Der neue Nissan Qashqai der dritten Generation ist seit weniger als einem Jahr auf dem Markt und verfügt über einen 1,3-Liter-Turbobenzinerbenziner mit vier Zylindern und Mildhybridsystem. Für unseren Verbrauchstest haben wir die stärkere Version mit 158 PS, Frontantrieb und stufenlosem Xtronic-Automatikgetriebe gewählt.
Auf der 360 km langen Standardstrecke von Rom nach Forlì brauchte der Wagen 5,55 Liter/100 km. Bei deutschen Durchschnitts-Benzinpreisen entspricht das 9,16 Euro/100 km: kein allzu hoher Verbrauch, aber auch keine Spitzenleistung.
Verbrauch eher höher als bei den meisten Kompakt-SUVs
Im Ranking unserer Testverbräuche in der Kategorie der Benziner (wozu wir auch die Mildhybrid-Benziner rechnen) landet der Mildhybrid-Qashqai am unteren Ende, noch hinter dem Ford Puma 1.0 Ecoboost Hybrid 125 PS Automatik (4,90 l/100 km) und dem Mazda CX-30 180 PS Skyactiv-X M Hybrid (5,10 l/100 km).

Ebenfalls schnitten der Ford Puma 1.0 Ecoboost Hybrid 155 PS mit Handschaltung (4,80 l/100 km) und der Hyundai Bayon 1.0 T-GDI 100 PS 48V iMT (3,75 l/100 km) ab. Mehr als der Qashqai brauchte dagegen der Subaru XV 2.0i e-Boxer CVT Lineartronic MHEV (6,00 l/100 km).
Gute Ausstattung, viel Komfort und moderne Assistenten
Die getestete Tekna-Version des Qashai ist eines der am besten ausgestatteten Modelle. Zur Serienausrüstung gehören eine sensorgesteuerte Heckklappe, Ledersitze, das Fahrerassistenzpaket ProPilot sowie ein Head-up-Display. Der Testwagen hatte zudem noch Extras wie ein Panoramaglasdach, LED-Nebelscheinwerfer, ein Reserverad und eine Metallic-Lackierung. Ohne diese kostet die Version Tekna in Deutschland rund 41.000 Euro.
Der getestete neue Qashqai mit dem 158-PS-Mildhybridantrieb bietet viel Fahrkomfort und das Xtronic-Automatikgetriebes nimmt einem das Schalten ab. Dazu kommt das ordentliche Platzangebot für Personen und Gepäck. Wenn Sie jedoch auf der Suche nach einem sportlichen Modell sind, werden Sie vielleicht ein wenig enttäuscht von diesem Fronttriebler sein, der immerhin 1,5 Tonnen wiegt.

Das Infotainment-System, das Instrumentendisplay und die verschiedenen Assistenzsysteme funktionieren gut und erleichtern das Fahren und Einparken. Auch die Ergonomie der Bedienelemente ist lobenswert.

Kraftstoffverbrauch in verschiedenen Fahrsituationen
In den gängigsten Verkehrssituationen, vom Stadtverkehr über die Autobahn bis hin zum Stadt-Umland-Mix, bleibt unser Nissan Qashqai Mildhybrid im Verbrauch recht konstant, ohne mit seinem Verbrauch die Konkurrenz zu übertreffen. Der 55 Liter fassende Benzintank sorgt für eine gute Reichweite von durchschnittlich über 600 km.
Hier sind unsere Ergebnisse im Einzelnen:
- Stadtverkehr (Rom): 8,2 l/100 km, 665 km Reichweite
- Stadt-Umland-Mix: 7,7 l/100 km, 709 km Reichweite
- (Italienische) Autobahn: 8,4 l/100 km, 654 km Reichweite
- Spritspartest: 4,9 l/100 km, 1.122 km Reichweite
- Maximaler Verbrauch: 32,2 l/100 km, 170 km Reichweite
Aus dem offiziellen Datenblatt
Modell | Kraftstoff | Leistung | Abgasnorm | Normverbrauch (ohne Angabe der Norm) | CO2-Emissionen (ohne Angabe der Norm) |
Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild-Hybrid 158 PS Xtronic FWD Tekna | Benzin | 158 PS | Euro 6d-ISC-FCM | 5,5 Liter/100 km | 125 g/km |
Daten des Testfahrzeugs
Fahrzeug: Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild-Hybrid 158 PS FWD Xtronic Tekna
Deutscher Listenpreis: 41.070 Euro
Testdatum: 5. Januar 2022
Wetter (Abfahrt / Ankunft): veränderlich, Regen, 17 Grad / Regen, 6 Grad
Während der Tests insgesamt gefahren: 857 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 77 km/h
Reifen: Continental EcoContact 6 - 235/50 R19 M+S
Verbrauch und Kosten
Bordcomputer-Anzeige: 5,6 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 5,5 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 5,55 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,65 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 9,16 Euro/100 km
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% Mwst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.