Es war 2017, als Mercedes-Benz mit der Hypercar-Studie Project One das wohl ambitionierteste Sportwagen-Projekt der Firmengeschichte vorstellte. Das ehrgeizige Ziel: ein 1.000-PS-Auto mit einem aus der Formel 1 abgeleiteten Motor auf die Straße bringen - mit Straßenzulassung wohlgemerkt.

Ursprünglich war der Marktstart des inzwischen AMG One genannten Technik-Wunders für 2019 geplant. Aber wie wir alle wissen, hat Mercedes-AMG bis heute noch keines der auf 275 Exemplare limitierten Fahrzeuge produziert. Immerhin sahen wir immer wieder nahezu ungetarnte Erlkönige bei Testfahrten. Die Schwaben hatten während der Entwicklungsphase mit zahlreichen Hindernissen zu kämpfen - allem voran die immer strenger werdenden Emissionsvorschriften dürften die Köpfe der Ingenieure zum Glühen gebracht haben.

Auf die Frage, wann das lang erwartete Formel 1-Auto für die Straße denn jetzt endlich in Serie gehen wird, witzelte Mercedes-Benz-CEO Ola Källenius darüber, dass das Projekt überhaupt genehmigt wurde.

"Das Team von AMG und die Formel-1-Abteilung von High Performance Powertrain kamen vor etwa vier Jahren zu uns und sagten: 'Wir haben eine großartige Idee, lass uns einen Formel-1-Motor in ein Straßenauto einbauen'. Ich muss mir die Sitzungsprotokolle noch einmal ansehen, aber ich bin sicher, dass wir betrunken waren, als wir Ja sagten", scherzte Källenius, wie Autocar berichtet.

Ganz offensichtlich ist der AMG One ein kräftezehrendes Projekt, aber Mercedes ist nach wie vor fest entschlossen, den Job zu beenden. Offenbar will der Stern "in ein paar Wochen" Neuigkeiten zum AMG One verkünden. Ob es sich dabei um die Enthüllung der Produktionsversion oder erstmal um das finale Datenblatt handelt, werden wir früh genug erfahren. Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir lediglich, dass der AMG One noch in diesem Jahr in Produktion gehen wird. Zumindest war das der Stand im Herbst 2021.

Unterdessen sagte Bettina Fetzer, Marketingchefin von Mercedes-Benz , dass das Unternehmen eine "sehr ehrliche Dokumentation" über die Entwicklung des AMG One veröffentlichen werde. Das könnte den Autohersteller in ein gutes Licht rücken - wenn auch nicht unbedingt vor den 275 künftigen Besitzern, die seit Jahren geduldig auf ihr millionenschweres Hypercar warten.

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