Update vom 21.03.2024: Rund vier Monate nach dem Marktstart erweitert VW die Antriebsangebote im neuen Passat. Ab sofort beginnt der Vorverkauf von den beiden eHybrid-Modelle mit 204 oder 272 PS. Gleichzeitig gehen auch zwei weitere Turbodiesel (TDI) an den Start: Den Leistungseinstieg markiert künftig der Passat TDI mit 122 PS. Stärkster Selbstzünder ist fortan der TDI-Motor mit 193 PS, der serienmäßig an den 4Motion-Allradantrieb gekoppelt ist.
Preislich starten die PHEV-Modelle bei 50.320 Euro für die 204-PS-Version oder bei 62.470 Euro für das 272-PS-Topmodell. Der neue Basisdiesel ist ab 41.745 Euro erhältlich und das TDI-Flaggschiff mit Allrad steht ab 57.475 Euro im Konfigurator.
Den Basis-Diesel im neuen VW Passat Variant wird es jedoch nicht als R-Line oder "Elegance" geben, sondern nur in den Versionen "Passat" und "Business".
Bildergalerie: VW Passat Variant (2024) im Test
Update vom 30.11.2023: Der neue Passat wird zum Marktstart zuerst mit den Motoren der 150-PS-Klasse angeboten. Neben einem Passat Business 1.5 eTSI (ab 44.995 Euro) ist auch die Einstiegsversion – der Passat eTSI – ab 39.995 Euro erhältlich. Beide sind mit einem erstmals in dieser Modellreihe eingesetzten 48-Volt-Mild-Hybridantrieb ausgestattet. Zusätzlich im Angebot: ein 150 PS starker 2.0 TDI (ab 48.495 Euro).
Seit 50 Jahren hat VW den Passat im Programm und konnte in diesem Zeitraum rund 30 Millionen Einheiten absetzen. Jetzt zeigt der Hersteller die neunte Generation, die fortan nur noch als Variant erhältlich sein wird. Was den neuen Mittelklasse-Kombi auszeichnet? Vom 5. bis 9. September 2023 kann man das auf der IAA Mobility in München selbst erleben. Wir haben bereits vor der Messe-Präsentation Kontakt aufnehmen können und zeigen alle Details.
Das neue Exterieur
Die größte Unbekannte der Passat-Neuauflage war bislang noch das neue Design der Baureihe. Aber wiederholen wir zuerst die harten Fakten: B9 ist mit einer Gesamtlänge von 4.917 Millimeter um stattliche 144 Millimeter gewachsen. 50 Millimeter davon entfallen auf den Radstand, der sich jetzt auf 2.841 Millimeter ausbreiten darf.
Auf einem ähnlichen Niveau wie beim Vorgänger blieb mit 1.506 Millimeter die Höhe (inkl. Antenne). Die Breite vergrößerte sich um moderate 20 auf 1.852 Millimeter.
Gehen wir zusammen ums Auto: Jedes Detail ist neu. Während die Haube des Vorgängers mittig höher war als außen, ist die neue Motorabdeckung nun mittig tiefer. Nach außen hin steigt sie mit scharfen Linien an und formt dort die Kotflügel.
Neu sind auch die LED-Scheinwerfer mit ihren zwei Modulen und dem darüber angeordneten schmalen LED-Tagfahrlicht, das über eine Leiste miteinander verbunden wird. Optional wird der Passat Variant mit einer neuen Generation der IQ.Light–LED-Matrixscheinwerfer anbieten, die über ein neues Fernlicht mit einer vergrößerten Leuchtweite verfügen.
In der verschlankten Silhouette fallen vor allem die markanten D-Säulen auf, die stärker nach vorne geneigt sind. Unter den leicht ausgestellten Radhäusern verbinden den Passat Variant bis zu 19 Zoll große Räder mit der Straße.
Analog zur Front- und Seitenpartie wurde auch das Heck des neuen Passat sauberer gestaltet. Und wir kommen nicht drumherum, immer mal wieder an die aktuellen ID.-Modelle zu denken. Geht es Ihnen beim Anblick der Bilder vielleicht ähnlich?! Erstmals verfügt die Baureihe am Heck über die durchgängigen LED-Rückleuchten mit neuer 3D-Lichtsignatur.
Im oberen Bereich der Heckklappe fallen der große Dachkantenspoiler sowie die seitlichen Luftleitelemente auf den D-Säulen auf. Aerodynamik. Wichtig. Auch wenn es diesen Kombi nicht vollelektrisch geben wird. Der cW-Wert sinkt von 0,31 auf 0,25. Ziemlich gut.
Das neue Interieur
Die gute Nachricht zuerst: Die neue Interieur-Architektur des neuen Passat Variant setzt konsequent die Rückmeldungen der Volkswagen-Kundschaft um. Hier wurde in den letzten Jahren vor allem die Klimabedienung über die berührungsempfindlichen (aber unbeleuchteten) Schieberegler, die Touch-Tasten am Lenkrad und die allgemeine Materialanmutung kritisiert.
Das Ziel war deshalb eine selbsterklärende Bedienung. Deshalb kennzeichnet die Baureihe ein komplett neu entwickeltes Cockpit (mit 10,25-Zoll-Display) und ein ebenfalls neues Infotainmentsystem – MIB4. Die Details: Das neue Serien-Infotainmentdisplay ist 12,9 Zoll groß. Optional beziehungsweise ausstattungsabhängig wird ein 15-Zoll-Display konfigurierbar sein.
Darin steckt jeweils eine neu entwickelte Grafik und Menüstruktur, die tatsächlich etwas einfach bedienbar und selbsterklärender ist. Viele Einstellungen können zudem über eine neue Sprachbedienung (IDA) gesteuert werden. Klappt ebenfalls ganz gut. Ein neues Head-up-Display gibt's auch.
Mehr Raum für Ablagen bietet die Mittelkonsole, da die Getriebeschaltung analog zu den ID.-Modellen über einen Lenkstockhebel erfolgt: nach vorn auf "D" drehen zum Vorwärtsfahren, nach hinten auf "R" drehen zum Rückwärtsfahren, seitlich drücken, um die Parkbremse zu aktivieren. Auf der linken Lenkrad-Seite sitzt dann ein neuer, multifunktionaler Lenkstockhebel für die Blink- und Scheibenwischerfunktionen.
Alles wirkt deutlich ansprechender verarbeitet und bequem sitzt es sich ebenfalls in dem neuen Langstrecken-Modell. Optional wird der Passat Variant auch mit neuen ergoActive-Vordersitzen erhältlich sein. Sie sind mit einer elektrischen Einstellung sowie einer Massage- und Klimatisierungsfunktionen ausgestattet.
Und die noch hochwertigeren Leder- und Wellness-Sitze verfügen darüber hinaus über eine automatische Sitzklimatisierung. Dabei können Fahrer und Beifahrer neben individuellen Modi unter anderem einen Automatikmodus aktivieren, der über Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren der Sitze den Kühl- und/oder Heizbedarf erkennt und regelt.
Der größere Radstand schafft zwar immer noch keine Elektroauto-Platzverhältnisse im Fond, die maximale Beinfreiheit erhöht sich aber trotzdem um 50 auf 947 Millimeter. Der Kofferraum wächst um 40 auf 690 Liter (Beladung bis Höhe der Rücksitzlehnen). Bei umgeklappter Rückbank steigt das Volumen sogar um 140 auf 1.920 Liter. Das ist jetzt auf dem Niveau des Mercedes E-Klasse T-Modell.
Das neue Antriebsprogramm
Den Passat Variant wird es mit sieben unterschiedlichen Antriebsarten geben: einem im Passat neuen Mild-Hybridbenziner (eTSI), zwei neuen Plug-in-Hybridantrieben (eHybrid), drei Turbodieselmotoren (TDI) und zwei Turbobenzinern (TSI). Alle Antriebe sind serienmäßig an ein 6- oder 7-Gang-DSG gekoppelt. Der 4Motion-Allradantrieb ist dem stärksten Diesel und dem stärksten Benziner vorbehalten.
Alle Antriebsversionen auf einen Blick:
Motorensystem | Leistung in kW/PS | Getriebe | Antriebsart |
Plug in-Hybrid | |||
1.5 TSI evo eHybrid | 150 / 204 | 6-Gang-eDSG | Front |
1.5 TSI evo eHybrid | 200 / 272 | 6-Gang-eDSG | Front |
Mild-Hybrid | |||
1.5 eTSI | 110 / 150 | 7-Gang-DSG | Front |
Turbobenziner | |||
2.0 TSI | 150 / 204 | 7-Gang-DSG | Front |
2.0 TSI 4Motion | 195 / 265 | 7-Gang-DSG | Allrad |
Turbodiesel | |||
2.0 TDI | 90 / 122 | 7-Gang-DSG | Front |
2.0 TDI | 110 / 150 | 7-Gang-DSG | Front |
2.0 TDI 4Motion | 142 / 193 | 7-Gang-DSG | Allrad |
Komplett neu entwickelt wurden die Plug-in-Hybridantriebe. Sie geben wie skizziert eine Systemleistung von 150 kW (204 PS) und 200 kW (272 PS) ab. Sie wurden auf einen 1,5-Liter-Turbobenziner (ehemals 1.4 TSI) und eine neue 19,7-kWh-Batterie (Vorgänger: 10,6 kWh) umgestellt. Laut WLTP-Zyklus (noch fehlt die offizielle Homologation) sollten nach VW rund 100 km vollelektrisch möglich sein.
Geladen wird die Batterie an der heimischen Wallbox und anderen AC-Ladepunkten nun mit 11 statt bisher 3,6 kW. Darüber hinaus werden beide Passat Variant eHybrid als Novum auch an DC-Schnellladesäulen mit bis zu 50 kW Ladeleistung neue Energie aufnehmen.
Beim erstmals im Passat angebotenen Mild-Hybridantrieb handelt es sich ebenfalls um den 1.5 TSI evo-Benziner, der in diesem Fall zusätzlich über eine automatische Zylinderabschaltung verfügt. Er ist an eine 48V-Lithium-Ionen-Batterie und einen 48V-Riemen-Startergenerator gekoppelt. Wer einen komplett elektrischen Passat Variant sucht, kann ab 2024 zum ID.7 Variant greifen.
Das neue adaptive Fahrwerk
Im Gegensatz zum bekannten DCC mit herkömmlichen 1-Ventil-Dämpfern sind die Dämpfer des neuen DCC Pro mit zwei Ventilen ausgestattet. Damit verbunden ist ein angepasster Regelalgorithmus für die getrennte Zug- und Druckstufenregelung.
Die schneller arbeitenden 2-Ventildämpfer ermöglichen eine bessere und ruhigere Anbindung der Karosserie an das Fahrwerk und gleichzeitig – durch die noch präzisere Regelung der Zug- und Druckstufe – eine optimierte Fahrdynamik. Bisher wurden 2-Ventildämpfer nur in Verbindung mit Mehrlenkerachsen in der Ober- und Luxusklasse eingesetzt, die Integration in MacPherson-Federbeine ist neu.
Bildergalerie: VW Passat Variant (2024)
Natürlich handelt es sich hierbei um eine optionale Zusatzausstattung, die sich laut Kollege Hildebrandt aber durchaus lohnen könnte. Er hält nach einer ersten Testfahrt mit einem Vorserien-Passat fest: "Der neue Passat gibt sich leise und komfortabel, wenngleich nicht als extreme Sänfte. Aber man möchte mit ihm spontan auf Langstrecke gehen. Was positiv auffällt: Die Lenkung bietet jetzt deutlich mehr Rückmeldung, im Sport-Modus ist sie sogar sehr präzise ansprechend."
Das neue Ausstattungsspektrum
Der neue Passat wird in den vier Ausstattungsversionen ab KW 7/2024 (12. Februar 2024) auf den Markt kommen. Als "Passat", als "Business", als "Elegance" und als sportliche "R-Line". Alle im Vergleich zum Vorgänger deutlich aufgewertet. Die Preise beginnen künftig bei 39.995 Euro. Passt.
Denn schon die Grundausstattung hat Features wie die neuen Displays des MIB4, das Warnsystem Car2X, App Connect (Apple- und Android-Integration), eine Klimaautomatik, USB-C-Schnittstellen mit 45 Watt Ladeleistung (vorne), eine Dachreling und zahlreiche Assistenzsysteme (ACC, Side Assist, Front Assist, Lane Assist, einen Abbiegeassistenten, eine Ein- und Ausparkhilfe, eine Rückfahrkamera und eine Verkehrszeichenerkennung) an Bord. Ebenfalls Serie: LED-Scheinwerfer und LED-Rückleuchten.
Übrigens: Der neue VW Passat Variant wird als B9-Modell zusammen mit dem relativ zeitgleich startenden Skoda Superb und dem Skoda Superb Combi in Bratislava gebaut, der als Limousine und Kombi ebenfalls auf der neuen MQB evo-Plattform steht.
Quelle: Volkswagen