Den Ford Focus in der neuen (vierten) Generation gibt es auch schon als Kombi. Mit dem 150 PS starken Zweiliter-Diesel und Achtgang-Automatik ist der Wagen diesmal der Kandidat für unseren bewährten Verbrauchstest. Auf unserer Standardstrecke von Rom nach Forlì haben wir herausgefunden, wie viel Sprit das Auto im realen Straßenverkehr benötigt.

Die Dieselmodelle tragen seit neuestem die Bezeichnung "Ecoblue", das gute alte "TDCi" ist offenbar Geschichte. So heißt unser Testwagen offiziell Ford Focus Turnier 2.0 Ecoblue. Das Top-Dieselmodell mit 150 PS wird mit Schaltung und Automatik angeboten. Wir testeten die Variante mit Achtgang-Automatik. Auf unserer Standardstrecke benötigte der Kompaktkombi im Durchschnitt 4,55 Liter je 100 Kilometer. Das entspricht Spritkosten von 5,96 Euro pro 100 Kilometer.

Ford Focus ST-Line Wagon

Mit 4,55 Liter liegt der Ford Focus Turnier 2.0 Ecoblue Automatik etwa in der Mitte der bisher getesteten Kombimodelle. Besser schnitten der Mini One D Clubman (3,75 Liter), der Opel Insignia Sports Tourer 1.6 CDTi mit 136 PS (3,80 Liter), der Toyota Auris Touring Sports 1.6 D-4D (3,90 Liter) sowie der Fiat Tipo Kombi 1.6 Multijet mit 120 PS und DCT (3,95 Liter) ab.

Auch der Volvo V60 D4 Geartronic (4,35 Liter), der VW Passat Variant 2.0 TDI mit 150 PS und DSG (4,37 Liter) und das Mercedes E 220 d T-Modell (4,44 Liter) waren noch etwas sparsamer. Mehr verbrauchten der BMW 520d Touring (4,65 Liter), der Jaguar XF 2.2 D Sportbreak (5,00 Liter) und einige andere Modelle, die in früheren Jahren getestet wurden.

Ford Focus ST-Line Wagon

Außerhalb der Stadt gibt er sein Bestes

Unser Kombi war generell sparsam. Die einzige Ausnahme war der Verkehr in Rom, wo wir nicht unter 9,0 Liter/100 km kamen. Auf der Autobahn waren es angemessene 6,2 Liter. In der Stadt und in Vororten stabilisierte sich der Verbrauch bei beachtlichen 5,3 Liter, und bei betont sparsamer Fahrweise benötigten wir sogar nur 3,5 Liter. Unter den ungünstigsten Bedingungen kamen wir auf unfassbare 23,8 Liter je 100 Kilometer. Zum Vergleich: Das einzige andere Auto, das ich bisher unter gleichen Testbedingungen (bergauf mit schneller Fahrt) fuhr, war der VW T-Roc 1.6 TDI, der 19,8 Liter brauchte.

Daten

Fahrzeug: Ford Focus Turnier 2.0 EcoBlue 150 OS Automatik
Testdatum: 14. Dezember 2018
Wetter: Regen, 8 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit: 81 km/h
Reifen: Pirelli Winter Sottozero 3 M+S - 235/40 R18 95

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,6 l/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,5 l/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 4,55 l/100 km (21,98 km/l)
Kraftstoffpreis: 1,31 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 5,96 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keine Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat für eine gewisse Zeit seine Tankrechnungen aufbewahrt und zusammengerechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Der Wert ergibt sich aus dem Mittel aus Bordcomputer-Wert und dieser beiden Zahlen. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (in Italien auf der Autobahn 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet er den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und den durchschnittlichen Strompreis von deutschen Haushalten, wie von www.stromauskunft.de angegeben.

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