Während der Peugeot 104 in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert, wollen wir bei einem Konzept verweilen, das den doch recht biederen französischen Kleinwagens entscheidend aufgepeppt hätte: dem 104 "Peugette". 

Der 1972 geborene 104 mutierte nämlich 1976 in einem Spider, ja sogar in eine Art Speedster. Ein Zwei-in-einem-Konzept, wie Sie gleich sehen werden, das von einem großen Namen des italienischen Designs umgesetzt wurde: Pininfarina. Optisch erinnert das Resultat an den Smart Roadster, der erst gut 40 Jahre später auf den Markt kam.

Der Peugeot 104 Peugette entstand übrigens ursprünglich, um die 25-jährige Zusammenarbeit zwischen der Firma aus Sochaux und dem Designer aus Turin zu feiern. Auf dem Genfer Salon 1976 wurden nicht nur ein, sondern gleich zwei Prototypen vorgestellt.

Und sie entstanden auf der Basis des 104 ZS, der sportlichen Version des kleinen Löwen mit seinem 66 PS starken 1,1-Liter-"X-Motor". Aber beide Studien hatten nichts zu tun mit dem Cityflitzer, hier haben wir es mit Roadstern zu tun. Im Lastenheft von Pininfarina ging es keineswegs darum, einfach nur mit einer Designerwut loszulegen und etwas vorzuschlagen, das später nie das Licht der Welt erblicken würde.

Ganz im Gegenteil! Das Ziel war es, eine junge Kundschaft mit einem sportlichen und gleichzeitig erschwinglichen Modell anzusprechen. (Schon wieder eine Parallele zum Smart Roadster ...)

Um dies zu erreichen, hatte Pininfarina nicht einfach einen 104er enthauptet, sondern einen echten Spider daraus gemacht. So präsentierte sich die erste Version mit einem Bügel am Heck und einer Windschutzscheibe im Stil des VW-Porsche 914 (1969-1976). 

In Wirklichkeit rührt die Ähnlichkeit zwischen Vorder- und Rückseite des Peugette-Konzepts 104, insbesondere wenn man es von der Seite betrachtet, von einem industriellen Zwang her, der auch hier dem Wunsch entgegenkommt, das Projekt auf die Straße zu bringen und zu vermarkten: Die Karosserie ist symmetrisch, um die Kosten zu begrenzen.

So sind die Karosserieteile austauschbar. Dies gilt für die Front- und Heckpartien, aber auch für die Türen und die Seitenschweller. Auf diese Weise sollten die Produktionskosten gesenkt und schließlich ein Modell angeboten werden, das billiger ist als der Peugeot 104, auf dem es basiert. 

Der Innenraum hingegen ist minimalistisch, mit einem Lenkrad, drei Pedalen, einem Schalthebel und vier auf dem Armaturenbrett liegenden Würfeln für die Belüftung und die Instrumente. Ach ja, und Sitze! 

Peugeot 104 Peugette

Apropos Sitze: Eine zweite Version des 104 Peugette hatte nur einen einzigen Sitz. Ein einsamer Speedster mit einem zusätzlichen Karosserieteil, das den Fahrgastraum ausfüllte, wie ein Überschlag, und nur einem Windschutz vor dem "Fahrer", der die Luft anstelle der Windschutzscheibe umleitete. 

Hat der Peugeot 104 Peugette Ferrari zu seinen jüngsten Monza SP1 und Monza SP2 inspiriert? Das ist nicht unmöglich. Abgesehen davon, dass der kleine Franzose im Gegensatz zum schönen Italiener erschwinglich und nicht exklusiv sein sollte. Und dass er letztendlich nie das Licht der Welt erblickte.

Bildergalerie: Vergessene Studien: Peugeot 104 Peugette (1976)