Da lohnt sich der Aufpreis für das Sondermodell zum 20. Geburtstag des Volkswagen Golf R also nicht nur wegen der Ausstattung und der 13 PS mehr. Sie können jetzt auch behaupten, dass Ihr Jubi-R auf der Nordschleife viel schneller ist als so ein "schnöder normaler" Golf 8 R.

Naja, zumindest ein bisschen schneller. VW-Entwicklungsfahrer Benni Leuchter, der auch schon an der Abstimmung der Nordschleife-Ikone Golf GTI Clubsport S beteiligt war, pilotierte den Golf R "20 Years" in exakt 7:47,31 Minuten über die 20,8 Kilometer lange Anbindung der Nürburgring Nordschleife - vier Sekunden schneller als das mit dem herkömmlichen Golf 8 R gelungen war. Er ist damit laut VW das schnellste R-Modell aller Zeiten.

Geholfen haben dürfte dem Sondermodell dabei vor allem das serienmäßige R-Performance-Paket mit den zusätzlichen Fahrprogrammen "Drift" und "Special". Also weniger "Drift" natürlich, sondern viel mehr "Special". Hier wurden die adaptiven Dämpfer relativ weich und daher angemessen auf die Gegebenheiten der Nordschleife geeicht. 

Zusätzlich liefert der Jubiläums-R mit 333 PS mehr Dampf und laut VW auch ein besseres Ansprechverhalten als die Standard-Version mit 320 PS. Dazu kommen geänderte Einstellungen bei Lenkung und dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Die 0-100 km/h macht der Golf R "20 Years" in 4,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 270 km/h hochgeschraubt. 

Die gezeitete Runde auf der Nürburgring-Nordschleife über 20,832 Kilometer startete fliegend vor der Tribüne T13. Start und Ziel für die Messung liegen dabei am Anfang und Ende der Tribüne, die 200 Meter dazwischen werden nicht mitgezählt.

An der Kuppe am Schwedenkreuz des Nürburgrings erreichte der Golf R „20 Years“ laut Hersteller nahezu 240 km/h, auf der Döttinger Höhe wurden 265 km/h gemessen. Auch wenn der neue Chef-Golf eine mehr als respektable Zeit in den Asphalt der Grünen Hölle gefräst hat, liegt er doch noch ein paar Sekunden hinter den schnellsten Kompaktsportlern zurück. 

Das Maß der Dinge bei den Fronttrieblern ist seit 2019 der Renault Mégane R.S. Trophy-R mit einer Zeit von 7:40.100 Minuten - wenn auch für die 20,6 Kilometer lange Variante des Eifel-Kurses. König aller Kompakten ist seit August 2021 der Audi RS 3. Für die 20,6-Kilometer-Variante benötigte der Ingolstädter 7:35.522 Minuten. Für die derzeit vornehmlich angegebene, längere Streckenvariante mit 20,8 Kilometer brauchte er mit Audi-Werksfahrer Frank Stippler am Steuer 7:40.748 Minuten.

Allerdings hat der RS 3 mit seinem 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbo (400 PS, 500 Nm) gegenüber dem Golf auch einen Vorteil von einem Zylinder, 67 PS und 100 Nm Drehmoment. 

Bildergalerie: Volkswagen Golf R 20 Years fährt Rekord am Nürburgring