Derzeit umfasst die Liste der Plug-in-Hybrid-Autos von Renault zwei Modelle: den Captur E-Tech, den wir bereits unserem Verbrauchstest unterzogen haben, und den Mégane Grandtour E-Tech, den wir nun auf unserer Standardstrecke von Rom nach Forlì geschickt haben.

Der französische Kombi mit Auflademöglichkeit erweist sich mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,75 Liter/100 km als recht sparsam. Diesem Verbrauch entsprechen deutsche Spritkosten von 6,60 Euro pro 100 Kilometer. Dazu kommt noch der Strom zum Aufladen, denn wie immer bei Plug-in-Hybriden fuhren wir in Rom mit einer vollen Batterie los. So legten wir die ersten 43 km im rein elektrischen Betrieb zurück.

Verbrauch gerade noch im Mittelfeld

Im Vergleich zu den wenigen vergleichbaren Plug-in-Autos, die wir bisher getestet haben, rangiert der Renault Mégane Grandtour E-Tech Plug-in 160 gerade noch im Mittelfeld, wie aus dem Ranking der Testergebnisse von Motor1 Italien hervorgeht.

Bildergalerie: Renault Mégane Grandtour E-Tech

Der Franzose liegt hinter dem Skoda Superb Wagon iV und dem Renault Captur E-Tech Plug-in 160 mit dem gleichen Antrieb, die beide mit 4,20 Liter auskamen. Er wird aber auch vom Ford Kuga 2.5 Plug-in-Hybrid 2WD übertroffen, der auf 3,80 Liter kam. Mehr als der Plug-in-Mégane verbrauchten der Mercedes GLA 250 e (5,10 Liter), der Jeep Renegade 4xe Trailhawk (5,20 Liter) und der Mini Cooper SE All4 Countryman (5,25 Liter).

Der getestete Wagen hatte die Topausstattung R.S. Line, die es in Deutschland für 39.190 Euro gibt.

Renault Megane Sporter E-TECH Plug-in Hybrid

Im Test hat sich der Mégane-Kombi mit Plug-in-Hybrid-Antrieb als guter Reisewagen erwiesen. Er verfügt über ein ausgezeichnetes Ladevolumen, ist gut und sicher abgestimmt, hat ausreichend Leistung (160 PS) und eine vernünftige Ausstattung, die mit einigen Extras wirklich komplett wird.

Renault Megane Sporter E-TECH Plug-in Hybrid

Stromverbrauch bei geladenem Akku

Die 9,8-kWh-Batterie lässt sich in rund vier Stunden an der Haushaltssteckdose aufladen. Im Alltagseinsatz schafft der Mégane Grandtour E-Tech dann fast immer 40 km mit rein elektrischem Antrieb. Nur der maximale Stromverbrauch war wirklich hoch. 

  • Stadtverkehr (Rom): 23,5 kWh/100 km, 41 km Reichweite
  • Gemischt innerorts-außerorts: 20,0 kWh/100 km, 49 km Reichweite
  • Stromspartest: 18,9 kWh/100 km, 51 km Reichweite
  • Maximaler Verbrauch: 52,2 kWh/100 km, 18 km Reichweite
Renault Megane Sporter E-TECH Plug-in Hybrid

Spritverbrauch bei leerer Batterie

Der Spritverbrauch bei leerer Batterie ist niedriger, als man es bei einem Kompaktkombi mit 160 PS erwarten würde. Das kommt vor allem vom Elektromotor, der immer wieder eingreift, um das Auto bei niedriger Geschwindigkeit oder im Wechsel mit dem Benzinmotor zu bewegen.

So ist auch in der Stadt, auf der Autobahn oder im gemischten außerstädtischen Einsatz der Kraftstoffverbrauch nie zu hoch und der 39-Liter-Benzintank garantiert immer eine gute Reichweite. Hier unsere Ergebnisse:

  • Stadtverkehr (Rom): 6,4 Liter/100 km, 608 km Reichweite
  • Stadt-Umland-Mix: 5,7 Liter/100 km, 682 km Reichweite
  • Autobahn: 6,7 Liter/100 km, 581 km Reichweite
  • Spritspartest: 4,6 Liter/100 km, 846 km Reichweite
  • Maximaler Verbrauch: 19,0 Liter/100 km, 202 km Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm CO2-Emissionen 
(NEFZ)
Verbrauch
(NEFZ)
Renault Mégane Grandtour E-Tech 160 Plug-in Benzin 158 PS Euro 6d-ISC-FCM 29 g/km 1,3 Liter/100 km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Renault Mégane Grandtour E-Tech Plug-in 160 R.S. Line
Deutscher Listenpreis: 39.190 Euro
Testdatum: 12. Februar 2021
Wetter (Abfahrt/Ankunft): veränderlich, 15 Grad/Regen, Nebel, 3 Grad
Insgesamt bei den Tests gefahren: 962 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 81 km/h
Reifen: Continental PremiumContact 6 - 225/40 R18

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,6 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,9 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,75 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,39 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 6,60 Euro/100 km 

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland laut BDEW, Stand 7/2019). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.