Mit fast 59.000 verkauften Exemplaren im Jahr 2022 gehört der VW T-Roc zu den beliebtesten Kompakt-SUVs in Deutschland. Er war letztes Jahr auch die Nummer drei in der Verkaufsstatistik der Marke Volkswagen – nach dem notorischen Besteller VW Golf (rund 84.000 Stück) und knapp hinter dem Tiguan (59.136 Stück).

Das ist Grund genug, den VW T-Roc 1.0 TSI mit 110-PS-Benziner in unseren wöchentlichen Verbrauchstest zu schicken. Auf der 360 km langen Teststrecke von Rom nach Forlì kam die schwächste Benzinerversion des T-Roc, die von dem bekannten Einliter-Turbo-Dreizylinder angetrieben wird, auf einen Durchschnittsverbrauch von 4,75 Liter/100 km. Mit dem derzeitigen deutschen Durchschnittspreis von 1,79 Euro je Liter Super führt das zu Spritkosten von 8,48 Euro/100 km.

Geringer Verbrauch, zumindest unter den Benziner-SUVs

In absoluten Zahlen ist der Verbrauch des Volkswagen T-Roc 1.0 TSI von 4,75 Liter/100 km nicht rekordverdächtig, aber im Vergleich zu den bisher getesteten Benziner-SUVs liegt der VW damit gut.

Volkswagen T-Roc 2022

Der T-Roc gehört zu den beliebtesten Volkswagen-Modellen

Besser schnitten nur ab: der Renault Captur TCe 130 EDC (4,70 Liter/100 km), der Citroen C3 Aircross PureTech 130 (4,50 Liter/100 km), der Fiat 500X 1.5 T4 Hybrid mit 130 PS (ebenfalls 4,50 Liter/100 km) und der VW T-Cross 1.0 TSI mit 95 PS (4,30 Liter/100 km) besser ab als der T-Roc.

Gleichauf mit dem T-Roc liegt der Opel Mokka mit 130-PS-Benziner (4,75 Liter), schlechter waren der Ford Puma Mildhybrid (4,80 Liter mit Schaltgetriebe bzw. 4,90 Liter mit Doppelkupplungsgetriebe), der Peugeot 2008 1.2 PureTech 155 (5,00 Liter), der Dacia Duster 1.3 TCe 150 PS EDC (5,25 Liter) und der Nissan Qashqai Mildhybrid mit 158 PS (5,55 Liter).

Einfach, geräumig und komfortabel

Unser Testwagen war ein Volkswagen T-Roc 1.0 TSI 110 PS mit Sechsgang-Schaltung, die Einstiegsmotorisierung der Baureihe. In der gefahrenen italienischen Ausstattung Life ist er serienmäßig mit LED-Scheinwerfern, 16-Zoll-Leichtmetallrädern, schwarzen Türleisten, 8-Zoll-Instrumentendisplay und Abstandstempomat (ACC) ausgestattet.

Volkswagen T-Roc 2022 Innenraum

VW T-Roc: Das Cockpit mit Instrumentendisplay

In Italien kostet die Life-Ausstattung 28.500 Euro, bei uns ist sie mit 28.010 Euro praktisch genauso teuer. Mit einigen Extras wie 17-Zoll-Rädern, Metallic-Lackierung, Zweizonen-Klimaautomatik, Stahl-Reserverad und dem Digital Cockpit Pro (10 Zoll) kommt man in Italien auf 31.290 Euro.

Für diesen Preis erhält man ein modernes Kompakt-SUV, das ich als komfortabel, recht geräumig, einfach und gut verarbeitet in Bezug auf Ergonomie, Bedienelemente und Materialien empfand. Der Wagen ist nicht besonders spritzig, aber für alle Strecken geeignet, sowohl für die Stadt wie für die (italienische) Autobahn. Das Sechsgang-Schaltgetriebe ist gut abgestimmt; ein DSG-Doppelkupplungsgetriebe würde das Fahren noch entspannter machen, aber es ist nicht erhältlich.

Gleichmäßig niedriger Verbrauch

Der Durchschnittsverbrauch, den ich mit dem T-Roc 1.0 TSI unter verschiedenen Einsatzbedingungen ermittelt habe, ist ausgezeichnet. Die recht konstanten Werte verschlechtern sich nur im dichten Stadtverkehr.

Auch auf der Autostrada steigen die Durchschnittswerte nicht zu stark an, und der 50-Liter-Tank sorgt für eine sehr große Reichweite. Diese liegt im Durchschnitt bei 700 km, bei Überland-Fahrten sogar bei über 1.000 km.

Volkswagen T-Roc 2022

VW T-Roc: Das Heck

Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen

  • Stadtverkehr (Rom): 7,7 Liter/100 km, 645 km Reichweite (errechnet)
  • Stadt-Umland-Mix: 5,9 Liter/100 km, 845 km Reichweite (errechnet)
  • (Italienische) Autobahn: 6,3 Liter/100 km, 790 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,3 Liter/100 km, 1.515 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Normverbrauch
(WLTP)
CO2-Emissionen
(WLTP)
VW T-Roc 1.0 TSI 110 PS 6-Gang Benzin 110 PS Euro 6d-ISC-FCM 6,0 Liter/100 km 135 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: VW T-Roc 1.0 TSI 110 PS 6-Gang Life
Listenpreis: 28.010 Euro (in Italien 28.500 Euro)
Testdatum: 4. Mai 2023
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 25 Grad / heiter, 14 Grad
Während der Tests insgesamt gefahren: 850 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 76 km/h
Reifen: Michelin Primacy 4 - 215/55 R17

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,6 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,9 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,75 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,79 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 8,48 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

Bildergalerie: VW T-Roc (2022)