Es ist schon ein paar Jahre her, dass die Marke Saab für Schlagzeilen gesorgt hat, aber Immobilienprobleme in China haben sie wieder an die Oberfläche gespült. Die Vermögenswerte der Saab-Autosparte waren seit dem Verkauf durch General Motors an Spyker Cars im Jahr 2010 an verschiedene Unternehmen weitergereicht wurden. Schon bald könnte es einen neuen Eigentümer geben.

Automotive News Europe berichtet, dass die China Evergrande Group, die die ehemaligen Saab-Vermögenswerte besitzt, sich bei US-amerikanischen und europäischen Investoren nach neuen Eigentümern für National Electric Vehicle Sweden (NEVS) umschaut, da das Unternehmen möglicherweise einen Zahlungsausfall von mehr als 300 Mrd. US-Dollar an Schulden zu verkraften hat.

NEVS ist eine der Automobilsparten des Konzerns und das Unternehmen, das die Vermögenswerte von Saab im Jahr 2012 erworben hat. NEVS hat die Verwendung der Marke Saab im Jahr 2016 aufgegeben, nachdem man 2014 die Namensrechte verloren hatte. Seit 2019 besitzt man 20 Prozent an Koenigsegg, ab 2023 soll das Elektroauto Sono Sion im ehemaligen Saab-Werk in Trollhättan gebaut werden.

Bildergalerie: Saab 9-4X (2011)

Der CEO von NEVS, Stefan Tilk, sagte der Publikation, dass das Unternehmen über Mittel verfüge, die für eine gewisse Zeit ausreichen, ohne jedoch einen Zeitplan zu nennen. NEVS ist offen für einen Verkauf oder eine andere Finanzierung und sucht nach US-amerikanischen und europäischen Investoren, darunter Industriepartner und Risikokapitalgeber, die Interesse an der Marke bekunden, so der Bericht. Der Verkauf ist jedoch noch lange nicht in Stein gemeißelt, da die China Evergrande Group mit ihrer prekären finanziellen Situation zu kämpfen hat.

Das Unternehmen hofft, neue Investoren zu finden und gleichzeitig die Kontrolle über die Vermögenswerte des Unternehmens zu behalten. Dem Bericht zufolge möchte Evergrande ein Standbein in Europa behalten, das NEVS durch seine Automobilwerke bietet. Leider ist weder ein Verkauf noch eine Investition geeignet, die Marke Saab in absehbarer Zeit wiederzubeleben. Die Rechte am Namen hält der Rüstungskonzern Saab AB.

Die Marke hatte Ende der frühen 2000er-Jahre viel von ihrem Schwung eingebüßt, als die Finanzkrise 2008 die Weltwirtschaft erschütterte und Mutterkonzern GM in den Bankrott und den Verkauf von Saab trieb. Dabei waren die letzten Modelle vielversprechend: der 9-5 II basierte auf dem Opel Insignia, der 9-4X von 2011 auf dem Cadillac SRX. Vom 9-4X wurden nur 457 Exemplare gebaut. Einem neuen 9-3 alias 900 fehlte angeblich nur ein Jahr bis zur Serienreife.