Glaubt man der öffentlichen Meinung, sind SUVs prinzipiell zu groß, zu schwer, zu durstig, zu arrogant und ganz grundsätzlich die Wurzel allen Übels. Umso erstaunlicher ist es, dass ungefähr jeder Zweite da draußen so ein furchtbar böses Ding fährt. Aber natürlich sind nicht alle SUVs gleich ein Bentley Bentayga, ein Porsche Cayenne, ein Mercedes GLS oder noch viel schlimmer ... ein BMW X6 M. 

Sie können also auch SUV fahren, ohne sozial geächtet zu sein. Oder mit der Angst leben zu müssen, dass Ihnen "Aktivist:innen" in hippen Innenstadtvierteln das Auto zerkratzen. Kaufen Sie sich doch einfach einen dieser zehn Vorschläge. Geldbeutelschonender geht es derzeit nicht, wenn man SUVen oder Crossovern will. Hier kommen die zehn günstigsten SUVs, die man derzeit in Deutschland kaufen kann.

10: Volkswagen Taigo (ab 20.460 Euro)

Wie bitte? Ein VW unter den 10 günstigsten SUVs? Und dann auch noch als ultra hippes SUV-Coupé? Nein, knauserige SUV-Fans, Ihr träumt nicht! Bei so viel Volksnähe hätte Diess doch gar nicht gehen dürfen.

Der Taigo ist die für Europa aufgebrezelte Version des brasilianischen Nivus. Oder einfach die trendigere Variante des T-Cross. Im Test machte er einen sehr anständigen Eindruck allerdings mit 150 PS und DSG für absurde 36.900 Euro. Für knapp über 20.000 gibt es den 95-PS-Dreizylinder mit 5-Gang-Schalter. Allerdings mit Klima und LED-Scheinwerfern.

Volkswagen Taigo 1.5 TSI (2022) im Test

9: Seat Arona (ab 19.990 Euro)

Knappe fünf Hunderter spart man sich, wenn man das VW-Logo gegen ein Seat-Emblem tauscht. Ja genau, nicht Skoda - Seat. Da sehen Sie mal, die einst so günstigen Höhenflug-Tschechen sind in dieser Liste gar nicht vertreten. Wer "simply clever" ist, greift nun also zum Arona

Der ist Ibiza in hoch und urban. Bestimmt wurde er damals mit tanzenden Hipstern und saltoschlagenden Parcour-Läufern vorgestellt. Für den Arona sprechen sein großzügiges Platzangebot und der zigmillionenfach erprobte Konzern-Baukasten. Für knapp unter 20.000 Euro kriegen Sie den 95-PS-Benziner, 5 Gänge, Stahlräder, roten Unilack, LED-Scheinwerfer und ein volldigitales Kombiinstrument. Hier geht es zum aktuellsten Test des Spaniers.

Seat Arona Xperience (2021) im Test

8: Kia Stonic (ab 17.690 Euro)

"Er ist gemacht für alle, die gern neue Wege gehen und kleine Abenteuer abseits des Alltags lieben". Oder etwas realitätsnäher: für preisbewusste Rentner, die gerne hoch sitzen.

Der 4,14 Meter lange Stonic wurde Ende 2020 umfassend überarbeitet. In unserem Dauertest machte er trotz in dieser Klasse recht sinnlosem Diesel eine gute Figur. Für den hier genannten Basispreis gibt es einen 1,2-Liter-Sauger mit 84 PS und Schaltgetriebe. Ein 8-Zoll-Infotainmentscreen ist Serie. 

Kia Stonic 2021 (4,14 Meter)

7: SsangYong Tivoli (ab 17.490 Euro)

Geben Sie es zu - den hier hatten Sie gar nicht auf dem Schirm. Selbst als Auto-Experte wusste man zuletzt nicht mehr, ob es SsangYong jetzt eigentlich noch gibt oder nicht. Ende 2020 stand man vor dem aus, musste Insolvenz anmelden. Jetzt gibt es einen neuen Investor.

Das Finanz-Hickhack hat mit den Qualitäten des Tivoli gar nix zu tun. Die sind nämlich überraschend fein, wie wir vor einigen Jahren im Test feststellten. Er hat Platz ohne Ende und fährt wirklich ordentlich. Ende 2019 gab es ein Facelift. Als Einstieg dient ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo mit 128 PS. Bei SsangYong empfiehlt sich die Basisausstattung aber wirklich nur für Knauser-Könige, einfach weil es für ein bisschen mehr Kohle richtig volle Hütte gibt. 

SsangYong Tivoli

6: Hyundai Bayon (ab 17.260 Euro)

Höhergelegte, plastikbeplankte i20s waren Ihnen zu bieder? Gott sei Dank hat Hyundai im letzten Jahr den Bayon auf den Markt geworfen. Der bezirzt das Auge mit expressiver Extravaganz auf 4,18 Meter Länge. 

Das wars dann aber auch schon mit Extravaganz. Allradantrieb? Elektrifizierung? Sucht man hier vergeblich. Braucht man auch nicht. Günstig muss es sein. Und das ist es. Platz gibt es auch in Hülle und Fülle. Cockpit und Co. kennt man vom i20. Das passt.  

Der Hyundai Bayon startet bei 17.260 Euro in der absoluten Basisversion mit 84 PS, manueller Klimaanlage, DAB+-Radio, Bluetooth und Tempomat. Wem das genügt, bekommt viel Auto fürs Geld. Hier geht es zum Test des kompakten Crossovers.

Hyundai Bayon

5: Suzuki Ignis (ab 16.410 Euro)

Oooooch der Ignis. Das knuffigste, süßeste, wonneproppigste Auto, seit es ..ähm.. Autos gibt. Am liebsten würde man seinen Pokeball werfen und ihn für immer einfangen. 2017 startete er mit unglaublich wenig Ausstattung übrigens schon für 11.900 Euro. Jetzt gibt es für gut Sechzehnfünf einen 83-PS-Mildhybrid-Sauger, ein 5-Gang-Schaltgetriebe und Vorderradantrieb. Klima, Bluetooth und LED-Scheinwerfer sind Serie. Wer Allrad oder CVT will, muss über 19 Riesen hinlegen. 

Der Ignis ist auf winzigen 3,70 Meter beeindruckend geräumig. Und als stolzes Micro-SUV hat er 180 Millimeter Bodenfreiheit. Er fährt nicht super gut, aber er macht Spaß. Und die Optik ist einfach immer noch zum Niederknuddeln. Den aktuellsten Test des Ignis lesen Sie hier

Suzuki Ignis

4: Toyota Aygo X (ab 15.890 Euro)

Als richtiges SUV geht der Aygo X wahrscheinlich nicht durch, eher als City-Crossover. Aber er ist ein bisschen höher und hat Plastik an den Radläufen, also geht das für die meisten sicher klar. 

Beim Antrieb wird es einem leicht gemacht. Es gibt nur einen. Der 1,0-Liter-Dreizylinder-Sauger leistet 72 PS und 93 Nm. Von 0-100 km/h geht es in gut 15 Sekunden. Basis pur also. 

Im Vergleich zum Vorgänger-Aygo ist der neue spürbar größer, streckt sich jetzt auf 3,70 Meter, ist auch deutlich breiter. Das hilft innen und beim Kofferraum (231 Liter). Die Sicherheitsausstattung ist ab Werk dank Toyota Sense sehr gut, der Wendekreis mit 4,70 Meter überragend. Getestet haben wir den kleinen Racker auch schon. 

Toyota Aygo X (2022)

3: Lada 4x4 (ab 15.490 Euro)

Es gibt nichts, was über den seit 1976 gebauten Niva (später 4x4, dann wieder Niva) noch nicht gesagt wurde. Aktuell ist die Situation ein wenig unübersichtlich. Natürlich auch moralisch. GM und Renault beendeten zuletzt Engagements mit Hersteller AvtoVAZ. Offiziell wurde der Import nach Deutschland 2020 eingestellt. Aber es ist nicht schwer, Händler zu finden, die einem nach wie vor einen Niva verkaufen - zum oben genannten Preis. Der liegt deutlich über dem offiziellen Preis von 2020 (ab 11.900 Euro).

Das letzte große Facelift mit überraschenden Komfort-Verbesserungen gab es 2020. Es bleibt aber beim 1,7-Liter-Saugbenziner mit 83 PS. Jeder Interessent weiß vermutlich, auf was er sich beim Niva einlässt. Das Fahrverhalten ist archaisch, aber man kommt wirklich überall hin. Hier ist unser letzter Test des inzwischen zum urbanen Hipster mutierten Niva Legend Urban.

Lada Niva Legend Urban (2021)

2: Dacia Duster (ab 14.550 Euro)

Bei der Recherche waren wir entsetzt: Der Duster ist NICHT das günstigste SUV in Deutschland??? Das stimmt. Das beste Angebot dürfte er aber trotzdem sein. Er ist einer der absoluten Lieblinge der Motor1.com-Redaktion. Günstig, aber keineswegs mehr billig und schön anzusehen ist er dank einer gewissen Grundbulligkeit obendrein. Man kriegt für sehr wenig Geld sehr viel Auto - nicht mehr, aber auch nicht weniger. 

Technologisch und bei der Ausstattung ist er up to date, er fährt nicht überragend, aber absolut grundsolide. Man fragt sich ja schon manchmal, wie der Dacia das macht für die Kohle. Inzwischen gibt es sogar eine Version mit 150 PS-Turbo-Benziner und Doppelkupplung. Die kriegen Sie dann aber natürlich nicht für unter 15.000 Euro. 

Die Basis kommt mit einem 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo (90 PS, 160 Nm) und 6-Gang-Handschalter. Die Ausstattung ist sehr dürftig, aber für etwas mehr Kohle kriegt man dann auch deutlich mehr Goodies. Hier geht es zu unserem aktuellsten Test des rumänischen SUVs.

Dacia Duster

1: Fiat Panda Cross (ab 14.240 Euro)

Eigentlich ist Platz 1 gar keine richtige Überraschung. Wir reden hier schließlich von einem italienischen Kleinstwagen, der seit zehn Jahren auf dem Markt ist, dessen Basis aber im Prinzip aus dem Jahr 2003 stammt. Keiner weiß besser, wie man Modellzyklen streckt, als Fiat.

Den Panda Cross gab es ab 2014 mit Allrad und sehr robusten Geländeeigenschaften. Inzwischen ist er nur noch mit Vorderradantrieb zu haben. Immerhin gibt es einen Unterfahrschutz. Eine Klimaanlage und LED-Tagfahrlicht sind Serie. Angetrieben wird er von einem 1,3-Liter-Mildhybrid mit 70 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe. 2020 gab es das letzte Facelift. Fiat sagt, der Panda soll noch bis 2026 auf dem Markt bleiben. Hier ist unser Video-Test zum aktuellen Modell. 

Fiat Panda RED-Sondermodell (2022)