Mit viel Brimborium hat VW die Studie ID.2all als Ausblick auf einen bezahlbaren Elektro-Kleinwagen vorgestellt. 450 Kilometer Reichweite, Verkaufsstart wohl ab 2026, im Jahr zuvor wird die Serienversion präsentiert.Was aber schon jetzt auffällt, ist die Ähnlichkeit zum aktuellen VW Polo. Sehen wir hier den Nachfolger? Ein Vergleich.
Der ID.2all ist 4,05 Meter lang, 1,81 Meter breit und 1,53 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,60 Meter. Im Gegensatz dazu der VW Polo des Modelljahres 2023: 4,07 Meter Länge, 1,75 Meter Breite, gut 1,45 Meter Höhe plus 2,56 Meter Radstand. Recht nahe dran also, jedoch bietet das Elektroauto durch seine Bauweise sowie etwas mehr Höhe und Breite ein luftigeres Platzangebot.
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Besonders an der Frontpartie sind Parallelen zwischen ID.2all und Polo unverkennbar, auch im seitlichen Profil. Allerdings weist der Polo noch ein drittes Seitenfenter auf. Die Serienversion, dann wohl ID.2 genannt, dürfte auch hinten noch richtige Türgriffe erhalten. Generell werden sich die Änderungen gegenüber der Studie in Grenzen halten.
Auch der Falz auf Höhe der Türgriffe und die C-Säule ähneln dem Polo. Letztere soll aber auch an den erste Golf und spätere Nachfolger erinnern, wir erkennen Parallelen zum Golf IV. Das Rückleuchtenband nimmt Anleihen beim Golf I und dem aktuellen Golf 8.
Apropos Golf: Löst der ID.2all den VW-Bestseller schlechthin ab? Wohl nicht, da Konzernchef Schäfer eine neunte, dann elektrische Golf-Generation versprochen hat. 2024 bekommt der Golf 8 noch ein größeres Facelift mit Änderungen innen. Nummer 9 könnte somit 2027 erscheinen, ebenso ein Nachfolger des ID.3, der wie der Golf 8 im Jahr 2019 vorgestellt wurde. Vielleicht werden beide zum ID. Golf verschmelzen.
Fest steht: Die 490 bis 1.330 Liter Kofferraum des ID.2all übertrumpfen nicht nur den Polo (351 bis 1.125 Liter) locker, sondern sogar den aktuellen Golf (374 bis 1.237 Liter). Innen setzt die Studie auf einfache Bedienung, physische Knöpfe kehren zurück. Besonders dieser Punkt sorgt beim Golf 8 und ID.3 für Kritik, da dort vieles per Touch-Slider geregelt wird. Die Anordnung der Monitore erinnert den Autor dieser Zeilen aber an den MG4 Electric aus China, der schon jetzt eine echte Alternative zum ID.3 ist.
VW ID. 2all
MG4 Electric
Fazit: Vieles spricht dafür, dass der ID.2all den Polo beerben wird, unter welchem Namen auch immer. Dafür spricht schon das Startdatum: 2026 würde bereits die strenge Euro-7-Norm gelten und einen Verbrenner-Polo deutlich teurer machen. Das Ziel beim ID.2all ist laut VW ein Einstiegspreis von unter 25.000 Euro.
Ob diese Version dann auch den 166 kW (226 PS) starken Antrieb hat? Fest steht: Schon jetzt kostet in Deutschland ein neuer Polo mit 110 PS, also etwa halb so viel Leistung, und DSG sogar mehr: fast 26.000 Euro sind es.
Bevor wir es vergessen: Auch andere Konzernmarken dürften Ableger des ID2.all bringen. Cupra zeigte schon vor geraumer Zeit die Studie UrbanRebel, bei Skoda darf man noch gespannt sein. Audi-Chef Duesmann kündigte ein Elektroauto unterhalb des Q4 e-tron an. Ob dieses auf dem ID.2all oder eine potenziellen ID.Golf basieren wird, ist noch offen.