Dass der BMW 5er demnächst ein Life Cycle Impulse (also "auf gut Deutsch" ein Facelift) erhält, hatten wir schon berichtet. Nun bestätigte Konzernchef Oliver Zipse auf der Hauptversammlung, dass Limousine und Touring "auch elektrifiziert angeboten" werden.

Das dürfte bedeuten, dass der 5er tatsächlich auch als Plug-in-Hybrid (PHEV) angeboten wird, wie gemutmaßt. Nach Gerüchten soll es sich um ein leistungsstarkes System auf Basis eines Sechszylinders handeln, die Systemleistung soll 388 PS betragen. Bisher gibt es den 5er als PHEV auf Basis eines Vierzylinders mit einer Systemleistung von 252 PS mit der Bezeichnung 530e.

Außerdem sollen laut Zipse fast alle konventionellen Versionen ein 48-Volt-Mildhybrid-System erhalten. Das bringe bis zu 9 Gramm weniger CO2 pro Kilometer. Bisher gibt es nur den 520d mit MHEV-System. Die neue 5er-Version soll laut Zipse in knapp zwei Wochen präsentiert werden, also Ende Mai.

Außerdem trat Zipse erneut der Forderung nach Aufweichung von CO2-Zielen entgegen. BMW stehe zu den Zielen für 2020/2021. Im Jahr will BMW die CO2-Emissionen der europäischen Neuwagen um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr senken. Nach dem von Zipse gezeigten Chart würde das etwa eine Absenkung von rund 130 auf 104 Gramm pro Kilometer bedeuten:

Um die CO2-Ziele zu erreichen, brauche BMW keine Abwrackprämie, man erreiche die Ziele auch so. Im ersten Quartal habe BMW weltweit fast 14 Prozent mehr elektrifizierte Fahrzeuge verkauft als im Vorjahreszeitraum. In Europa will BMW den Anteil elektrifizierter Fahrzeuge (gemeint sind wohl PHEVs und Elektroautos) weiter deutlich steigern und 2030 die 50-Prozent-Marke erreichen:

Zu dem Vorwurf der "Hybrid-Lüge" (Ausdruck der Wirtschaftswoche), also zum Problem der selten aufgeladenen PHEVs sagte Zipse: "Die Gesamtbilanz von Plug-in-Hybriden stimmt. Und wir unterstützen unsere Kunden, umweltgerecht zu fahren. Dazu haben wir BMW eDrive Zones eingerichtet."

Diese Zonen erklärt Zipse so: "Fährt einer unserer neuen Plug-in-Hybride in eine Umweltzone ein, aktiviert sich automatisch der Elektromodus. 80 Städte in Europa sind schon programmiert. Weitere folgen." In Deutschland sind offenbar bereits alle Städte mit Umweltzonen mit von der Partie:

Allgemein lasse BMW den Kunden die Wahl zwischen konventionellen und elektrifizierten Antrieben. Als Beispiel nannte Zipse den X3, den es mit Benziner, Diesel, als PHEV und als Elektroauto gibt. Für den kommenden 7er werde das Gleiche gelten, so Zipse.

Der BMW i4 startet im Jahr 2021 mit einer "überzeugenden Reichweite von bis zu 600 km nach WLTP". Im selben Jahr kommt auch der iNext auf den Markt. Am Wasserstoff-Antrieb arbeitet BMW ebenfalls nach wie vor, so Zipse.

Bildergalerie: BMW-Hauptversammlung (Mai 2020)