Den TT RS mit seinem wunderbaren Fünfzylinder und den R8 mit seinem noch wunderbareren Zehnzylinder wird es in überschaubarer Zeit nicht mehr geben. Man ist also versucht zu sagen, dass da ein großes Stück Emotionalität wegfällt im Portfolio von Audi Sport. 

Da ist sicher was dran. Sogar relativ viel. Allerdings verspricht der Chef von Audis schneller Truppe, dass neue und mehr Performance-Modelle auf dem Weg sind. Im Gespräch mit Autocar sagte Sebastian Grams, das Team schaue nach "verschiedenen anderen Konzepten", um den Mittelmotor-Supersportler zu ersetzen.

Der Nachfolger des R8 muss in die Elektrifizierungsstrategie des Volkswagen-Konzerns passen. Das gilt auch für einen möglichen TT-Ersatz. Die Konzern-Mutter muss also das berühmte grüne Licht geben. Weiterhin führte Grams aus, dass es in der Zukunft "definitiv" mehr SUVs mit RS-Logo geben werde. Ins Detail ging er dabei nicht. Interessant in diesem Zusammenhang ist natürlich die Frage, ob es von der nächsten Generation des Q5 endlich eine RS-Variante geben wird, die gegen Mercedes-AMG GLC 63 und BMW X3 M antritt.

Audi Sports Managing Director versprach darüber hinaus zusätzliche elektrische RS-Autos als Ergänzung zum RS e-tron GT. Künftige Modelle ohne Verbrennungsmotor sollen dabei nicht zu schwer werden. Hier will man eine Balance zwischen Leistung und dem zusätzlichen Gewicht der Batterien finden. 

Was RS-Fans in der näheren Zukunft am meisten interessieren dürfte, sind die kommenden Plug-in-Hybrid-Performance-Autos. Grams meint, diese "werden nicht weniger verblüffend sein als das, was man heute fährt". Bereits im September 2019 kündigte man an, dass die nächste Generation des RS 4 Avant ein PHEV-Setup erhalten wird. Auch der nächste RS 6 wird diesen Weg einschlagen.  

Allerdings sollen weiterhin nicht alle Modelle mit RS-Weihen versehen werden. Die Ingolstädter wollen vermeiden, was Grams eine "RS-Inflation" nennt. 

Auf die Frage, ob der Formel 1-Einstieg des Unternehmens mit Sauber ab 2026 das Entwicklungs-Budget für Straßenautos negativ beeinflussen werde, antwortete Grams, dass dies nicht der Fall sei. Er erklärte, dass Die Budget-Obergrenze in der F1 wichtig sei. So könne man vermeiden gewaltige Ausgaben zu tätigen, um konkurrenzfähig zu bleiben. 

Bis 2030 werden alle Modelle von Audi Sport in irgendeiner Art und Weise elektrifiziert sein. Die Tage des Verbrenners sind also auch hier gezählt. Allerdings hat der Hersteller bereits ausgeschlossen, dass es RS-Autos mit Vierzylinder geben wird, so wie es etwa Mercedes-AMG praktiziert. 

Bildergalerie: Audi RS Q8 (2020): Erster Test