Eine Pressemitteilung von BMW wird es dazu wohl nicht geben, im Münchner Konzern denkt man eher mit Unbehagen an das englische Abenteuer zurück. Wir wollen dennoch daran erinnern: Vor genau 20 Jahren, am 16. März 2000, trennte sich BMW von Rover. MG-Rover wurde für die symbolische Summe von zehn Britischen Pfund an einen Finanzinvestor verkauft.

Die Produktion von Rover wurde 2005 eingestellt, der chinesische SAIC-Konzern machte aus den Resten die Marke Roewe. Land Rover ging zuerst an Ford und später an Tata. Nur Mini blieb im Eigentum von BMW und entwickelte sich zur erfolgreichen Premium-Kleinwagenmarke.

1994 übernahm BMW die Firma mit den Marken Rover, Mini, Land Rover und Mini. Der Preis lag bei zwei Milliarde Mark. So wollte der Konzern zum Volumenhersteller werden. Die dazu nötige Frontantriebs-Plattform wollte man nicht selbst entwickeln.

Doch der Deal wurde zum Debakel: Die Produktion war defizitär, die Modelle (der Rover 25, 45 und 75, gesprochen twenty-five, fourty-five und seventy-five) erwiesen sich als veraltet. Auch passten die Firmenkulturen nicht recht zueinander. Nach sechs Jahren zog BMW dann den Stecker. Die Verluste hatten sich bis dahin auf angeblich neun Milliarden Mark summiert.

Nach dem Rover-Engagement mussten drei BMW-Vorstandsmitglieder gehen. Schon zuvor, im Jahr 1999, hatte Konzernchef Bernd Pischetsrieder, der den Kauf eingefädelt hatte, wegen des Rover-Engagement seinen Hut nehmen müssen.

Die traditionsreiche britische Marke Rover, die bereits 1878 als Fahrradhersteller begann und seit 1904 Autos produzierte, hatte in den 60er-Jahren eine reihe von Fusionen, Verstaatlichungen und Aufspaltungen hinter sich gebracht. 1988 übernahm der Luftfahrtkonzern British Aerospace die Rover Group, zu der neben Rover auch Mini und Land Rover gehörten. 

Bildergalerie: Im Test: Rover 75 V6