SUVs haben in puncto Spritverbrauch keinen besonders guten Ruf. Aber kann nicht ein relativ kleines Kompakt-SUV wie der VW T-Roc ähnlich effizient sein wie ein Kompaktwagen? Wir haben die verbrauchsgünstigste Version, den T-Roc 1.6 TDI mit 115 PS, auf unsere Standardstrecke geschickt und getestet, wie viel das Auto im realen Straßenverkehr verbraucht. Das Ergebnis: Es sind durchschnittlich 4,5 Liter/100 km, was derzeit etwa 6,17 Euro pro 100 Kilometer entspricht.

Volkswagen T-Roc

Die 4,5 Liter Durchschnittsverbrauch sind kein außergewöhnliches Ergebnis, der Wert liegt knapp über dem Durchschnitt der Kategorie. Andere, meist kleinere SUVs haben weniger verbraucht, wie der Citroën C3 Aircross BlueHDi 120 (4,3 Liter), der Opel Crossland X 1,6 Diesel mit 120 PS (4,2 Liter), der Renault Captur Energy dCi 110 (3,6 Liter) und der Citroën C4 Cactus BlueHDi 100 (3,3 Liter).

Durstiger als unser T-Roc waren Dacia Duster 4X4 1.5 dCi 110 PS (4,6 Liter), der Fiat 500X 4X2 1.6 Multijet 120 PS (4,8 Liter) und der Jeep Renegade 4WD 2.0 Multijet 140 PS (5,5 Liter). Interessanterweise hat der T-Roc praktisch genauso viel verbraucht wie der größere Tiguan mit dem gleichen 1.6 TDI.

Volkswagen T-Roc

Wie viel verbraucht der T-Roc mit Diesel in den verschiedenen Verkehrssituationen? In der Stadt und in Vororten verzeichneten wir 5,2 Liter/100 km. In Rom stieg der Verbrauch auf 7,8 Liter, auf der italienischen Autobahn brauchten wir 6,1 Liter. Bei besonders sparsamer Fahrweise ergab sich ein Mindestverbrauch von 4,0 Liter.

Volkswagen T-Roc 1.6 TDI, la prova

Daten

Fahrzeug: VW T-Roc 1.6 TDI 115 PS (Handschaltung)
Testdatum: 7. Dezember 2018
Wetter: heiter, 16 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit: 79 km/h
Reifen: Pirelli Winter Sottozero 3 M+S - 215/50 R18

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,6 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,4 Liter/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 4,5 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,37 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 6,17 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keine Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat für eine gewisse Zeit seine Tankrechnungen aufbewahrt und zusammengerechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Der Wert ergibt sich aus dem Mittel aus Bordcomputer-Wert und dieser beiden Zahlen. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (in Italien auf der Autobahn 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet er den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und den durchschnittlichen Strompreis von deutschen Haushalten, wie von www.stromauskunft.de angegeben.

Bildergalerie: Volkswagen T-Roc