Als Ford 2021 den neuen F-150 vorstellte, versteckte selbiger substanzielle technische Änderungen und neue Funktionen unter einem nur leicht umgestalteten - aber dennoch ganz neuen - Äußeren. Der aktuelle sieht also nicht so viel anders aus als sein Vorgänger, allerdings hat er die F-150-Serie auf fast schon extreme Weise vorangebracht und besser gemacht. Mit der Einführung der 2023er F-Series Super Duty hat Ford nun genau das gleiche vor.
Abgesehen vom umgemodelten Grill und den schärferen (wenn auch vertrauten) Scheinwerfern, lässt sich anhand des Exterieurs kaum erkennen, wie neu hier alles ist. Im Interieur waren die Designer ähnlich konservativ, das Grundlayout ist das gleiche wie im letzten Jahr. Es gibt ein neues Lenkrad und wer will, kann ein digitales 12-Zoll-Instumentendisplay ordern. Aber wer vom alten, seit 2017 gebauten Super Duty wechselt, wird sich sofort richtig heimisch fühlen.
Wie im Falle des F-150 befinden sich die großen Neuerungen unter dem Blech. Zuerst wäre da mal ein neuer 6,8-Liter-V8. Er basiert auf dem 7,3-Liter-Godzilla-V8 und Ford verspricht gegenüber dem vorherigen 6,2-Liter-Aggregat eine Steigerung des Drehmoments im niedrigen Drehzahlbereich.
Sollten Sie eher der Diesel-Typ sein, ist das auch kein Problem. Hier führt das Blaue Oval eine Hochleistungsversion des 6,7-Liter-PowerStroke ein.
Das Motorenprogramm umfasst nun insgesamt vier Aggregate, die allesamt an eine 10-Gang-Automatik gekoppelt sind. Und endlich sind die Tage des Aufpreis Zahlens für Allradantrieb gezählt. Sollten Sie sich gefragt haben, warum Sie noch kein einziges Wort über Technische Daten gelesen haben - es liegt nicht an uns. Ford hat bisher absolut gar nichts zu Leistung, Verbrauchswerten oder zur Anhängelast und Zuladung seines neuesten Lastesels verkündet.
Zu den Änderungen am Antriebsstrang gesellen sich weitere große technologische Neuerungen, angefangen bei einem neuen Head-up-Display. Ebenfalls neu ist das ProPower Onboard, das zwar nur mit einer Leistung von 2,0 Kilowatt erhältlich ist (wie beim F-150 ohne Hybridantrieb), aber auf dem Campingplatz oder der Baustelle eine willkommene Ergänzung sein dürfte.
Apropos Camping: Ford wirft noch weitere Technologien in den Mix, die den Hängerbetrieb erleichtern. Darunter eine völlig freihändige Verbesserung des Pro Trailer Backup Assist namens Pro Trailer Hitch Assist. Per Knopfdruck ist der Super Duty nun in der Lage, sich exakt so zu positionieren, dass man den Anhänger nur noch auf die Anhängerkupplung fallen lassen muss.
Zusätzlich spielen Super Dutys in den höheren Ausstattungsstufen das Warum-bin-ich-da-nicht-drauf-gekommen-Spiel und gönnen dem Kunden eine zweite Kamera und Annäherungssensoren oben auf der Heckklappe. So funktioniert die Rückfahrkamera auch, wenn die Klappe offen ist.
Eine zusätzliche Toter-Winkel-Hilfe soll den Hängerbetrieb sicherer machen. Außerdem berücksichtigt das Navigationssystem fortan die Ausmaße eines Hängers und schlägt entsprechend Routen vor, auf denen auch breite oder hohe Ladungen problemlos gefahren werden können.
An den Offroad-Fähigkeiten des Super Duty hat man ebenfalls gefeilt. Ford stellt heraus, dass die Hardcore-F-Serie gerade dort dominiert, wo im Dreck gearbeitet werden muss - beispielsweise im Bergbau, auf Baustellen oder in der Forstwirtschaft. Als Option ist das Tremor Offroad-Pack nun wieder erhältlich. Zudem gibt es ein neues XL Offroad-Pack, das 33-Zoll-Reifen, ein Hinterachs-Sperrdifferenzial sowie einen Unterbodenschutz inklusive überarbeitetem Frontspoiler für mehr Bodenfreiheit und Wattiefe enthält.
Für Unternehmen erleichtert das serienmäßige 5G-Modem des 2023er Super Duty die Überwachung der Trucks über die Ford Pro Telematics- und Flottenmanagement-Software. Dank des Upfit-Integrationssystems lässt sich der Super Duty für diese Unternehmen auch leichter nachrüsten. Anstelle von sperrigen Bedienelementen können Nachrüstfirmen mit dem UIS digitale Schalter in das Infotainment-System des Super Duty einbauen, um Zusatzgeräte und Sicherheitsmaßnahmen zu steuern, die der Sicherheit der Mitarbeiter dienen.
Die schlechte Nachricht? Der Super Duty ist nach wie vor ausschließlich mit Verbrennungsmotoren unterwegs und Ford stattet seinen beliebten Pickup noch nicht mit BlueCruise aus. Allerdings sollte die Vielzahl an neuen Technologien gerade den Kunden, die dieses Arbeitstier regelmäßig im harten Einsatz haben, das Leben deutlich leichter machen. Mehr über Leistungsdaten, Performance und Preise des Super Duty sollten wir in den nächsten Wochen und Monaten erfahren, ehe der Truck Anfang 2023 in den Verkauf geht.