Eine immer größer werdende Klasse von Autos ist die der Kleinwagen-SUVs oder B-Segment-SUVs. Sie sind etwas mehr als vier Meter lang wie ein Kleinwagen, aber deutlich höher.

Neu im B-SUV-Segment ist der Ford Puma angekommen, der mehr als nur ein hochgelegter Fiesta sein will und gegen Konkurrenten wie Fiat 500X oder Renault Captur antritt. In dieser Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests befassen wir uns mit dem Ford Puma 1.0 Ecoboost Hybrid. Der Wagen besitzt einen Dreizylinder-Turbobenziner sowie ein Mildhybridsystem und bringt es auf eine Systemleistung von 155 PS.

Ergebnis unseres Tests: Der Wagen brauchte auf unserer Standardstrecke von Rom nach Forlì 4,80 Liter/100 km, womit er zu den besten gehört. Das entspricht (deutschen) Spritkosten  von 6,35 Euro/100 km.

Im Ranking aller unserer Verbrauchstest-Ergebnisse platziert sich der Ford Puma mit seinen 4,8 Litern gut. Er landet knapp hinter dem praktisch ebenso sparsamen Renault Captur TCe 130 EDC (4,70 Liter). Noch sparsamer ist nur der deutlich schwächere VW T-Cross 1.0 TSI mit 95 PS (4,30 Liter), während viele Wettbewerber mit höherem Kraftstoffverbrauch unterwegs sind.

Ford Puma (2020) ST Line X Design

Mehr verbrauchten der Seat Arona 1.0 TSI DSG mit 115 PS (4,95 Liter), der Hyundai Kona 1.0 T-GDI mit 120 PS (5,00 Liter), der Audi Q2 1.4 TFSI S tronic (5,03 Liter) und der Fiat 500X 1.3 Turbo mit 150 PS (6,00 Liter).

Ford Puma (2020) ST Line X Design

Die Sparsamkeit des Ford Puma mit elektrifiziertem Benziner zeigt sich auch in den verschiedenen Verkehrssituationen aus. So erreicht er bei Alltagsfahrten auf einer Strecke mit innerorts- und außerorts-Anteilen einen Durchschnitt von 5,7 Liter. Wenn sich der Puma durch den dichten Verkehr Roms quälen muss, steigt der Durchschnitt auf 8,4 Liter, bei Fahrten auf der (italienischen) Autobahn beträgt er 7,0 Liter.

Ford Puma (2020) ST Line X Design

Die Testergebnisse zum geringstmöglichen und zum maximalen Kraftstoffverbrauch waren ebenfalls beachtlich, vor allem wenn man die extrem hohe Leistung von 155 PS (Rekord für einen Einliter-Motor) berücksichtigt: 4,1 Liter/100 km waren es bei extrem sparsamer Fahrt und 22,0 Liter/100 km bei Bergauf-Fahrt.

Daten

Fahrzeug: Ford Puma 1.0 Ecoboost Hybrid (155 PS), Handschaltung
Datum des Tests: 21. Februar 2020
Wetter (bei Abfahrt/Ankunft): heiter, 18 Grad / heiter, 7 Grad
Insgesamt gefahren: 876 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 81 km/h
Reifen: Pirelli Winter Sottozero 3 - 215/50 R18 M+S

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,8 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,8 Liter/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 4,80 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,36 Euro/Liter (Super E10)
Kraftstoffkosten: 6,53 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland laut BDEW, Stand 7/2019). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

Bildergalerie: Ford Puma (2020) im Test