Silberner Unterfahrschutz, die Frontmaske im neuen markentypischen Vizor-Look, neu gestaltete LED-Scheinwerfer, ein verändertes Rückleuchtenlayout und nach wie vor ordentlich Platz unter der Karosserie – Opel hat bei der Auffrischung des vor vier Jahren eingeführten Crossland einen ordentlichen Dienst verrichtet.

Damit wirkt das kleine SUV (oder ist es doch eher ein Van? Na egal!) deutlich moderner und verliert im Zuge des Facelifts auch gleich noch das „X“ im Modellnamen – ebenso wie Mokka und jüngst der neue Grandland. Zusätzlich bekam der Crossland unter anderem eine straffere Fahrwerksabstimmung und eine Überarbeitung des Ausstattungsangebots. Nichtsdestotrotz lag und liegt der inoffizielle Nachfolger des Meriva in der Kundengunst weit vorne im hart umkämpften Segment der Mini-City-SUVs, über 85.000 Exemplare rollen inzwischen hierzulande über die Straßen.

Im Innenraum hat sich wenig zum Vor-Facelift getan. Das Cockpit ist sauber gegliedert und übersichtlich, hier und da werten chromfarbene Akzente das Interieur auf. Hinter dem Lenkrad gibt es vier analoge Instrumente plus ein 3,5 Zoll Info-Display, auf welchem Reichweite, Spritverbrauch oder die Verkehrsschilderkennung dargestellt wird. Überhaupt ist die Kombination aus Sprachsteuerung, Touchscreen und Anzahl der Knöpfe geglückt. Weder Mittelkonsole noch Lenkrad sind mit einer Vielzahl von Tasten überladen.

Was auffällt ist der luftige Platz auf allen Plätzen trotz der geringen Gesamtbreite von 1.765 mm (ohne Außenspiegel). Vorne verzichtet Opel auf eine vollwertige Mittelarmlehne, dafür gibt es – nur für den Kapitänsstuhl – eine hoch- und runterdrehbare Armauflage. Punkten kann der Crossland bei der Variabilität des Gepäckraums: 410 bis 1.255 Liter Kofferraumvolumen sind angesichts der kompakten Außenmaße eine Ansage.

Opel Crossland 1.2 DI Turbo (2021) im Dauertest, Teil 1
Opel Crossland 1.2 DI Turbo (2021) im Dauertest, Teil 1

In den Ausstattungslinien GS-Line und Ultimate lässt sich serienmäßig die Rückbank um 15 Zentimeter verschieben. Wer zu Elegance oder Business Elegance greift, hat immerhin die Möglichkeit dies für 420 Euro Aufpreis dazu zu buchen – alle anderen Ausstattungslinien gehen leer aus.

Dabei ist gerade diese Praktikabilität das Erfolgsgeheimnis des cleveren Alltagsautos. Apropos clever, seitdem Facelift hat der neue Crossland auch einiges an Assistenzsystemen zu bieten – zumindest in der entsprechenden Ausstattung oder gegen Aufpreis. Unser Testwagen in der Ausstattung Ultimate verfügt neben einem serienmäßigen Head-up-Display, zugegeben die „billige“ Variante mit ausfahrbarer Scheibe im Sichtfeld, noch über das „Park & Go Premium“ Paket, welches eine 180 Grad Rückfahrkamera mit Einparkhilfe vorne und hinten, einen automatischen Parkassistenten inklusive Tot-Winkel-Warner und elektrisch anklappbare Außenspiegel beinhaltet.

Opel Crossland 1.2 DI Turbo (2021) im Dauertest, Teil 1
Opel Crossland 1.2 DI Turbo (2021) im Dauertest, Teil 1
Opel Crossland 1.2 DI Turbo (2021) im Dauertest, Teil 1

Alles praktisch, und nebenbei sonst nur gegen 610 Euro bis 910 Euro Aufpreis erhältlich. Wieso aber das Notbremssystem mit Fußgängererkennung und Müdigkeitserkennung nur gegen Aufpreis (450 Euro) erhältlich ist, trotz serienmäßigem Front-Kamerasystem ab der Basisversion, mag uns nicht einleuchten. Das geht besser, Opel!

Für den Vortrieb in unserem Testwagen sorgt ein 110 PS starker aufgeladener Dreizylinder-Motor, bei welchem bereits ab 1.750 Umdrehungen das maximale Drehmoment von 205 Newtonmeter anliegt. Dabei bietet das manuelle Getriebe sechs Gänge an, welche sich allerdings etwas schwammig wechseln lassen und recht lange Wege besitzen. Damit ist der Crossland jetzt nicht unbedingt der spurtstärkste, wer jedoch die volle Leistung abruft, sprintet in 10,9 Sekunden aus dem Stand heraus auf Tempo 100.

Das bringt uns zum Preis des kleinen City-SUVs: Für den Basic-Crossland beginnen sie bei 18.995 Euro, mit 83 PS starkem Benziner ohne Turbo-Aufladung. Der 110-PS-Benziner startet in der Ausstattung „Edition“ bei 22.560 Euro. Darüber rangieren dann noch die Ausstattungen „Elegance“, „GS Line“ und „Ultimate“ – sowie die für Gewerbetreibenden geschnürten Ausstattungen „Business Edition“ und „Business Elegance“.

Bei unserem GG-CL 9023 handelt sich um die Ultimate-Ausstattung für 29.570 Euro. Inklusive sind hier unter anderem Head-up-Display, eine beheizbare Windschutzscheibe, 8-Zoll-Navigation, Panorama-Rückfahrkamera und Parkassistent, Klimaautomatik, 17-Zoll-Alus und das Funktions-Paket mit verschiebbaren Rücksitzen und Gepäckraumboden.

Als zusätzliche Extras verfügt unser Dauertestwagen noch über Metallic-Lackierung in Chili Rot, perforierte Ledersitze, kabelloses Laden fürs Smartphone, Premium Sound System und zu guter Letzt den Online Telematikdienst „Opel Connect“. Kosten insgesamt: 31.580 Euro. Ein stolzer Preis also für einen „Kleinwagen“. Laut WLTP soll der Verbrauch bei akzeptablen 5,7 bis 6,1 Litern liegen. Ob dies realistisch ist und wie sich der Crossland im harten Alltagsstress eines Familienvaters schlägt, kläre ich im zweiten Teil unseres Dauertests.

Bildergalerie: Opel Crossland 1.2 DI Turbo (2021) im Dauertest, Teil 1

Bild von: Fabian Grass

Opel Crossland 1.2 DI Turbo Ultimate

Motor Dreizylinder-Turbobenziner, 1.199 ccm
Leistung 81 kW (110 PS) bei 5.500 U/min
Max. Drehmoment 205 Nm bei 1.750 U/min
Getriebeart Sechsgang-Schaltgetriebe
Antrieb Frontantrieb
Beschleunigung 0-100 km/h 10,9 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 187 km/h
Länge 4.217 mm (4.229 mm mit Unterfahrschutz-Optik)
Breite 1.765 mm
Höhe 1.605 mm
Kofferraumvolumen 410 - 1.255 Liter (520 - 1.255 Liter mit verschiebbaren Rücksitzen)
Anzahl der Sitze 5
Leergewicht 1.254 kg
Zuladung 541 kg
Anhängelast 840 kg (gebremst, bei 12 Prozent Steigung)
Verbrauch 5,7 - 6,1 Liter/100 km (kombiniert, nach WLTP-Zyklus)
Emission 130 - 138 g/km CO2 (nach WLTP-Zyklus)
Basispreis 22.560 Euro
Preis des Testwagens 31.580 Euro