Automobiler Luxus verkauft sich gut und spült Geld in die Kassen der Hersteller. Kurioserweise werden Luxuskarossen besonders im kommunistischen China nachgefragt. Als Antwort auf Mercedes-Maybach, Rolls-Royce und Co. hat die heimische Marke Hongqi vor kurzem den opulenten H9 vorgestellt. Ihn hat sich jetzt der YouTuber Wheelsboy im Detail angesehen.

Während die Marke Hongqi bis vor kurzem weitgehend unbemerkt blieb, werden aufmerksame Leser wahrscheinlich den L5 kennen, über den Jeremy Clarkson in einer Folge von The Grand Tour berichtete. Abgesehen von den polarisierenden Meinungen hatte das Fahrzeug mit Problemen bei der Qualitätskontrolle zu kämpfen. Glücklicherweise scheint der H9 im Vergleich zu seinem Vorgänger aus der L-Serie weitgehend verbessert zu sein.

Abgesehen davon, dass der Hongqi H9 deutlich preiswerter als die Luxusschlitten aus Europa ist (Stichwort Import), ist er innen sehr gut ausgestattet. Obwohl die mittlere Ausstattungsvariante nicht über einen Kühlschrank, Infotainment-Bildschirme und Massagesitze verfügt, bietet sie dennoch ein hervorragendes Erlebnis für die Fondpassagiere; neben einer großen Beinfreiheit bietet das Fahrzeug auch hinten verstellbare Sitze und die Möglichkeit, den Beifahrersitz nach vorne zu schieben.

Wheelsboy weist zurecht darauf hin, dass das Außendesign des Fahrzeugs wie ein Mischmasch anderer Luxuslimousinen aussieht, und es ist schwer, ihm zu widersprechen. Bei näherer Betrachtung zeigt die Optik Anklänge an den BMW 7er, die Maybach S-Klasse und den Rolls-Royce Ghost. Das ist jedoch nicht völlig überraschend, da Hongqi 2018 Giles Taylor eingestellt hat, der zuvor Designchef bei Rolls-Royce war. 

Dennoch wäre es nachlässig, nicht darauf hinzuweisen, dass das Design und die Entwicklung des H9 bereits 2017 begann und die Karosserie von einem chinesischen Designer entworfen wurde, der bei Hongqi angestellt ist. Man kann davon halten, was man will, aber die Entstehungsgeschichte dieses Fahrzeugs ändert nichts an der Tatsache, dass es eine ernstzunehmende Antwort auf gängigere Fahrzeuge in seiner Klasse ist. Ob sich solch ein Auto auch in Europa verkaufen würde?