Millimetern. Das Kofferraumvolumen gibt Elaris mit 229 Liter an, das Leergewicht mit 930 Kilogramm. 

Ob der Winzigkeit des Finn sind die Angaben zur Lithium-Ionen-Batterie ziemlich bemerkenswert: 31,5 kWh Kapazität und eine Reichweite von 265 Kilometer nach WLTP. Bei 115 km/h wird Finns Vortrieb abgeregelt. Der Motor leistet 35 kW (47,6 PS), das ist in etwa das Niveau des Dacia Spring. Technisch gibt es Scheibenbremsen vorne und hinten, zwei Airbags, ESP, ABS, Tempomat und eine Rückfahrkamera.

Elektrische Microcars

Nikrob Freze/Wuling Hongguang Mini EV

Ein nicht ganz unbegründetes Vorurteil gegen Elektroautos lautet: Sie sind schlicht zu teuer. Als Preisknüller soll der FreZe Nikrob EV punkten. Er beginnt in Lettland bei 9.999 Euro. Grundlage des Nikrob EV ist der nur 2,92 Meter lange Wuling Hongguang Mini EV, der sich in seinem Heimatland China wie warme Semmeln verkauft und dort sogar das Tesla Model 3 übertrumpft. 

Angetrieben wird der Wagen von einem 29-kW-Elektromotor; damit erreicht er 110 km/h. Die Größe des Lithium-Eisenphosphat-Akkus wird mit 150 Amperestunden bei einer Spannung von 109 Volt angegeben; das sind rund 16 kWh. Die sollen für etwa 200 Kilometer Fahrstrecke reichen.

Elektrische Microcars

Microlino

Endlich ist der knuffige Microlino mit seiner Retro-Optik bestellbar. Mit einer Nennleistung von 12,5 kW, einem Kofferraumvolumen von 230 Liter und einer Reichweite von bis zu 230 km ist der Microlino der Firma Micro zufolge der Klassenbeste in den europäischen Fahrzeugkategorien L7e und L6e. Er ist auch das einzige Fahrzeug in dieser Kategorie, das über ein selbsttragende Karosserie verfügt, die die Qualität, Langlebigkeit und Sicherheit im Vergleich zu herkömmlichen Rohrrahmen, die normalerweise in der L7e/L6e-Klasse verwendet werden, verbessert. 

Elektrische Microcars

Opel Rocks-e/Citroën Ami

Mit einer Reichweite von bis zu 75 Kilometern und einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h ist der Opel Rocks-e alias Citroën Ami perfekt geeignet für den alltäglichen Stadtverkehr. Binnen drei Stunden kann die 5,5 kWh Batterie an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose wieder vollständig aufgeladen werden. Durch speziell konzipierte 14-Zoll-Räder, äußerst kompakte Abmessungen (Länge: 2,41 Meter, Breite: 1,39 Meter, Höhe: 1,52 Meter), Automatikgetriebe und einen Wendekreis von nur 7,20 Metern vereinfacht das leichte Vierradfahrzeug das Fahren und Parken.

Elektrische Microcars

Renault Twizy

Der Klassikern unter den elektrischen Minimobilen ist der seit 2011 gebaute Renault Twizy. In dem 2,34 Meter kurzen Wagen sitzen zwei Personen hintereinander. In der Cargo-Version entfällt der hintere Sitz zugunsten eines kleinen Kofferraums.

Die schwächere Version, die nur maximal 45 km/h schafft, dürfen auch schon junge Leute unter 16 Jahren fahren, für die stärkere Variante mit 80 km/h Spitze ist ein Autoführerschein nötig. Zwar ist ein Airbag serienmäßig, aber es gibt Seitenscheiben nur im Zubehör und eine Heizung gar nicht. Bislang wurden über 30.000 Twizy gebaut.

Elektrische Microcars

Smart Fortwo EQ

Der künftige Smart wird ein kompaktes Elektro-SUV sein. Noch gibt es aber den 2,70 Meter kurzen Fortwo EQ mit 60 kW (81 PS) starkem E-Motor von Renault. Maximal 130 km/h sind möglich, die Reichweite liegt bei rund 160 km. Ein Nachteil ist der fehlende CCS-Anschluss, ein weiterer die recht hohen Preise. Da der Fortwo EQ aber ein Auslaufmodell ist, könnten sich einige Euro sparen lassen. Zudem gibt es ihn sogar als Cabrio.

Elektrische Microcars

Toyota C+ Pod

Vor einem Jahr führte Toyota einen Elektro-Kleinstwagen mit dem Namen "C + pod" ein, verkaufte ihn aber zunächst nur an bestimmte Firmenkunden und Gemeinden. Künftig wird der batterieelektrische Winzling aber allgemein angeboten, wie der Hersteller nun bekannt gab. Die Fahrzeuge werden allerdings nicht verkauft, sondern von den Händlern in ganz Japan verleast.

Mit weniger als 2,50 Meter Länge ist das Auto noch 20 Zentimeter kürzer als der Smart Fortwo. Er bietet zwei Sitze; das Stauabteil dahinter ist nicht sehr tief, aber recht hoch und breit. Für den Antrieb sorgt ein E-Motor an der Hinterachse. Die Leistung wird nicht angegeben, doch die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 60 km/h. Der Lithium-Ionen-Akku sorgt für eine Reichweite von 150 Kilometer (ohne Angabe der Norm). Aufgeladen wird der C + Pod an der Haushaltssteckdose. 

Elektrische Microcars

XBus

Nostalgie trifft Zukunft: Nicht ohne Grund erinnert der XBus entfernt an einen klassischen VW Bulli. Der XBus ist ein Elektro-Leichtfahrzeug der Klasse L7e. Und tatsächlich wiegt er nur 450 kg. Maße: 3,96 m Länge, 1,64 m Breite, 1,96 m Höhe und 2,20 m Radstand.

Angetrieben wird der XBus durch vier radintegrierte Elektromotoren. Zudem hat das Fahrzeug integrierte Solarmodule, um die Reichweite zu erhöhen. Diese soll je nach Version bei über 600 km liegen. Die Akkus befinden sich in "Batterie-Schubladen" in der Mitte, oder (wenn dieser Bereich als Fußraum für die Insassen benötigt wird) am Heck.

Eine weitere Besonderheit ist, dass es zahlreiche Module gibt, mit denen der XBus zum Beispiel vom Pick-up in einen Camping-Bus umgebaut werden kann. 

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