Im Jahr 1961, also vor 56 Jahren, war Schluss für Borgward. Doch mit einer großen Portion Kampfgeist und der Unterstützung aus China gelang 2015 die Rückkehr. Vorerst nahm der in Stuttgart ansässige Autobauer nur den chinesischen Markt ins Visier, brachte Ende letzten Jahres das SUV BX7. Anfang 2017 folgte das Kompakt-SUV BX5. Die Rückkehr war offenbar erfolgreich. Borgward spricht von 70.000 Bestellungen und einem Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro. Mit so viel Rückenwind aus dem Reich der Mitte ist man nun offenbar gewillt, schneller als erwartet auf den europäischen Markt zurückzukehren. Helfen könnte dabei auch die Neuinterpretation einer Borgward-Legende. Zumindest zeigt man auf der Frankfurter IAA, wie eine moderne Version des Coupés Isabella aussehen könnte.

Hinweis auf künftiges Borgward-Design
"Die Isabella Concept ist unsere moderne Interpretation der legendären und wunderschönen Borgward ISABELLA", sagt Anders Warming, Vorstand Design der Borgward Group AG. Offenbar gibt die viertürige, viersitzige Coupé-Studie auch konkrete Hinweise, wie sich das Borgward-Design in Zukunft entwickeln wird. Laut dem Hersteller folgt das IAA-Konzept "der in Zukunft allgemeingültigen Borgward-Design-Leitlinie `Impression of Flow`".

Viel Pomp, wenig Retro
Das tut das fünf Meter Lange Isabelle Concept "ohne jeden aggressiven Unterton", die sich nach der Überzeugung von Warming bei einem rein elektrisch angetriebenen Coupé verbietet. Dafür gibt es spektakuläre, gegenläufig öffnende Schiebetüren, ein sehr gläsernes, weit nach hinten gezogenes Greenhouse und den Verzicht auf einen klassischen Kühlergrill, den ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug ja ohnehin nicht braucht. Ein bisschen Reminiszenz an das 50er-Jahre-Original erkennen wir immerhin am Fastback-Heck und den geschwungenen hinteren Kotflügeln. Der Innenraum mit seinem auffällig geformten Mega-Touchscreen, den digitalen Anzeigen und der großflächigen Lichtinszenierung wirkt sehr futuristisch und minimalistisch.

BX7 kommt noch 2017 nach Deutschland
Angaben zum Antrieb oder einer möglichen Serienfertigung der Isabella Concept macht Borgward bisher nicht. Dafür kommuniziert der Autobauer nun erstmals einen konkreten Fahrplan für seinen Relaunch in Deutschland. Die ersten Exemplare des BX7 TS Limitied Edition sollen im vierten Quartal 2017 ausgeliefert werden. Es folgen das kompakte SUV BX5 sowie das SUV-Coupé BX6. Und das gegen die Erwartungen zunächst nur mit Benziner. Es bleibe aber das Ziel, so Borgward-Chef Ulrich Walker, mit dem Start der Fertigung im neuen Werk in Bremen (ab 2019) primär Elektrofahrzeuge zu verkaufen.

Neue Wege bei Vertrieb und Service
Was Vertrieb und Service angeht, möchte Borgward zudem gerne neue Pfade einschlagen. Eine Service-Kooperation mit der Werkstattkette A.T.U wird momentan geprüft, den Online-Handel in Deutschland übernimmt indes Sixt Neuwagen.

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