Der Mitsubishi Outlander PHEV ist der meistverkaufte Plug-in-Hybrid in Europa. Aber spart man mit dem Wagen auch wirklich Sprit? Um diese Frage zu beantworten, habe ich mich in unserer Verbrauchstest-Reihe diesmal um die neue Version des SUVs gekümmert und getestet, wie viel Kraftstoff der Wagen wirklich auf Straße verbraucht.

Das Plug-in-SUV hat einen 2,4-Liter-Atkinson-Benziner und zwei Elektromotoren (einen vorne und einen hinten). Die Systemleistung liegt bei 224 PS, der Akku speichert 14 kWh. Auf unserer 360 Kilometer langen Standardstrecke brauchte ich 5,95 Liter pro 100 Kilometer, was Spritkosten von 7,97 Euro entspricht. Dazu kommen noch die Kosten für das Aufladen der Batterie, was bei 30 Cent pro kWh etwa 4,20 Euro ausmacht. Mit vollem Akku kam ich (beim Verlassen von Rom, unserem Ausgangspunkt) volle 41 Kilometer im rein elektrischen EV-Modus -- ein hervorragendes Ergebnis.

Mitsubishi Outlander PHEV 2019 Test

Im Vergleich mit anderen Plug-in-Hybriden schneidet der Mitsubishi mit seinen knapp sechs Liter nicht sehr gut ab. Noch schlechter geschlagen haben sich der Range Rover Sport P400e (7,00 Liter) und der Lexus LS 500h (7,45 Liter). Deutlich besser waren der BMW 225xe Active Tourer (5,55 Liter), der Diesel-Plug-in-Hybrid Audi Q7 e-tron (5,49 Liter) und erst recht der Kia Niro PHEV mit erstaunlichen 3,30 Liter.

Mitsubishi Outlander PHEV 2019 Test

Schnelles Aufladen

Gut gefiel mir die fünfstufig einstellbare Rekuperation über die Lenkradpaddles sowie das CHAdeMO-Schnellladesystem. An einer entsprechend schnellen Säule kann man den Akku bei einem Stopp von etwas mehr als einer halben Stunde vollständig aufladen. Das Aufladen zu Hause dauert etwa sechs Stunden.

Mitsubishi Outlander PHEV 2019 Test

Die 41 Kilometer, die ich beim Verlassen von Rom im EV-Modus schaffte, zeigen schon, dass die elektrische Reichweite groß ist. Bei Fahrten durch die Stadt und in Vororten sind 40 Kilometer möglich, im dichten Stadtverkehr Roms kann man von mindestens 25 Kilometer ausgehen, auf der italienischen Autobahn waren es 33 Kilometer. Bei betont sparsamer Fahrweise schafften wir 53 Kilometer, während die kleinste erreichte Reichweite bei knapp 20 Kilometer lag.

Mitsubishi Outlander PHEV 2019 Test

Der Mitsubishi Outlander PHEV kann seine knapp 1,9 Tonnen Gewicht und die stattliche Länge von 4,69 Meter nicht verbergen. So kommen die stattlichen 11,5 Liter/100 Kilometer zustande, die beim Einsatz in Rom mit schwacher Batterie gemessen wurden. Auf der Autobahn ergaben sich 9,0 Liter/100 Kilometer, bei sparsamer Fahrweise 6,0 Liter/100 Kilometer. Maximal (an einer Steigung) maßen wir 26,0 Liter/100 Kilometer.

Mitsubishi Outlander PHEV 2019 Test

Daten

Fahrzeug: Mitsubishi Outlander PHEV
Testdatum: 4. Januar 2019
Wetter: heiter, 13 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit: 80 km/h
Reifen: Michelin Pilot Alpin PA4 M+S XL - 225/55 R18

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 6,00 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 5,90 Liter/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 5,95 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,34 Euro pro Liter (Super)
Spritkosten: 7,97 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keine Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat für eine gewisse Zeit seine Tankrechnungen aufbewahrt und zusammengerechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Der Wert ergibt sich aus dem Mittel aus Bordcomputer-Wert und dieser beiden Zahlen. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (in Italien auf der Autobahn 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet er den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und den durchschnittlichen Strompreis von deutschen Haushalten, wie von www.stromauskunft.de angegeben.

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