Nachdem ich im Juni 2018 mit dem Mercedes A 180 d einen Verbrauchsrekord für Autos mit normalem Verbrennungsmotor aufgestellt hatte, war ich wirklich neugierig, ob die Benziner ebenso gut sind wie die Diesel. Als Testwagen habe ich mich für den neuen Mercedes A 200 7G-DCT mit dem 163 PS starken 1,3-Liter-Turbobenziner und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe entschieden. Damit bin ich für diese Ausgabe unserer Verbrauchstest-Reihe auf unsere 360-Kilometer-Standardstrecke von Rom nach Forlì gegangen. Der neue A 200 verbrauchte 4,70 Liter je 100 Kilometer, was 6,30 Euro/100 km entspricht.

Im Ranking der von uns getesteten Modelle sieht man, dass die 4,70 Liter des Mercedes A 200 noch besseren Ergebnissen von anderen Benzinern gegenüberstehen. Einer davon ist der VW Golf 1.0 TSI mit 110 PS und Handschaltung, der mit 4,00 Liter der sparsamste Benziner ist. Knapp dahinter folgt der Opel Astra 1.0 Ecotec mit 105 PS (4,05 Liter). Auch der Honda Civic 1.5 Turbo VTEC mit Handschaltung und 182 PS (4,45 Liter) war besser als die Benziner-A-Klasse, während der alte Ford Focus 1.0 Ecoboost (5,48 Liter) hinter dem Mercedes lag. Ein etwas unfairer Vergleich ist der mit dem Dieselmodell Mercedes A 180 d 7G-DCT, der mit 3,00 Liter den erwähnten Rekord hält. Er verbrauchte 36 Prozent weniger als der Benziner dieses Tests.

Mercedes Classe A - Point of ReView

Abgesehen von unserer Standardstrecke behalten wir stets auch im sonstigen Testbetrieb (wir fuhren insgesamt etwa 1.000 Kilometer) die Bordcomputer-Verbrauchsangabe im Blick. In der Stadt lag der Verbrauch bei durchschnittlich 6,5 Liter, in Rom dagegen mit 9,8 Liter wie immer deutlich höher. Auf der Autobahn kamen wir auf 6,9 Liter, im Sparbetrieb bei konstant 60 bis 70 km/h fiel er deutlich auf 3,8 Liter. Der Test des maximalen Verbrauchs (bergauf mit viel Gas) ergab 35,6 Liter -- hier zahlt man die Strafe für die hohe Leistung. Nach den tausend Kilometer Gesamtstrecke stand der Bordcomputer auf 5,9 Liter.

Daten

Fahrzeug: Mercedes A 200 7G-DCT
Testdatum: 8. Februar 2019
Wetter: heiter, 18 Grad
Insgesamt gefahren: 1.071 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Roma-Forlì: 78 km/h
Reifen: Pirelli Winter Sottozero 3 M+S - 225/40 R19

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,6 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,8 Liter/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 4,70 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,34 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 6,30 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keine Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat für eine gewisse Zeit seine Tankrechnungen aufbewahrt und zusammengerechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Der Wert ergibt sich aus dem Mittel aus Bordcomputer-Wert und dieser beiden Zahlen. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (in Italien auf der Autobahn 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet er den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und den durchschnittlichen Strompreis von deutschen Haushalten, wie von www.stromauskunft.de angegeben.

Bildergalerie: Mercedes A-Klasse (2018)