Der VW Golf hat seit seiner Einführung im Jahr 1974 unglaublich viele Motorvarianten erlebt. Auch wenn es früher einen größeren VR6 gab, ist die vierte Generation des EA888-Vierzylinders der stärkste Antrieb, der je in den Kompaktwagen eingebaut wurde. Der aufgeladene 2,0-Liter-Benziner leistet im Golf R "20 Years" nämlich 333 PS. Ein neues Video aus der R-Abteilung zeigt, wie die zusätzliche Leistung erzielt werden konnte.

Obwohl sich bei VW derzeit alles um Elektrofahrzeuge dreht, hatten die Ingenieure Zeit, an dem allradgetriebenen Flitzer zu arbeiten und ihm weitere 13 PS zu entlocken. Durch Änderungen an Ansaug- und Auspuffanlage hat der Vierzylinder des Golf noch ein bisschen mehr Kraft bekommen. Die Drosselklappe bleibt immer voll geöffnet, so dass sich die Luft nicht mehr davor stauen kann, was eine sofortige Reaktion beim Beschleunigen ermöglicht.

Bildergalerie: Volkswagen Golf R "20 Years" (2022)

Weitere Modifikationen am Turbolader betrafen die Aufrüstung des Anti-Lag-Systems durch Veränderung des Wastegate-Ventils für eine noch schnellere Gasannahme. Der Wagen kommt noch in diesem Jahr auf den Markt. Er kostet er 59.995 Euro. Die "20 Years"-Edition wird nur ein Jahr lang produziert.

Der stärkste Serien-Golf aller Zeiten ist aber nicht der stärkste Golf, den VW je gebaut hat. Für die Wörthersee-Show 2007 hat das Unternehmen einen verrückten (und funktionalen) GTI W12-650 mit einem 6,0-Liter-W12-Twin-Turbo-Motor aus einem Bentley Continental GT gebaut. Es handelte sich um ein Mittelmotor-Konzept auf der Basis des Golf V mit lächerlichen 650 PS, die ihm einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden ermöglichten. Erstaunlicherweise ist das "20 Years"-Modell beim Sprint aber nur 0,9 Sekunden langsamer.

Im Jahr 2014 stellte VW dann auch noch das Konzept des Golf R400 mit 400 PS vor. Und obwohl es mehrfach bei Tests auf dem Nürburgring gesichtet wurde, kam es nie zu einem Serienmodell. Gerüchten zufolge sollte das Auto R420 heißen und mit 420 PS sogar noch mehr Leistung als das Konzept bieten. Die Absage kam offenbar, nachdem R&D-Chef Heinz-Jakob Neusser im Zuge der Dieselgate-Affäre in den Ruhestand gehen musste.