Im Januar dieses Jahres wurde ein Exemplar des Ford Transit Custom der nächsten Generation auf einem Anhänger gesichtet. Damals jedoch noch mit sogenannter Mule-Karosserie. Es scheint, dass die Entwicklung dieses Fahrzeugs schnell voranschreitet, denn unsere Fotografen haben den Transporter diesmal mit seiner Serienkarosserie und den regulären Scheinwerfern fotografiert. Er ist immer noch stark getarnt, aber es gibt schon eine Menge zu sehen.

Normalerweise würden wir bei einem neuen Ford Transit Custom (und Tourneo Custom, die Pkw-artige Version mit Fenstern) schreiben: Hiermit attackiert die Marke den VW T6 und T7. Doch der Nachfolger des seit 2012 existierenden Custom ist eine Gemeinschaftsentwicklung mit VW. Ergo wird das Fahrzeug, welches Sie hier sehen, auch als VW auf den Markt kommen.

Bildergalerie: Neuer Ford Transit Custom auf ersten Erlkönigfotos

Bereits im Sommer 2020 hatten beide Unternehmen auf dem Sektor der Nutzfahrzeuge vereinbart, zugleich wird Ford die MEB-Plattform von VW für eigene Elektroautos nutzen. Das erste greifbare Resultat ist der Ford Tourneo Connect, bei dem es sich um einen VW Caddy mit anderer Frontpartie handelt.

Beim größeren Transit Custom (es gibt noch einen Transit ohne Beinamen im Format des Mercedes Sprinter) geht man den umgekehrten Weg: Er wird vermutlich mit anderer Front zum VW, um dort den T6 zu ersetzen. Nicht jedoch den frischen T7, der auf der MQB-Plattform basiert und eher eine Art Neo-Sharan ist. 

Dieser Prototyp, der bei Testfahrten in Südeuropa gesichtet wurde, wirkt auf den ersten Blick vertraut, aber es handelt sich tatsächlich um die nächste Generation des Transit Custom. Wie Sie sehen können, hat das Fahrzeug sechs Radmuttern, was auf den neuen Unterbau hindeutet. Außerdem scheint es etwas länger zu sein als das Vorgängermodell, vor allem wenn man sich den Abstand zwischen Vorder- und Hinterachse genauer ansieht. 

Trotz der Tarnung sind auch für das ungeübte Auge mehr Dinge zu erkennen. Die Frontpartie zum Beispiel ist im Vergleich zum Vorgängermodell spitzer gestaltet, mit schlankeren Scheinwerfern und einem stärker ausgeformten Stoßfänger. Die Seitenspiegel haben eine eckigere Form im Vergleich zu den eher ovalen Spiegeln des bisherigen Transit Custom. 

Der neue Transporter wird stark elektrifiziert sein und neben den traditionellen Benzin- und Dieselmodellen auch vollelektrische und Plug-in-Hybrid-Versionen anbieten. Der PHEV könnte seinen Antriebsstrang mit dem des aktuellen Transit Custom PHEV teilen, obwohl Ford sich auch für ein Upgrade auf ein neues elektrifiziertes System entscheiden könnte. Angesichts der engen Beziehungen des Unternehmens zu Volkswagen würde es uns nicht überraschen, wenn das PHEV-System von VW seinen Weg unter die Motorhaube des blauen Ovals findet.