Der 2018 erschienene 488 Pista hat nicht nur den stärksten Achtzylinder in der Geschichte von Ferrari, er dürfte auch in Sachen Handling, Präzision und Spielfreude so ziemlich das beste sein, was das Cavallino Rampante je auf die Räder gestellt hat. Wer dieses Auto vor sich stehen hat, kann also nur auf einen Gedanken kommen: Das Ding muss unbedingt getunt werden. Na gut, lassen wir den Blödsinn, aber ein Fünkchen Wahrheit scheint schon irgendwie drinzustecken. Zumindest scheint es bei den Schönsten und Reichsten Bedarf für Nachbesserung zu geben, selbst bei einem Pista. Sonst würde Novitec, laut eigener Aussage "führender Veredler für die Sportwagen aus Maranello", ja kein komplettes Programm für das 720 PS starke Rennpferd aus dem Boden stampfen.
Apropos: Hauptbestandteil der Optimierung ist natürlich eine Leistungssteigerung. Zwei ansteckbare Steuermodule versorgen die Motorsteuerung mit neuen Kennfeldern für Einspritzung und Zündung. Zudem wird der Ladedruck des 3,9-Liter-Biturbo-V8 angehoben. Novitec empfiehlt darüber hinaus eine seiner Auspuffanlagen. Sie sind in Edelstahl oder dem Formel-1-Werkstoff Inconel sowie mit oder ohne elektronische Auspuffklappen zu haben. 100-Zellen-Sportkatalysatoren steigern die Leistungsbereitschaft weiter. Summa summarum erhöht sich der Output auf maximal 802 PS bei 7.950 U/min und 898 Nm Drehmoment bei 3.100 U/min. 82 PS und 128 Nm mehr als ab Werk. Für den Sprint von 0-100 km/h gibt der Stettener Tuner 2,7 Sekunden an. Die Höchstgeschwindigkeit soll auf 345 km/h steigen.
Sollte Ihnen die Optik Ihres Pista zu dröge sein, kann Novitec mit diversen Sicht-Carbon-Komponenten aushelfen, deren aerodynamische Effizienz im Windkanal getestet wurde. Das Spoilerschwert an der Front soll den Auftrieb bei hohen Geschwindigkeiten verringern. Vorne gibt es zudem eine Blende für die Motorhaube. Dazu kommen neue Seitenschweller, Carbon-Blenden für Seitenspiegel und Fensterdreiecke sowie eine Spoilerlippe am Heck und Kohlefaser-Blenden für die Rückleuchten.
Ziemlich wild wird es bei den neuen Schuhen für den Novitec-Pista. Zusammen mit den US-Felgen-Gurus von Vossen haben die Allgäuer gigantische Schmiederäder in 9x21 Zoll vorne und 12x22 Zoll hinten ersonnen. Inklusive 255er- und 335er-Pirelli PZero-Pneus. Serienmäßig trägt der sportlichste 488 übrigens 20-Zöller (die der Tuner ebenfalls im Programm hat, falls Sie zumindest ein bisschen Wert auf Fahrdynamik legen).
"Optik über Fahrdynamik" dürfte auch die Prämisse beim hydraulischen Fahrwerksystem sein. Etwa 35 mm zwingt Novitec den Pista in die Knie. Per hydrualischem Lift kann der Mittelmotor-Hengst per Knopfdruck an der Vorderachse aber auch um 40 mm angehoben werden. Um nicht kläglich an Parkhäusern, Temposchwellen und Co. zu scheitern. Immerhin bleibt die serienmäßige Dämpferverstellung des Autos erhalten.
Fehlt nur noch das Interieur, das Novitec auf Kundenwunsch mit Leder und Alcantara in allen nur erdenklichen Farbtönen und Polsterdesigns aufmöbelt.