Vor knapp eineinhalb Monaten präsentierte Lamborghini das Facelift des Huracán. Der neue Huracán Evo erbt den Motor aus dem Huracán Performante, erhält eine superschlaue antizipierende Fahrdynamikregelung und eine deutlich verbesserte Aerodynamik. Auf dem Genfer Autosalon 2019, der am 5. März seine Pforten öffnet, zieht man nun mit der offenen Variante nach.
Auch der Huracán Evo Spyder kriegt den stark angespitzten 5,2-Liter-V10-Sauger mit Titan-Einlassventilen und einer leichteren Abgasanlage. Die Leistung steigt auf 640 PS bei 8.000 U/min und 600 Nm bei 6.500 U/min. Mit einem Trockengewicht von 1.542 Kilo ist der Roadster 120 Kilo schwerer als das Coupé. Das schlägt sich geringfügig in den Fahrleistungen nieder. Keine Sorge, auch der Evo Spyder ist angsteinflößend schnell, macht die 0-100 km/h in 3,1 Sekunden und die 0-200 km/h in 9,3 Sekunden (Evo Coupé: 2,9 und 9,0 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 325 km/h angegeben, der Bremsweg aus 100 km/h mit 32,2 Meter.
Wie im Huracán Evo Coupé halten eine Hinterradlenkung und Torque Vectoring an allen vier Rädern Einzug. Die Steuerung der Systeme übernimmt Lambos Fahrdynamikregelung LDVI (Lamborghini Dinamica Veicolo Integrata), die auch adaptive Dämpfer, Allradantrieb, gewählten Fahrmodus und die Inputs des Fahrers in Echtzeit berücksichtigt und danach antizipierend die optimale Abstimmung des Fahrzeugs ausrichtet.
Das neue Design von Schürzen, Heckspoiler und Unterboden sorgt laut Lamborghini für Abtriebswerte und aerodynamische Effizienz, die fünf Mal höher sind als beim Vorfacelift-Spyder. Jetzt könnte man sich natürlich fragen, ob der Vorgänger die Aerodynamik eines Banktresors hatte, aber lassen wir das lieber.
Stattdessen könnten wir uns ums Verdeck kümmern, dass per Knopfdruck in 17 Sekunden öffnet und das bis zu einer Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h. Zusätzlich fahren bei offenem Verdeck zwei bewegliche, in Wagenfarbe lackierte Finnen aus dem Verdeckkasten. Ein in die Finnen integrierter Kanal soll Luftturbulenzen im Kopfbereich verringern, was für den eigenen Kopf sicher nicht die schlechteste Idee ist, wenn man gerade mit +320 Sachen über die Autobahn donnert.
Unabhängig davon, ob das Dach geöffnet ist oder nicht, kann man die kleine Heckscheibe elektrisch absenken, um die eigenen Lauscher noch ungehinderter mit dem Klang des V10-Saugers zu verwöhnen. Dass die beiden Auspuffendrohre jetzt deutlich weiter oben sitzen, schadet dem Spektakel sicher auch nicht.
Innen profitiert natürlich auch der offene Huracán Evo von den neuen Errungenschaften im Infotainment-Bereich. Über den vertikal angeordneten 8,4-Zoll-Touchscreen steuert man Navi, Multimedia, Sitze, Klimaanlage oder den Echtzeitstatus des LDVI-Systems. Apple CarPlay ist nun ebenso an Bord wie eine verbesserte Sprachsteuerung.
Der Lamborghini Huracán Evo Spyder wird ab Frühjahr 2019 ausgeliefert und kostet ab 240.900 Euro.