Vor 20 Jahren brachte Ford den Focus als Nachfolger des Escort auf den Markt. Seitdem wurden über 16 Millionen Fahrzeuge produziert. Ein echter Verkaufsschlager also, dessen aktuelle Generation aber nach acht Jahren deutlich angestaubt wird. Aus diesem Grund stellt Ford nun Focus Nummer vier vor, eine komplette Neukonstruktion.

Leichter und länger
Sehen wir uns den neuen Ford Focus näher an: in der Länge wächst der Fünftürer (bislang 4,36 Meter) um gut zwei Zentimeter, der Turnier genannte Kombi (bislang 4,56 Meter) legt sogar um fast elf Zentimeter zu. Gleichzeitig sinkt die Höhe etwas, während die Breite praktisch gleich bleibt. Als erste Baureihe von Ford nutzt der 2018er-Focus die sogenannte C2-Plattform. Sie senkt nicht nur das Gewicht um bis zu 88 Kilogramm, gleichzeitig gibt es beim Radstand ein Plus von fünf Zentimeter auf nun 2,70 Meter.

Verbesserte Optik
Was gibt es zur Optik zu sagen? Ähnlich wie beim Fiesta wird das Design nicht grundsätzlich umgekrempelt, aber doch entschlackt. Wie bislang wird der Focus als Fünftürer und Kombi angeboten, außerhalb Deutschlands ist auf bestimmten Märkten auch eine Stufenheck-Limousine im Programm. Die A-Säulen wurden Richtung Fahrzeugmitte versetzt, der Kühlergrill gerät größer. Alle Leuchten hat Ford so weit außen positioniert wie möglich, zweigeteilte Rücklichter sollen den Zugang zum Gepäckraum verbessern. Dort hinein passen beim Fünftürer künftig 341 bis 1.354 Liter, der Kombi schluckt bis zu 1.650 Liter Gepäck. Als Option gibt es eine sensorgesteuerte Heckklappe, die auf Fußbewegungen reagiert.

Ein Hauch von SUV
Neu sind beim Focus drei zusätzliche Ausstattungsversionen, die sich am Fiesta orientieren: Der Vignale ist edel und erinnert mit Holz im Cockpit an die früheren Ghia-Varianten, während der ST-Line mit Heckdiffusor und Dachspoiler den Sportler markiert. Einen Hauch von SUV bringt der Focus Active mit: Er kombiniert mehr Bodenfreiheit mit robusten Verkleidungen.

Insgesamt luftiger
Der bisherige Focus wurde oft für sein wuchtiges und unübersichtliches Armaturenbrett gescholten. Beim Nachfolger fällt die Mittelkonsole nun schmaler aus, weil viele Funktionen über den Acht-Zoll-Touchscreen gesteuert werden. Auch im Fond geht es luftiger zu, die Knie- und Schulterfreiheit wachsen um bis zu sechs Zentimeter.

Assistenz-Aufrüstung
Unter dem Stichwort „Ford Co-Pilot 360“ wird der nächste Focus mit Assistenten hochgerüstet, viele davon sollen dem Level 2 für autonome Fahrzeuge entsprechen. In Verbindung mit der neuen Achtgang-Automatik ergänzt ein Fahrspur-Pilot den adaptiven Tempomat. Dadurch wird das Fahrzeug auf die Mitte der Fahrspur ausgerichtet. Neu ist auch ein Stauhelfer mit Stop&Go-Funktion. Was ist noch im Angebot? LED-Scheinwerfer mit Fernlicht-Assi, ein Head-up-Display, ein aktiver Park-Assistent für die Automatik-Modelle, ein Falschfahre-Warnsystem, ein Totwinkelwarner, ein Ausweich-Assistent und eine Verkehrszeichenerkennung.

Zwischen Vernetzung und Überwachung
Stets serienmäßig ist die sogenannte „MyKey“-Funktion. Mit ihrer Hilfe können bestimmte Funktionen des Fahrzeugs eingeschränkt werden, wenn man seinen Focus Dritten überlässt. Ebenfalls inklusive: Ein selektiver Fahrmodus-Schalter mit dem Angebot „Normal“, „Sport“ und „Eco“, um das Ansprechverhalten von Gas und Lenkung anzupassen. Ab der Titanium-Ausstattung wird der neue Ford Focus zum WLAN-Hotspot, mittels einer speziellen App kann der eigene Wagen geortet oder aus der Ferne verriegelt werden.

Saubere Motoren ab September 2018
Und was steckt unter der Haube? Alle Motoren im neuen Ford Focus erfüllen die Norm Euro 6d-Temp auf Basis des WLTP-Zyklus. Wohl auch deswegen musste der bisherige 1,6-Liter-Saugbenziner als Basismotor dran glauben. Ihn ersetzt fortan eine mit 85 PS gleichstarke Variante des EcoBoost-Turbobenziners mit drei Zylindern und einem Liter Hubraum. Darüber rangieren Leistungsstufen mit 100 und 125 PS. Wer es noch stärker mag, greift zu einem der 1,5-Liter-Turbos mit 150 respektive 182 PS. Für verbleibende Freunde des Diesels sind Aggregate mit 95 PS, 120 PS und 150 PS im Angebot. Serie ist stets ein Sechsgang-Schaltgetriebe. Wer lieber die Achtgang-Automatik möchte, bekommt sie für die Benziner mit 125 und 150 PS sowie für die 120 und 150 PS starken Diesel. Ein Fakt am Rande: Eine klassische Handbremse hat nur noch die Basisversion namens „Trend“. Mit ihr startet der neue Ford Focus im September 2018 ab 18.700 Euro.

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