Mal unter uns Älteren: Kennen Sie noch Zini, das Wuslon? Jenen gelben Punkt mit der verzerrten Stimme, der uns Kinder in den 1980er-Jahren samt seinem Kompagnon Werner die Nachmittage mit Zeichentrick versüßte. An Zini muss ich denken, seitdem ich dem aktuellen Suzuki Swift Sport zum ersten Mal in der Farbe "Champion Yellow" gegenüberstand.

Und wieder einst Zini erwärmt auch sein Pendant auf vier Rädern unsere Herzen, seitdem wir seit Ende vergangenen Jahres als Redaktionsmitglied begrüßen durften. Ein Champion ist er allemal. Nicht, was irgendwelche Rundenzeiten oder Höchstgeschwindigkeiten betrifft: 210 km/h Spitze sind heutzutage kaum noch ein Highlight.

Suzuki Swift Sport (2021) im Dauertest, Teil 3

Es sei denn, diese Höchstgeschwindigkeit steckt in einem 3,89 Meter kurzen Kleinwagen. Zugegeben, mit über 200 Dauertempo wollen wir gar nicht über die Autobahn bügeln. Dann wird es im Suzuki enorm laut und er verlangt nach voller Aufmerksamkeit. Nein, seine Vorzüge spielt der Swift Sport über Land und in der Stadt aus. Schmale Kurven mag er sehr gerne, dafür die jetzt 129 PS locker aus, zumal sie auf nur rund 1,1 Tonnen Gewicht treffen, Fahrer inklusive.

Natürlich mögen Sie jetzt einwerfen: Aber 129 PS und 235 Newtonmeter maximales Drehmoment in der Stadt? Das ist doch zu viel! Und Sie haben im Prinzip damit recht. Aber es ist nicht das "Was", sonders das "Wie", das den Unterschied macht. Der erwähnte Mildhybrid ermöglicht es, ruckfrei mit niedriger Drehzahl im 6. Gang mit 60 km/h zu fahren.

Andererseits beißt der 1,4-Liter-Turbobenziner (übrigens mit wartungsarmer Steuerkette) zwischen 2.000 und 3.500 Touren mit vollem Drehmoment zu. Was in der Praxis dazu führt, dass man in der Stadt quirlig, flott und wendig zwischen den Spuren umherwuseln kann. Ein Wuslon also und gelegentlich ebenso hektisch. Allerdings mit frischen Sommerreifen.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Es geht nicht um hemmungsloses Rasen in der Stadt. Alles bleibt im Rahmen von 50 bis 60 km/h. Aber vor einem schleicht jemand doch arg? Kein Problem: Zackig runterschalten, kurz aufs Gas und vorbei. Das macht Laune, gerade weil man keinen dicken Porsche 911 (betrachten Sie mal dessen Heck) oder ein adipöses SUV mit 400 PS plus Rasierer-Batterie (der Umwelt zuliebe!) bewegt.

Mein Kollege Daniel Hohmeyer (der mit den Videos) brachte es neulich auf den Punkt: Wenn Freude ein Auto wäre, wäre es dieses Auto. Es macht glücklich.

Bildergalerie: Suzuki Swift Sport (2021) im Dauertest, Teil 3

Bild von: Fabian Grass