Wir Redakteure sind ja auch nur Menschen. Und so ertappe ich mich gelegentlich beim Stöbern auf diversen Leasing-Portalen für den nächsten Firmenwagen. Gerade im gewerblichen Leasing sorgt die staatliche Prämie für Elektroautos für fast schon lächerliche Raten: Der neue Dacia Spring für 20 Euro im Monat? Kein Problem? Der Hyundai Kona Elektro mit kleiner Batterie für um die 50 Euro? Du liebes Lieschen.

Spätestens hier war mein Interesse geweckt. Denn während der Dacia doch arg mager ist, auch was Fahr- und Ladeleistung angeht, punktet der elektrische Hyundai Kona selbst mit kleinem 39,2-kWh-Akku (was so klein nicht mal ist) mit gut 300 Kilometer Reichweite auf dem Papier. Also Nachricht an die Presseabteilung, ob man diese Variante im Testwagen-Fuhrpark habe.

Man hatte, was überrascht, denn sonst gilt meist der Mercedes-Slogan "Das Beste oder nichts". Und so stand neulich der "kleine" Kona in der hübschen Gratisfarbe "Dive in Jeju" (eine Art kräftiges Baby-Blau) vor der Tür. 

Hyundai Kona Elektro (2021) im Test

Der wichtigste Punkt: Es gibt den Kona Elektro mit zwei Akkugrößen: 39,2 kWh netto wie hier, dazu 100 kW (136 PS) Leistung oder 64 kWh netto und 150 kW (204 PS). Gleich ist bei beiden Modellen das maximale Drehmoment von 395 Nm.

Unterschiede gibt es bei Leistung, hier ist natürlich die große Variante flotter, doch die 155 km/h Spitze und 9,9 Sekunden auf 100 km/h der kleinen Version gehen auch absolut in Ordnung. Und schließlich die Reichweiten: 305 Kilometer versus 484 Kilometer, beides nach WLTP ermittelt.

Fraglos ein großer Unterschied, aber dafür schleppen sie beim 64er-Kona auch 150 Kilogramm mehr Gewicht mit sich herum. Und mal Hand aufs Herz: Wie weit fahren Sie täglich so? Meistens sind es nicht mehr als 50 Kilometer, oft sogar noch weniger. Da reicht doch der kleine Akku, oder?

Ob er gereicht hat, lesen Sie ausführlich inklusive aller technischen Daten (auch zu Verbrauch und Ladung) sowie den Preisen auf InsideEVs.de, unserer Schwesterseite rund um das Thema Elektroauto.

Hyundai Kona Elektro (2021) im Test

Unser Fazit fällt jedenfalls positiv aus: Nicht das beste E-Auto von allen, aber das cleverste: Der "kleine" Hyundai Kona Elektro mit 39,2-kWh-Akku ist ein angenehm normales Elektroauto. Schön zu bedienen, Ladeklappe in der Frontpartie und durchaus Platz für vier. Dazu innen hochwertiger als ein VW ID.3, aber mit 5 Jahren Garantie. Wer nur maßvolle Distanzen zurücklegt, sollte sich diesen Kona näher ansehen, zumal der Verbrauch niedrig ist.  

Gewiss spürt der Kona Elektro schon den heißen Atem des neuen (und größeren) Ioniq 5. Aber solange die Leasingraten für den kleinen Strom-Kona derart niedrig sind, bekommen Sie nirgendwo anders ein vollwertiges Elektroauto für weniger Geld. Und selbst die große Version mit bis zu 484 Kilometer Reichweite kostet im Leasing keine Unsummen.    

Bildergalerie: Hyundai Kona Elektro (2021) im Test

Bild von: Fabian Grass